Welt | Getreide | Ernte

USA-China-Konflikt belastet Getreidemärkte

12.07.2018 (AMI) – Der Handelskonflikt belastet vor allem US-Soja und Mais, zieht aber auch den Weizenkurs mit nach unten. Zudem stehen die US-Weizenfeldbestände gut da.

Der Fronttermin für Weizen an der Börse in Chicago tendierte im Wochenverlauf zunächst fester, am 06.07.2018 schloss die Notierung noch auf umgerechnet 161 EUR/t. An den folgenden Handelstagen ging es mit den Kursen aber bergab, zuletzt wurden nur noch 147 EUR/t erreicht und damit 8 EUR/t weniger vor einer Woche.

Auslöser des kräftigen Kursrückgangs ist vor allem der Handelskonflikt zwischen den USA und China, der belastet zwar vor allem Mais und Soja, das wiederum zieht aber auch den Weizen mit nach unten. Darüber hinaus berichten US-Exporteure, nicht nur wegen der Handelsstreitigkeiten, von Exportschwierigkeiten. So ist Weizen aus den USA gegenüber russischer Ware am Weltmarkt kaum konkurrenzfähig. Beispielsweise hat Indonesien zuletzt einen Weizen-Tender über 90.000 t ausgeschrieben, der ausschließlich mit Weizen aus der Schwarzmeerregion, vor allem aus Russland und der Ukraine, bedient werden dürfte. Zuvor hatte Ägypten 175.000 t Weizen gekauft, den ausschließlich Russland liefern wird.

Für Kursdruck sorgt aber auch das verbesserte Bestandsbild für US-Sommerweizen. Laut jüngsten Boniturergebnissen des US-Landwirtschaftsministeriums USDA sind 80 % der Weizenfeldbestände in gutem bis exzellentem Zustand. Damit werden sie besser bewertet, als Marktteilnehmer zuvor erwartet hatten, was wiederum die Sorge schürt, dass das USDA in seinem heute Abend erscheinenden monatlichen Marktreport den guten Zustand mit einer Anhebung der US-Ernteschätzung quittieren wird.

Wie sich die internationalen Maiskurse entwickelt haben, erfahren Sie in der vollständigen Analyse, die Sie auf den Seiten des AMI Onlinedienstes Markt aktuell Getreide finden.

Sie sind noch kein Kunde? Hier geht’s zum Shop.

Beitrag von Steffen Kemper
Produktmanager Agribusiness

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Welt | Schweine | Import

Chinas Schweinefleisch-Importe 2019 auf Rekordhoch von 3 Mio. t

26.02.2020 (AMI) – Die Schweinefleischimporte in China fielen im Jahr 2019 deutlich höher aus als im Jahr 2018. Der Grund war der Engpass am heimischen Schweinefleischaufkommen im Zuge der grassierenden Afrikanischen Schweinepest und der damit verbundenen sehr starken Produktionsausfälle.   Mehr

Deutschland | Schweine | Lagerbestand

Lagerbestände an Schweinefleisch 2019 geringer

26.02.2020 (AMI) – Im vergangenen Jahr 2019 wurde im Durchschnitt weniger Schweinefleisch in Gefrier- und Kühlhäusern eingelagert als im Vorjahr.   Mehr

Deutschland | Schweine | Verbraucherpreise

Schweinefleisch verteuert sich für Verbraucher

26.02.2020 (AMI) – Die Preise für einige Schweinefleischartikel sowie für Artikel aus dem Wurstbereich sind auf Verbraucherebene im Februar erneut gestiegen. Bereits im Sommer 2019 hatten die Verbraucherpreise in diesen Warengruppen angezogen.   Mehr

Welt | Rohmilch | Erzeugung

Gedämpfter Angebotsverlauf am Weltmarkt

26.02.2020 (AMI) – Das Milchaufkommen bei den mengenmäßig bedeutenden Exporteuren von Milchprodukten bewegte sich 2019 auf dem Vorjahresniveau. Regional gegenläufige Entwicklungen hielten sich dabei weitgehend die Waage. Seit Herbst bestimmten jedoch in der Summe wieder leicht steigende Tendenzen das Bild.   Mehr

Europa | Milch & Milchprodukte | Export

Deutlich mehr Milchprodukte in Drittländer exportiert

25.02.2020 (AMI) – Im Jahr 2019 konnten die europäischen Exporteure von Milchprodukten ihre Lieferungen in Drittländer steigern. Dabei wurden die Vorjahresmengen nahezu produktübergreifend übertroffen. Magermilchpulver, Butter und Käse verbuchten dabei die deutlichsten Zuwächse.   Mehr

Deutschland | Düngemittel | Handel

Ruhiger Düngermarkt

25.02.2020 (AMI) – Viele Landwirte sind zunächst ausreichend mit Düngemitteln versorgt, aber im Laufe der Saison werden noch Mengen zugekauft werden müssen. Die Applikation ist durch Nässe und Wind erschwert. Die Mineraldüngerpreise haben sich gegenüber Vormonat kaum verändert, der Rückstand zum Vorjahr bleibt teilweise beträchtlich.   Mehr

Welt | Getreide | Ernte

Australien erwartet mehr Gerste, aber weniger Weizen

21.02.2020 (AMI) – Die Wintergetreideernte ist zum größten Teil beendet und an Weizen wurde noch weniger gedroschen als bisher erwartet.   Mehr

Europa | Rohmilch | Anlieferung

EU-Milchanlieferung 2019 leicht gestiegen

20.02.2020 (AMI) – Im Jahr 2019 hat sich das Wachstum des Milchaufkommens in der EU fortgesetzt. Vor allem im Frühjahr und ab August wurden die Vorjahresmengen in der Gesamtbetrachtung deutlicher übertroffen. In den Mitgliedstaaten waren die Entwicklungen dabei jedoch uneinheitlich.   Mehr

Deutschland | Rinder | Erzeugung

Deutlich weniger Kühe geschlachtet

20.02.2020 (AMI) – Über weite Strecken des vergangenen Jahres fiel das Angebot an schlachtreifen Rindern 2019 eher überschaubar aus. Einmal mehr machen sich dabei die rückläufigen Bestände und der anhaltende Strukturwandel in der Viehhaltung bemerkbar. Insbesondere das in den vergangenen Jahren verstärkte Aussortieren von Milchkühen wirkt sich nun auf die Stückzahlen aus.   Mehr

Deutschland | Butter | Nachfrage

Belebter Geschäftsverlauf bei Blockware

20.02.2020 (AMI) – Der Handel mit Blockbutter fiel Mitte Februar lebhafter aus als in den Wochen zuvor. Abschlüsse kamen vorrangig mit Käufern am Binnenmarkt für kurzfristige Liefertermine zustande. Das Drittlandsgeschäft verlief hingegen nach wie vor ruhig.   Mehr