Europa | Rinder | Marktprognose

Weniger Rindfleisch in der EU produziert

07.10.2022 (AMI) – Der Rückgang der Rinderbestände in der EU setzt sich auch im aktuellen Jahr fort. Die Viehzählung im Mai / Juni dieses Jahres ergab eine Abnahme gegenüber dem Vorjahr um 1,4 %. Damit hat sich die Verringerung im Vergleich mit den vorherigen Zählungen beschleunigt.

Die sinkenden Bestände wirken sich auch auf die Produktionsmenge von Rindfleisch aus. Im Jahr 2021 lag die Erzeugung zwar noch fast auf dem Niveau des Vorjahres, doch für das aktuelle Jahr wird mit einem Rückgang der produzierten Menge um 2,7 % auf rund 6,6 Mio. t gerechnet. Ein besonders starker Produktionsrückgang wird 2022 in Frankreich und Deutschland erwartet, wo die meisten Rinder gehalten werden. Im nächsten Jahr dürfte sich die Situation in Deutschland drehen, da von einem geringfügigen Zuwachs der Rindfleischerzeugung ausgegangen wird. Da es sich bei Deutschland um einen der größten Rinderhalter in der EU handelt, ist es wahrscheinlich, dass die Nettoerzeugung der EU im kommenden Jahr weniger deutlich zurückgeht.

Hohe Preise für Rindfleisch in der EU

Durch die europaweit knappere Verfügbarkeit von Rindfleisch sind die Notierungen für Schlachtrinder in den vergangenen Monaten stark gestiegen. So lag der europäische Durchschnittspreis für Jungbullen im August 2022 mit einem Preis von 4,95 EUR/kg rund 27,7 % über dem Preis des Vorjahresmonats. Noch deutlicher fällt der Vergleich mit der Vorjahresnotierung bei den Schlachtkühen aus. Hier konnten im August dieses Jahres Preise erzielt werden, die 30,3 % über denen des vergangenen Jahres lagen. Dabei sind die Notierungen, nachdem im Mai der Höchstpreis erreicht war, bis August mit leichten Schwankungen bereits etwas zurückgegangen. In zahlreichen Ländern war das Angebot an Schlachtrindern knapp, weshalb die Preise langfristig gestiegen sind. Dies lag unter anderem daran, dass in diesem Jahr nach den zurückliegenden beiden Corona-Jahren wieder Urlaubsreisen möglich waren und zahlreiche Touristen den Fleischabsatz über die Gastronomie ankurbelten.

Eine ausführliche Analyse zum europäischen Schlachtrindermarkt inklusive Prognosen finden Sie in unserem neuen Online-Dienst Markt aktuell Fleischwirtschaft PLUS. Oder interessieren sie sich für aktuelle Entwicklungen an den Nutz- und Schlachtviehmärkten in Deutschland? Nutzen Sie unser Angebot.

Beitrag von Theresa Geueke
Junior Produktmanagerin Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Betriebsmittel | Preise

Stickstoffdünger regional gesucht

01.07.2024 (AMI) – Die Handelsaktivitäten am Düngemittelmarkt laufen auf Sparflamme.   Mehr

Europa | Getreide | Außenhandel

Kann Kasachstan EU-Importlücke schließen?

01.07.2024 (AMI) – Die EU hatte beschlossen, ab dem 01.07.2024 die Hartweizenimporte aus Russland mit 148 EUR/t zu besteuern.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Außenhandel

Weltweiter Export von Vollmilchpulver zieht an

28.06.2024 (AMI) – Im ersten Quartal von 2024 stiegen die weltweit gehandelten Mengen an Molkereiprodukten. Deutliche Zuwächse zeigte Vollmilchpulver, aber auch der Export von Käse und Molkenpulver lag im Plus. Magermilchpulver und Butter gaben hingegen nach.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Angebot

Rohstoffaufkommen anhaltend über Vorjahresniveau

27.06.2024 (AMI) – Der saisonale Rückgang der bundesweiten Milchanlieferung setzte sich Mitte Juni fort. Der Vorsprung gegenüber dem Vorjahr blieb dabei bestehen. An den Märkten für Industrierahm und Magermilch entwickelten sich die Preise Ende Juni leicht fester. Jene für Magermilchkonzentrat tendierten stabil.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Mais und Weizen weiten Verluste aus

27.06.2024 (AMI) – Die US-Mais- und Weizennotierungen setzen ihren Abwärtstrend fort. Verbesserte Bedingungen in den USA und nachlassende Angebotssorgen erzeugen Druck.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Handel

Hohe Fleischpreise und wachsende Bedeutung von Alternativen

27.06.2024 (AMI) – Seit 2022 liegen die Schweinepreise auf einem davor ungekannten Niveau. Mit dem Angriffskrieg auf die Ukraine stiegen die Preise in allen Bereichen, 2023 folgte am Schlachtschweinemarkt ein Rekordjahr.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Vorschau

Exportmengen Produktübergreifend im Plus

27.06.2024 (AMI) – In ihrem aktuellen Food Outlook für das Jahr 2024 prognostiziert die FAO, dass der globale Handel mit Milchprodukten erneut leicht steigen wird. Insgesamt könnten 85 Mio. t in Milchäquivalent umgeschlagen werden, was einem Plus von 0,8 % gegenüber dem Jahr 2023 bedeuten würde.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Schlachtschweinemarkt weiterhin ausgeglichen

26.06.2024 (AMI) – Das Angebot an Schlachtschweinen fällt weiterhin klein aus, nur regional werden etwas mehr Tiere angeboten als zuletzt. Gleichzeitig ist die Nachfrage aber verhalten, der herrschende Bedarf kann problemlos gedeckt werden.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Uneinheitliche Impulse

26.06.2024 (AMI) – Auf der einen Seite üben schwache Kurse für Soja, Kanadaraps, Palm- und Rohöl etwas Druck auf die Notierungen aus. Auf der anderen Seite bleibt die Besorgnis um die Ölsaatenernte 24 aufgrund ungünstiger Bedingungen auf der Nordhalbkugel groß.   Mehr

Welt | Schweine | Marktprognose

Rückgang der globalen Produktion von Schweinefleisch erwartet

26.06.2024 (AMI) – Weltweit dürfte die Erzeugung von Schweinefleisch im laufenden Jahr um knapp 1 % zurückgehen. Dabei werden für die einzelnen Regionen unterschiedliche Entwicklungen prognostiziert.   Mehr