Europa | Schweine | Marktversorgung

Wie lauten die EU-Prognosen zum Schweinemarkt im Jahr 2017?

16.03.2017 (AMI) – Die Schweineproduktion konnte im vergangenen Jahr an das hohe Niveau des Vorjahres anknüpfen. Gleichzeitig zieht der Schweinefleischverzehr aber nicht im gleichen Tempo mit. Im Gegenteil: In etlichen Ländern verliert Schweinefleisch in der Gunst der Verbraucher. Umso wichtiger ist der EU-Export in Drittländer.

Die EU-Schweineschlachtungen lagen im Jahr 2016 - entgegen den Erwartungen – leicht über dem sehr hohen Niveau des Vorjahres. Mit insgesamt rund 260 Mio. Schweinen wurden in der EU 28 leicht mehr Tiere geschlachtet wie im Jahr zuvor, bei höheren Schlachtgewichten. Da die Tiere sich in vielen Ländern aufgrund der milden Witterung deutlich wachstumsfreudiger zeigten und auch die Tiergesundheit und Fruchtbarkeit sich optimal entwickelten, wurde trotz gesunkener Sauenbestände ähnlich viel Schweinefleisch erzeugt.

Ausfuhren wichtiger denn je

Da der Inlandskonsum nicht im gleichen Tempo mitzog, waren die Ausfuhren wichtiger denn je. Im Jahr 2016 wurde aus der EU heraus wegen des boomenden Asienexports mit knapp 4,0 Mio. t Schweinefleisch und deren Nebenerzeugnisse 743.360 t mehr Ware in Drittländern vermarktet als vor einem Jahr. Damit stiegen die Verschiffungen so stark wie noch nie und erreichten ein neues Allzeithoch. Der EU-Export wird im aktuellen Jahr weiterhin umfangreich bleiben. Angesichts des hohen Niveaus halten sich weitere Steigerungsraten vermutlich in engen Grenzen.

Auch wenn die EU-Schweineproduktion in diesem Jahr etwas kleiner ausfallen sollte als im Vorjahr, wird der Spielraum für höhere Schweinepreise im zweiten Halbjahr von den verschiedenen nationalen Marktexperten unterschiedlich eingeschätzt.

Ausführliche Einschätzungen und Prognosen zur Marktentwicklung im Jahr 2017 erhalten Sie beim AMI Markt Seminar Vieh und Fleisch am 23.03.20017. Diskutieren Sie mit den AMI Marktexperten über die Entwicklungen am Bio-Fleischmarkt und erfahren Sie von Thomas Els, Marktanalyst Verbraucherforschung, wie weit Wunsch und Wirklichkeit bei vielen Fleischkonsumenten voneinander entfernt liegen.

Die ausführliche Analyse zum EU-Prognoseausschuss Schweinefleisch vom März 2017 mit Tabellen zur Länderprognosen der Produktion- und Preisentwicklung finden Sie unter Statistiken/EU-Welt/Prognoseausschuss.

Beitrag von Matthias Kohlmüller
Marktexperte Fleisch- und Geflügelwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Käse | Angebot

Stabile Nachfrage nach Käse

11.07.2024 (AMI) – Die Abrufe von Schnittkäse bewegten sich Anfang Juli auf einem unverändert hohen Niveau. Der Lebensmitteleinzelhandel korrigierte die Preise leicht nach oben, dies machte sich in der Notierung bemerkbar. Die Situation in den Lägern ist weiter überschaubar.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Schlachtschweinepreis stabilisiert

10.07.2024 (AMI) – Nach dem deutlichen Preisrückgang in der vergangenen Woche präsentiert sich der Schlachtschweinemarkt aktuell wieder ausgeglichen. Das Angebot fällt etwas kleiner aus als zuletzt und lässt sich problemlos vermarkten.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Raps kurzzeitig über 500 EUR/t

10.07.2024 (AMI) – In einem schwachen Umfeld verfehlen die Pariser Rapsnotierungen der Ernte 24 das Vorwochenniveau. Negative Impulse von der Börse in Chicago wurden stärker bewertet als die trüben Aussichten auf die Rapsernte in Europa.   Mehr

Deutschland | Getreide | Preise

Zwischenhoch im Mai

08.07.2024 (AMI) – Die Aussicht auf eine kleinere Weizenernte in Russland und die damit verbundenen Chance auf mehr Export ließ in Paris und Chicago die Kurse kräftig steigen. Aber das Plus konnte nicht gehalten werden.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Befestigung bei Bio-Milchpreisen

05.07.2024 (AMI) – Nach der kurzzeitigen saisonalen Delle im April, setzten die Erzeugerpreise für Bio-Milch im Mai ihren Wachstumskurs weiter fort. Die größten Aufschläge wurden dabei in den westlichen Bundesländern verzeichnet.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Weizenernte der Nordhalbkugel im Fokus

04.07.2024 (AMI) – Während sich die Aussichten der diesjährigen russischen Ernte bessern, herrscht in Westeuropa große Unsicherheit. Anhaltende Niederschläge und Stürme mindern Erntemenge und -qualität.   Mehr

Deutschland | Butter | Angebot

Butter in ruhigem Fahrwasser

04.07.2024 (AMI) – Der Markt für Butter zeigte sich über den Monatswechsel unverändert. Abgepackte Butter wurde zu festeren Preisen nachgefragt, während sich der Markt für Blockbutter ruhig präsentierte.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Schlachtschweinepreis gibt nach

03.07.2024 (AMI) – In den vergangenen Tagen hat der Druck auf den Schlachtschweinepreis stetig zugenommen. Obwohl das Angebot weiter überschaubar ausfällt, gab es immer häufiger Ankündigungen der Schlachtunternehmen, die Schlachtungen zu drosseln. Allenfalls im Süden wird der Markt teilweise noch als ausgeglichen beschrieben.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Chicago: Sojabohnenkurse knapp über Vorwoche

03.07.2024 (AMI) – Die US-Sojabohnenkurse haben sich in den letzten fünf Handelstagen stabilisiert. Marktteilnehmer blicken gespannt auf die starke Nachfrage aus China und die bevorstehenden Wetterprognosen, die Hitze und Trockenheit für die Anbaugebiete vorhersagen.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex stabil im Juni

03.07.2024 (AMI) – Der AMI-Index für deutsche Agrarrohstoffe hat sich im Juni 2024 stabilisiert und liegt mit 135,5 Punkten nahezu auf dem Niveau des Vormonats. Während die Getreidepreise überwiegend nachgaben, entwickelten sich die im Teilindex Fleisch berücksichtigten Produkte uneinheitlich. Die Preise für Milch und Molkereiprodukte legten zu.   Mehr