Deutschland | Schweine | Marktprognose

Stärkerer Produktionseinbruch im Jahr 2021 wahrscheinlich

22.10.2020 (AMI) – Die seit Juli 2020 in Deutschland deutlich eingeschränkten Auslastungen der Schlachtkapazitäten dürften sich mehr oder weniger deutlich auch im Jahr 2021 fortsetzen. Immer wieder ist aus der Fleischbranche zu hören, dass an allen Ecken und Kanten akuter Personalmangel herrscht.

Das Image der Schlacht- und Zerlegebranche hat durch die massiven positiven Covid-19-Fälle so stark gelitten wie noch nie. Dies ist keine Verkaufsförderung für Schweinefleisch, so dass nicht nur dieses Jahr der Konsum von Schweinefleisch stark zurückgeht, auch im Jahr 2021 hält dieser Trend an.

Deutschland importiert Corona bedingt immer weniger Schweine

Für das Jahr 2020 und auch 2021 kann mit deutlich weniger Importen an Schlachtschweinen und Ferkeln in Deutschland gerechnet werden. Die Covid-19 bedingt deutlich eingekürzten Auslastungen der Schlachtkapazitäten lassen die Importnachfrage an ausländischen Tieren stark sinken. Deutlich weniger Schlachtschweine wurden und werden vermutlich weiterhin aus Belgien geordert. Seit Juli 2020 sind die Schlachtzahlen in Deutschland erheblich zurückgefahren worden. Damit verbunden waren und sind Überhänge an deutschen Schlachtschweinen und nur schleppend freiwerdende Mastplätze. Nicht nur die Covid-19-Pandemie versetzte den Schweinemarkt in eine große Krise. Zusätzlich begrenzte die Afrikanische Schweinepest die Vermarktungsmöglichkeiten von deutschen Tieren. Für das Jahr 2021 stehen zudem große Herausforderungen an: Das Verbot der betäubungslosen Kastration, anspruchsvollere Tierschutzanforderungen und niedrige, oft nicht kostendeckende Erlöse, lassen einen starken Strukturwandel, speziell in der Sauenhaltung, als sehr wahrscheinlich erscheinen.

Neben den Entwicklungen am Schweinemarkt behalten wir natürlich auch den Rindfleischsektor im Blick. Ist die Lage hier ähnlich angespannt? Die AMI Marktexperten Matthias Kohlmüller und Thomas Els erläutern am 6. November 2020 im Web-Seminar „Pusht Corona den Rindfleischmarkt?“ die aktuelle Lage und geben einen Ausblick auf weitere Entwicklungen – melden Sie sich noch heute an.

Beitrag von Matthias Kohlmüller
Marktexperte Fleisch- und Geflügelwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Schweine | Handel

Fleischmarkt bremst den Handel aus

12.06.2024 (AMI) – Das Angebot an Schlachtschweinen fällt in der laufenden Woche wieder etwas kleiner aus, gleichzeitig wird aber auch die Nachfrage mehrheitlich als ruhig eingestuft. Die Impulse vom Fleischmarkt fehlen, die Schlachtunternehmen ordern nur verhalten.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Rapskurse stabil

12.06.2024 (AMI) –Impulse gab es in den vorigen Handelstagen kaum. Die Pariser Rapsnotierungen wurden insbesondere von den Entwicklungen der Rohöl- und US-Sojakurse beeinflusst.   Mehr

Deutschland | Ölsaaten | Preise

Rapspreise legen zu

11.06.2024 (AMI) – Am heimischen Rapsmarkt wurden die Gebote im Zuge der festen Rapsnotierungen nach oben korrigiert.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Marktprognose

Erzeugung von Sonnenblumenkernen verfehlt Vorjahr

11.06.2024 (AMI) – Der Internationale Getreiderat (IGC) stellt für 2024/25 eine globale Ernte an Sonnenblumenkernen von 57,1 Mio. t in Aussicht.   Mehr

Welt | Getreide | Marktprognose

Reisproduktion könnte Bedarf erstmals wieder decken

11.06.2024 (AMI) – Die weltweite Reisproduktion könnte in der Saison 24/25 Prognosen zufolge ein Rekordniveau erreichen. Damit könnte das Angebot nach vier Jahren dann erstmals wieder die Nachfrage decken.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Milchpreise behaupten sich

07.06.2024 (AMI) – Die Erzeugerpreise für konventionelle Rohmilch glänzten im April vor allem mit Stabilität. Auch die im Frühjahr rückläufigen Erlöse an den Pulver- und Rohstoffmärkten konnten ihnen nichts anhaben. Mittlerweile haben bei den Verarbeitungsprodukten feste Preistendenzen eingesetzt. Sofern diese anhalten, dürften sie auch auf der Erzeugerebene für neue Impulse sorgen.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Exportgeschäft ruht

06.06.2024 (AMI) – Die Wetterkarten auf der Nordhalbkugel sorgten in den vorigen Handelstagen für keine weiteren heftigen Kursausschläge. In den Fokus rückte wieder der Exportmarkt. Die Konkurrenz aus Russland und der Ukraine dominiert zum Wirtschaftsjahresende immer noch den Markt.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Außenhandel

Heimischer Käse bleibt im Ausland gefragt

06.06.2024 (AMI) – Im ersten Quartal von 2024 prägte ein uneinheitliches Bild die Exporte von Molkereiprodukten aus Deutschland.   Mehr

Deutschland | Butter | Angebot

Notierung für Blockbutter zieht deutlich an

06.06.2024 (AMI) – Anfang Juni war Butter in allen Bereichen gefragt. Erhöhte Rohstoffpreise und eine begrenzte Verfügbarkeit machten sich in deutlich gestiegenen Notierungen für abgepackte Butter sowie für Blockbutter bemerkbar.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Erneut unveränderter Schlachtschweinepreis

05.06.2024 (AMI) – Relativ wenig Impulse gibt es im Handel mit Schlachtschweinen. Die angebotenen Stückzahlen reichen für die bestehende Nachfrage völlig aus. Bei der nun wieder kühleren Witterung wirkt sich die Grillsaison kaum aus, die entsprechenden belebenden Effekte für einen Preisanstieg fehlen.   Mehr