Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Getreidekorridor im Schwarzen Meer erneut im Fokus

23.11.2023 (AMI) – Die Exporte der Ukraine rückten nach einem russischen Angriff auf die Hafenstadt Odessa wieder in den Vordergrund.

An der Börse in Paris geben die Weizennotierungen auf Wochensicht nach. Am 22.11.2023 schloss der Fronttermin bei 224 EUR/t und verzeichnet damit ein Minus gegenüber der vorigen Woche von 4,25 EUR/. Auch der Maiskurs verfehlt das Vorwochenniveau, mit 206 EUR/t liegt dieser 1,25 EUR/t darunter. Zwischenzeitlich wurde mit 204,50 EUR/t der niedrigste Stand seit dem 06.11.2023 erreicht.

In den Fokus der Marktteilnehmer rückten in den vorangegangenen Handelstagen vor allem wieder die Entwicklungen am Schwarzen Meer. Der jüngste russische Angriff auf die Hafenregion von Odessa zeigte deutlich, dass die ukrainischen Exportrouten über das Schwarze Meer keine sichere Route ist, sondern derzeit lediglich seitens Russlands geduldet werden.

Der ausgebaute ukrainische Exportkorridor über See ermöglichte es in den vorigen Wochen deutlich größere Mengen als über Schienen- und Flussrouten in Abnehmerländer zu exportieren. Das aufgrund dessen größere ukrainische Angebot sowie die Dominanz russischen Weizens am Exportmarkt stellt den EU-Weizen bei Ausschreibungen oftmals in den Schatten. Wichtige Abnehmerländer aus Nordafrika oder dem Nahen Osten präferieren meist die günstigeren Partien aus der Schwarzmeerregion. Der feste Eurokurs wirkt dabei nicht unterstützend, sondern verteuert den EU-Weizen für Abnehmer aus anderen Währungsländern nochmals. Derzeit warten Marktteilnehmer ab, ob wenigstens der jüngste Kursrückgang bei großen Importeuren wie Tunesien oder Algerien etwas Kaufinteresse an EU-Weizen wecken kann.

Indes befürchten Marktteilnehmer derweil, dass die kräftigen Niederschläge in Frankreich während der laufenden Wintergetreideaussaat nun schon die Erträge im kommenden Jahr beeinträchtigen könnten. Die Aussaatarbeiten mussten oftmals aufgrund von übermäßiger Nässe auf den Feldern unterbrochen werden. Dies beschränkte sich größtenteils auf den Westen des Landes. Für die kommenden Wochen werden allerdings nur noch wenige Niederschläge prognostiziert. Es wird gehofft, dass die Feldarbeiten zügig fortgesetzt und im Dezember schließlich abgeschlossen werden können.

Wie entwickelten sich die Kursverläufe für Mais in Chicago? Und was sind die relevanten Einflussfaktoren der Getreidemärkte? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Getreide. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Getreide | Preise

Frankreichs Weizen verliert an Wettbewerbsfähigkeit

18.05.2017 (AMI) – Die Befestigung des Euro und die damit einhergehenden Auswirkungen auf die verschiedenen Getreidepreise ist in dieser Woche am französischen Kassamarkt deutlich sichtbar. Exportgetreide verlieren aufgrund der schwindenden Wettbewerbsfähigkeit an Wert.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Aktionspreise

Aktionen mit Grillfleisch nehmen zu

18.05.2017 (AMI) – Nach einem kurzen Zwischenhoch gestaltete sich der Handel mit Grillfleisch zuletzt verhalten. Die wärmeren Temperaturen machen nun aber Hoffnung. Der Lebensmitteleinzelhandel fährt wieder umfangreichere Aktionen mit Grillfleisch.   Mehr

Deutschland | Schrote | Nachfrage

Umfangreiche Sojaernten halten Schrotpreise im Zaum

18.05.2017 (AMI) – Bärische Einflüsse vom internationalen Sojamarkt reichen bis an die deutschen Kassamärkte: Sojaschrotkäufer hoffen auf weitere Preisnachlässe und agieren mit Zurückhaltung.   Mehr

Deutschland | Butter | Preise

Milchfett setzt preislichen Höhenflug fort

18.05.2017 (AMI) – Milchfett wird bei knapper Verfügbarkeit rege nachgefragt. Das hat auf allen Verarbeitungsstufen weitere Preisanstiege zur Folge.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweine auf 1,80 EUR/kg erhöht

17.05.2017 (AMI) – Ein kleiner werdendes Angebot an Schlachtschweinen trifft auf eine flotte Nachfrage seitens der Schlachtereien. Etliche befragte Erzeugerorganisationen könnten mehr Schweine verkaufen als verfügbar sind. Für den neuen Abrechnungszeitraum wird das Aufkommen von 99 % kommend auf 96 % beziffert. Die Schlachtgewichte haben sich zuletzt im Schnitt um 200 g vermindert.   Mehr

Europa | Getreide | Außenhandel

Weichweizenexporte der EU-28 zuletzt etwas geringer

15.05.2017 (AMI) – Die lebhaften Drittlandslieferungen bis Anfang April haben die EU-Exportprognosen nach oben getrieben. Nun wird die Hoffnung auf mehr aber vom festen Euro getrübt.   Mehr

Europa | Milch & Milchprodukte | Außenhandel

EU-Exporte: Butter rückläufig – Käse steigt

12.05.2017 (AMI) – Die Exporte von Milchprodukten aus der EU in Drittländer haben sich in den ersten beiden Monaten von 2017 uneinheitlich entwickelt. Bei Butter sind die ausgeführten Mengen am deutlichsten zurückgegangen. Käse konnte dagegen den größten Zuwachs verbuchen und war damit weiterhin das mengenmäßig wichtigste Exportprodukt der EU.   Mehr

Welt | Braugerste | Außenhandel

Produktions- und Exportrückgang für Gerste 2017/18 erwartet

11.05.2017 (AMI) – Global dürften Gerstenproduktion und -exporte zurückgehen. Die EU dürfte ihr hohes Produktionsniveau jedoch beibehalten und sich im kommenden Wirtschaftsjahr wieder vor Australien auf Platz 1 der weltweit bedeutendsten Gerstenexporteure schieben.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Anlieferung

Milchaufkommen deutlich geringer als erwartet

11.05.2017 (AMI) – Seit Mitte April geht die Milchanlieferung in Deutschland zurück. Möglicherweise wurde die Milchspitze damit in diesem Jahr deutlich früher erreicht als üblich. Die Vorjahreslinie wurde dabei weiterhin deutlich um gut 4 % unterschritten.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinemarkt ausgeglichen

10.05.2017 (AMI) – Angebot und Nachfrage nach Schweinen stehen sich im Gleichklang ausgeglichen gegenüber. Aufgrund der teils verhaltenen Nachfrage nach Schweinen und wegen dem kaum vorhandenen Grillfleischgeschäft ist die Preisempfehlung der VEZG für die neue Woche unverändert geblieben.   Mehr