Europa | Milch & Milchprodukte | Erzeugung

EU-weit mehr Käse und Sahne produziert

12.12.2017 (AMI) – In den ersten neun Monaten von 2017 entwickelte sich die Herstellung von Milchprodukten in der EU uneinheitlich. Im Zuge der insgesamt leicht gestiegenen Milchanlieferung wurden vermehrt Käse, Kondensmilch und Sahne hergestellt. Bei den übrigen Produkten wurden die Vorjahresmengen hingegen nicht erreicht.

Nach anfänglichem Rückgang hat die Milchproduktion in der EU im Zuge der steigenden Erzeugerpreise 2017 schnell an Fahrt aufgenommen. Seit März stehen die Zeichen wieder auf Wachstumskurs. Im weiteren Verlauf hat sich der Anstieg gegenüber dem Vorjahr verstärkt. Im September erreichte das Plus knapp 4 %. In den ersten neun Monaten von 2017 übertraf das Rohstoffaufkommen in den Molkereien der EU die Vorjahresmenge im Tagesschnitt um 0,8 %.

Die Entwicklungen beim Milchaufkommen spiegelten sich auch bei der Herstellung von Milchprodukten wider. Die zusätzlichen Milchmengen wurden in den ersten drei Quartalen in den Werken vermehrt zu Käse, Sahne und Kondensmilch verarbeitet. Die Produktion von Butter, Konsummilch und Milchpulver wurde hingegen im Vergleich zum Vorjahr verringert. In Richtung Herbst nahm jedoch die Rohstoffverfügbarkeit zu. Im Zuge dessen wurden im September vermehrt Butter und Milchpulver hergestellt. Auch bei Käse und Sahne lag die Produktion über der Vorjahresmarke.

Käse weiter auf Wachstumskurs

Bei der Produktion von Käse hat sich 2017 das Wachstum der Vorjahre fortgesetzt. Zum einen steht Käse weiter hoch in der Gunst der Verbraucher im In- und Ausland. Zum anderen konnten die Hersteller zumeist eine höhere Verwertung realisieren als bei anderen Milchprodukten. Somit wurde nahezu im gesamten Jahresverlauf mehr Rohstoff in die Käsereien gelenkt als im Vorjahr. Von Januar bis September wurden mit rund 6,9 Mio. t EU-weit 1,3 % mehr Käse hergestellt als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Deutlichstes Minus bei Magermilchpulver

Unter den Produkten mit rückläufigen Mengenentwicklungen war das Minus bei der Herstellung von Magermilchpulver am deutlichsten ausgeprägt. Nach Angaben der Kommission sank die Erzeugung von Januar bis September im Vorjahresvergleich um 6,1 %. Die beiden größten Erzeugerländer Deutschland und Frankreich, die jeweils für rund ein Viertel der europäischen Magermilchpulverproduktion stehen, drosselten ihre Erzeugung deutlich.

Rückgang der Butterproduktion verringert sich

Auf Grund der anlieferungsbedingt niedrigen Verfügbarkeit von Milchfett und gleichzeitig höherer Produktion von Käse und Sahne, stand 2017 weniger Rohstoff für die Herstellung von Butter zur Verfügung. Im Ergebnis führte dies zu einer Einschränkung der Butterproduktion in der Gemeinschaft. Bis einschließlich September summierte sich der Rückgang auf 3,5 %. Durch die zunehmende Rohmilchanlieferung wurde die Herstellung zuletzt jedoch wieder ausgeweitet, sodass im September auf EU-Ebene erstmals in diesem Jahr wieder mehr produziert wurde als vor Jahresfrist. Dadurch verringerte sich, im Vergleich zur Betrachtung bis August, der Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Dies wurde auch getragen von den erneut steigenden Tendenzen in Deutschland und den Niederlanden.


Wenn Sie die Herstellung von Milchprodukten in der EU im Blick behalten wollen und interessiert daran sind, wie es am Milchmarkt weiter geht, dann ist der Markt aktuell Milchwirtschaft genau das Richtige für Sie. Bestellen Sie jetzt Ihr Abonnement.

Beitrag von Andreas Gorn
Bereichsleiter Milchwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Befestigung bei Bio-Milchpreisen

05.07.2024 (AMI) – Nach der kurzzeitigen saisonalen Delle im April, setzten die Erzeugerpreise für Bio-Milch im Mai ihren Wachstumskurs weiter fort. Die größten Aufschläge wurden dabei in den westlichen Bundesländern verzeichnet.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Weizenernte der Nordhalbkugel im Fokus

04.07.2024 (AMI) – Während sich die Aussichten der diesjährigen russischen Ernte bessern, herrscht in Westeuropa große Unsicherheit. Anhaltende Niederschläge und Stürme mindern Erntemenge und -qualität.   Mehr

Deutschland | Butter | Angebot

Butter in ruhigem Fahrwasser

04.07.2024 (AMI) – Der Markt für Butter zeigte sich über den Monatswechsel unverändert. Abgepackte Butter wurde zu festeren Preisen nachgefragt, während sich der Markt für Blockbutter ruhig präsentierte.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Schlachtschweinepreis gibt nach

03.07.2024 (AMI) – In den vergangenen Tagen hat der Druck auf den Schlachtschweinepreis stetig zugenommen. Obwohl das Angebot weiter überschaubar ausfällt, gab es immer häufiger Ankündigungen der Schlachtunternehmen, die Schlachtungen zu drosseln. Allenfalls im Süden wird der Markt teilweise noch als ausgeglichen beschrieben.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Chicago: Sojabohnenkurse knapp über Vorwoche

03.07.2024 (AMI) – Die US-Sojabohnenkurse haben sich in den letzten fünf Handelstagen stabilisiert. Marktteilnehmer blicken gespannt auf die starke Nachfrage aus China und die bevorstehenden Wetterprognosen, die Hitze und Trockenheit für die Anbaugebiete vorhersagen.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex stabil im Juni

03.07.2024 (AMI) – Der AMI-Index für deutsche Agrarrohstoffe hat sich im Juni 2024 stabilisiert und liegt mit 135,5 Punkten nahezu auf dem Niveau des Vormonats. Während die Getreidepreise überwiegend nachgaben, entwickelten sich die im Teilindex Fleisch berücksichtigten Produkte uneinheitlich. Die Preise für Milch und Molkereiprodukte legten zu.   Mehr

Deutschland | Betriebsmittel | Preise

Stickstoffdünger regional gesucht

01.07.2024 (AMI) – Die Handelsaktivitäten am Düngemittelmarkt laufen auf Sparflamme.   Mehr

Europa | Getreide | Außenhandel

Kann Kasachstan EU-Importlücke schließen?

01.07.2024 (AMI) – Die EU hatte beschlossen, ab dem 01.07.2024 die Hartweizenimporte aus Russland mit 148 EUR/t zu besteuern.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Außenhandel

Weltweiter Export von Vollmilchpulver zieht an

28.06.2024 (AMI) – Im ersten Quartal von 2024 stiegen die weltweit gehandelten Mengen an Molkereiprodukten. Deutliche Zuwächse zeigte Vollmilchpulver, aber auch der Export von Käse und Molkenpulver lag im Plus. Magermilchpulver und Butter gaben hingegen nach.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Angebot

Rohstoffaufkommen anhaltend über Vorjahresniveau

27.06.2024 (AMI) – Der saisonale Rückgang der bundesweiten Milchanlieferung setzte sich Mitte Juni fort. Der Vorsprung gegenüber dem Vorjahr blieb dabei bestehen. An den Märkten für Industrierahm und Magermilch entwickelten sich die Preise Ende Juni leicht fester. Jene für Magermilchkonzentrat tendierten stabil.   Mehr