Deutschland | Rohmilch | Anlieferung

Milchanlieferung folgt saisonalem Verlauf

24.09.2020 (AMI) – Die Milchanlieferung in Deutschland hat sich in der zweiten Septemberhälfte, nach dem hitzebedingten Rückgang, wieder in den saisonalen Verlauf eingeklinkt. An den Rohstoffmärkten führte die zwischenzeitlich höhere Verfügbarkeit zu leichten Preisrückgängen bei Rohmilch und Konzentraten.

Über die Monatsmitte sind die Milchmengen nach Herstellerberichten bundesweit weiter in saisonal üblichem Umfang gesunken. Bereits in der der 37. Kalenderwoche fiel das das Milchaufkommen nach der kurzfristigen Erholung nach dem Hitzeknick geringer aus und hat sich damit wieder in den saisonalen Verlauf eingefunden. Die kurzfristige Periode mit hochsommerlichen Temperaturen hat sich nach Berichten der Molkereien nicht zusätzlich dämpfend auf die Anlieferung ausgewirkt. Nach Berechnungen der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) stand den Molkereien zur Monatsmitte 0,3 % weniger Milch zur Verfügung als in der Vorwoche. Das Vorjahresniveau wurde dabei um 0,6 % verfehlt. In der aggregierten Betrachtung von Januar bis Anfang September wurde bundesweit insgesamt 0,7 % mehr Milch erfasst als im Vorjahreszeitraum.

Rohstoffpreise geben bei zunehmendem Angebot nach

Im Zuge der Normalisierung der Anlieferungsmengen und der Milchinhaltsstoffe nach der Hitzedelle hat sich die Angebotssituation an den Rohstoffmärkten ab Mitte September wieder entspannt. Die erhöhte Verfügbarkeit schlug sich in der Berichtswoche in leicht schwächeren Preisen für Rohmilch und Konzentrate nieder.

Bei Rahm wurde kurzfristig wieder mehr Ware angeboten. Da sich die Forderungen der Verkäufer aber nach wie vor nicht bei der Vermarktung von Butter abbilden ließen, ging die Zahlungsbereitschaft der Käufer zurück. Neue Abschlüsse kamen leicht unter der Preisbasis der Vorwoche zustande. Magermilchkonzentrat war ebenfalls reichlicher verfügbar. Auch aus dem europäischen Umfeld gelangte vermehrt teils auch günstigere Ware auf den hiesigen Markt. Die Preise für Magermilchkonzentrat deutscher Herkunft entwickelten sich im Zuge dessen unverändert bis leicht schwächer.

Wie stellten sich die Entwicklungen an den Märkten für Butter, Käse sowie Milch- und Molkenpulver dar? Eine aktuelle Einschätzung der Marktlage für Milchprodukte finden Sie im Markt aktuell Milchwirtschaft.

Sie sind noch kein Kunde und möchten den Online-Dienst Markt aktuell Milchwirtschaft kennenlernen? Bestellen Sie jetzt Ihr Abonnement.

Beitrag von Victoria Becker
Marktexpertin Milchwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Welt | Schweine | Tierbestand

In China global die meisten Schweine gehalten

03.05.2023 (AMI) – Weltweit betrachtet steht in China der größte Teil der auf der Erde gehaltenen Schweine. Mit einem Anteil von über der Hälfte aller Schweine belegt den ersten Platz in der Liste der TOP 10 der Schweinehalter in der Welt.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Strukturdaten

Neu erschienen: Die Markt Bilanz Milch

02.05.2023 (AMI) – Die Märkte für Milch- und Molkereiprodukte sind fest in das vergangene Jahr gestartet. Begrenzte Verfügbarkeiten bei gestiegener Nachfrage haben die Preise auf immer neue Höchstwerte getrieben. Doch mit einem erhöhten Rohstoffaufkommen setzte in der zweiten Jahreshälfte der Kurswechsel ein und die Preise sind bis ins Frühjahr 2023 unter das Vorjahresniveau gefallen.   Mehr

Europa | Getreide | Außenhandel

An der Ostgrenze erstickt die EU an ukrainischem Getreide

02.05.2023 (AMI) – In Polen wird eine Rekordmenge an Getreide zum Ende des Wirtschaftsjahres erwartet.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex gibt weiter nach

28.04.2023 (AMI) – Mit 180 Punkten verzeichnet der AMI-Rohstoffindex im Vergleich zum Vormonat ein Minus von rund 4,1 % und den sechsten Rückgang in Folge. Die Erzeugerpreise für Agrarrohstoffe tendierten im April auf breiter Front schwächer. Lediglich Schlachtschweine befestigten sich.   Mehr

Europa | Rohmilch | Anlieferung

EU-Milchaufkommen gestiegen

28.04.2023 (AMI) – Anfang 2023 hat die Milchanlieferung in der EU-27 sowohl saisonal als auch im Vorjahresvergleich zugenommen. Der Vorsprung gegenüber 2022 hat sich dabei im Februar leicht abgeschwächt. In den Mitgliedstaaten waren die Entwicklungen dabei uneinheitlich.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Getreidekurse unter Druck

27.04.2023 (AMI) – Die Situation am Schwarzen Meer, die Erwartungen eines reichlichen Angebots sowie günstige Vegetationsbedingungen drücken die Kurse.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Betriebsstruktur

Liquidität auf Betrieben sinkt

27.04.2023 (AMI) – Die wirtschaftliche Situation der Milcherzeuger in Deutschland hat sich im ersten Quartal von 2023 eingetrübt. Im Betriebszweig Milchproduktion ist die Marge aus Erlösen und variablen Kosten, nach der Erholung im vergangenen Jahr, zurückgegangen.   Mehr

Deutschland | Milchdauerwaren | Preise

Pulvermarkt sucht seine Richtung

27.04.2023 (AMI) – Ende April schwankten die Preise für Milch- und Molkenpulver stark hin und her. Dies war abhängig von der Fristigkeit der Lieferung, der Haltbarkeit der Ware oder dem Absatzkanal. Die Nachfrage war bei ausreichendem Angebot produktübergreifend ruhig.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Schlachtschweinemarkt präsentiert sich ausgeglichen

26.04.2023 (AMI) – Im Handel mit Schlachtschweinen halten sich ein geringes Angebot und eine schwache Nachfrage in etwa die Waage. Marktteilnehmer berichten über eine stabile Marktsituation. Trotz des anstehenden Maifeiertages, der sonst zum Grillen genutzt wird, fehlen Impulse für Preisanstiege.   Mehr

Europa | Schweine | Erzeugung

Schweinefleischerzeugung entwickelt sich in der EU rückläufig

26.04.2023 (AMI) – In der Prognose für das Jahr 2023 wird mit einer Reduzierung der in der EU produzierten Menge an Schweinefleisch gerechnet. Als wichtigster Grund für diese Entwicklung sind die stark gesunkenen Schweinebestände zu nennen.   Mehr