Deutschland | Schweine | Marktversorgung

Außenhandel mit Schweinefleisch stockt

21.04.2022 (AMI) – Der Handel mit Schweinefleisch gestaltet sich in den ersten beiden Monaten des Jahres 2022 schwierig. Gegenüber dem gleichen Zeitraum im vergangenen Jahr sind die Ausfuhren um gut 23 % zurückgegangen.

Besonders der Drittlandshandel fällt mit einer Abnahme um fast ein Drittel deutlich geringer aus. Diese Entwicklung zeichnete sich bereits 2021 ab, als die Exporte gegenüber dem Vorjahr um mehr als 7 % gesunken sind. Der Grund für die starken Rückgänge liegt in dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest im Jahr 2020. Dieser hatte zur Folge, dass zahlreiche Länder ihre Schweinefleischimporte aus Deutschland stoppten. Gerade China war der mit Abstand größte Abnehmer. Mit einem Selbstversorgungsgrad von mehr als 130 % im Jahr 2021 ist Deutschland auf Exporte angewiesen. Insbesondere Nebenprodukte, für die es in Deutschland und der EU kaum Abnehmer gibt, fanden in der Vergangenheit häufig ihr Ziel in asiatischen Ländern. Die Exporte in andere Länder können dieses Defizit nicht kompensieren. Eine Entspannung der Situation zeichnet sich bisher nicht ab.

Weniger Rindfleisch importiert

Neben den Ausfuhren von Schweinefleisch sind auch die Importe von Rindfleisch im vergangenen Jahr stark zurückgegangen. Insgesamt wurde 2021 fast 9 % weniger Rindfleisch nach Deutschland geliefert als im Jahr zuvor. Besonders groß sind die Abnahmeraten aus Südamerika, doch auch bei zahlreichen innereuropäischen Ländern ließen sich große Rückgänge beobachten. Die Hauptursache für die sinkenden Importe war die Corona-Pandemie, durch die es im vergangenen Jahr zu Schließungen in der Gastronomie kam. Folglich ließ die Nachfrage nach Rindfleisch durch Restaurants und Kantinen deutlich nach. Davon betroffen waren vor allem Edelteile wie Filets oder Steaks. Im Jahr 2022 dürften die Importe wieder steigen, da mit einer Abnahme der heimischen Erzeugung gerechnet wird.

Die AMI Markt Bilanz Vieh & Fleisch 2022 liefert zu diesen und vielen anderen Themen ausführliche Daten und Fakten. Das Jahrbuch zeigt aktuelle Trends an den deutschen und europäischen Märkten sowie dem Weltmarkt auf. Es bietet eine solide Grundlage für strategische Entscheidungen für Marktbeteiligte auf allen Handelsstufen. Buch und E-Book können bequem im AMI-Shop online bestellt werden.


Beitrag von Theresa Geueke
Junior Produktmanagerin Agribusiness

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Milchpreise: Zuwächse schwächen sich ab

05.04.2024 (AMI) – Die Erzeugerpreise für konventionell erzeugte Rohmilch sind im Februar nochmals leicht gestiegen, wenn auch in geringerem Umfang als zuvor. Damit profitierten sie von den stabilen Tendenzen an den Märkten für Milch- und Molkereiprodukte zu Jahresbeginn.   Mehr

Europa | Milch & Milchprodukte | Export

Uneinheitliche Exporte zum Jahresstart

04.04.2024 (AMI) – Im Januar 2024 kam es bei den Exporten von Milchprodukten aus der EU-27 in Drittländer zu Verschiebungen.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Weizen und Mais gewinnen

04.04.2024 (AMI) – Die US-Mais- und Weizenkurse legten in den vergangenen Handelstagen etwas zu. Besonders die Aussicht auf ein etwas kleineres Maisareal unterstützte die Kurse.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Agrarrohstoffindex knapp über Vormonat

04.04.2024 (AMI) – Der AMI-Index für deutsche Agrarrohstoffe ist im März leicht um 0,5 % gestiegen. Mit 131,1 Punkten liegt der Index aber rund 11 % unter dem Vorjahreswert. Auf breiter Front gaben die Erzeugerpreise für Getreide im März nach, während die Forderungen für Schlachtschweine und -kühe anzogen.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Anlieferung

Milchmengen übersteigen Vorjahresniveau

04.04.2024 (AMI) – Zu Beginn der zweiten Märzhälfte entwickelte sich die Milchanlieferung weiterhin saisonal steigend und überschritt dabei die zweite Woche in Folge die Vorjahreslinie.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Schlachtschweinepreis erneut unverändert

03.04.2024 (AMI) – Trotz der kürzeren Schlachtwochen um Ostern halten sich die Überhänge an Schlachtschweinen in engen Grenzen, nur vereinzelt ist das Angebot etwas zu groß. Von Seiten einiger Schlachtunternehmen wird allerdings Druck ausgeübt, teilweise werden auch die Mengen gekürzt.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Rapskurse auf Wochensicht schwächer

03.04.2024 (AMI) – Die erste Schätzung der EU-Kommission über die EU-Ölsaatenbilanz 2024/25 zog die Kurse jüngst wieder nach oben. Die EU-Rapsernte dürfte demnach geringer als in der laufenden Saison ausfallen.   Mehr

Deutschland | Geflügel | Erzeugung

Geflügelproduktion in Deutschland leicht ausgeweitet

03.04.2024 (AMI/MEG) – Nachdem die Geflügelfleischproduktion in Deutschland zu Jahresbeginn 2023 die Vorjahreswerte 2022 noch leicht verfehlte, stabilisierte sich die Produktion zur Jahresmitte hin. In den ersten sechs Monaten wurden mit 770.918 t Geflügelfleisch noch 0,1 % weniger erzeugt als von Januar bis Juni 2022.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Marktprognose

IGC: Rapserzeugung 2024/25 verfehlt Vorjahresergebnis

02.04.2024 (AMI) – Im Zuge seines jüngsten monatlichen Berichts veröffentlicht der Internationale Getreiderat seine erste Schätzung zur globalen Versorgungsbilanz mit Raps im kommenden Wirtschaftsjahr.   Mehr

Deutschland | Ölsaaten | Außenhandel

Deutsche Rapsimporte über Vorjahr

02.04.2024 (AMI) – Deutschland importierte in der ersten Wirtschaftsjahreshälfte der Saison 2023/24 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes rund 3,5 Mio. t Raps und damit so viel wie seit 2020 nicht mehr.   Mehr