Welt | Milch & Milchprodukte | Außenhandel

US-Exporte nach Rekordjahr eingebrochen

12.09.2019 (AMI) – Während die USA im vergangenen Jahr noch mit einem blauen Auge davongekommen sind, werden 2019 die Folgen der Handelsstreitigkeiten sichtbar. Das Exportvolumen an Milcherzeugnissen ist in den ersten sieben Monaten stark zurückgegangen. Die Ausfuhrmengen des Vorjahres wurden dabei nahezu produktübergreifend deutlich verfehlt.

Die US-Exporte von Milchprodukten konnten 2019 ihr hohes Niveau nicht halten. Bereits Ende 2018 hatte sich das Bild eingetrübt, in erster Linie durch die Umsatzeinbußen in China, dem seinerzeit noch drittgrößten Einzelmarkt für die USA. Die dort ab der Jahresmitte 2018 verhängten Vergeltungsmaßnahmen für US-Zölle zeigten zeitverzögert ihre Wirkung. Im vierten Quartal ging das Exportvolumen gegenüber dem Vorjahr zwar deutlich zurück, durch sehr gute Absätze in den ersten drei Quartalen erreichten die US-Exporte von Milchprodukten 2018 dennoch ein neues Rekordergebnis.

Im laufenden Jahr schlugen die Folgen der Handelsstreitigkeiten hingegen bereits von Beginn an zu Buche. Im Geschäft mit China brachten die anhaltenden Vergeltungszölle weitere Umsatzeinbußen, wie auch der geringere Bedarf an Pulvererzeugnissen in Folge der afrikanischen Schweinepest. Zudem versorgten in einigen Teilmärkten vermehrt die EU und Neuseeland die internationale Importnachfrage. Im Zuge dessen sank das US-Exportvolumen von Milchprodukten laut Daten des U.S. Dairy Export Council von Januar bis Juli im Vorjahresvergleich um 13 %. Deutliche Mehrerlöse verzeichneten dabei die Exporte in Richtung Mexiko, Südostasien, Südkorea, Kanada und Südamerika. Diese konnten allerdings die starken Umsatzrückgänge bei den Lieferungen nach China, die sich auf gut ein Drittel bezifferten, nicht kompensieren. Rund 90 % der US-Exporte nach China entfallen auf Molke und Laktose. Hierfür ist der Bedarf im Reich der Mitte durch die afrikanische Schweinepest jedoch massiv zurückgegangen.

Wie entwickelten sich die Warenströme in den einzelnen Produktgruppen im Detail und welche Länder waren die wichtigsten Nachfrager? Eine ausführliche Analyse zu den Ausfuhren der USA finden Sie in unserem Online-Dienst Markt aktuell Milchwirtschaft.

Sie sind noch kein Kunde und möchten vom Expertenwissen der AMI profitieren? Dann nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten in unserem Shop, und sichern Sie sich noch heute Ihren persönlichen Zugang zum Markt aktuell Milchwirtschaft.

Beitrag von Andreas Gorn
Bereichsleiter Milchwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Käse | Nachfrage

Rege Nachfrage nach Schnittkäse

02.11.2023 (AMI) – Am Markt für Schnittkäse kam es Ende Oktober zu einer zusätzlichen Belebung. Ursächlich hierfür waren gesunkene Verbraucherpreise und die anstehenden Feiertage.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Mais- und Weizenkurse geben nach

02.11.2023 (AMI) – Mit dem nahenden Ender der US-Ernte schwenkt der Fokus auf die beginnende Maisaussaat in Südamerika. Dort haben jüngst Niederschläge die Bedingungen verbessert. Weizen verliert angesichts der nachlassenden Angebotssorgen.   Mehr

Europa | Rohmilch | Anlieferung

EU-Milchanlieferung nähert sich Vorjahresniveau

02.11.2023 (AMI) – Die Milchanlieferung in der EU-27 lag im August oberhalb der Vorjahreslinie. Allerdings ging der Vorsprung gegenüber dem Vorjahr erneut zurück. Die Entwicklung in den Mitgliedstaaten war unterschiedlich.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Stabile Erzeugerpreise für Bio-Milch

02.11.2023 (AMI) – Für ökologisch erzeugte Milch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß wurden im September 2023 nach ersten Schätzungen der AMI im Bundesmittel 54,5 Ct/kg ausgezahlt.   Mehr

Welt | Geflügel | Marktversorgung

Globaler Anstieg der Erzeugung von Hähnchenfleisch erwartet

02.11.2023 (AMI) – Für das Jahr 2024 wird in der aktuellen Prognose des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums eine Erhöhung der weltweiten Erzeugung von Hähnchenfleisch prognostiziert.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Schlachtschweinepreis stabilisiert sich

01.11.2023 (AMI) – Im Schweinehandel in Deutschland halten sich Angebot und Nachfrage annähernd die Waage. Trotz der Feiertage in einigen Bundesländern kommt es nur regional zu geringen Überhängen. Überwiegend werden die zur Vermarktung stehenden Schlachtschweine recht zügig abgenommen.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Rapskurse über Vorwoche

31.10.2023 (AMI) – Die laufende US-Sojaernte sowie die fallenden Rohölkurse ziehen die Kurse seit Mitte der vorigen KW allerdings wieder nach unten.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Erzeugerpreise geben weiter nach

30.10.2023 (AMI) – Der Index für deutsche Agrarrohstoffe gab im Oktober 2023 erneut nach und erreichte 168,9 Punkte, ein Minus von 0,7 % gegenüber Vormonat. Besonders die Erzeugerpreise für Raps, Mais sowie Schlachtschweine tendierten schwächer. Die höheren Preise für Milch und Jungbullen konnten den Rückgang nur limitieren.   Mehr

Europa | Getreide | Außenhandel

Ukrainische Getreideexporte bislang unter Vorjahresniveau

30.10.2023 (AMI) – Die ukrainischen Getreideausfuhren kommen nach dem Ende des Getreideabkommens nur langsam in Schwung.   Mehr

Europa | Rohmilch | Anlieferung

EU-Milchanlieferung - Vorsprung zum Vorjahr schrumpft

27.10.2023 (AMI) – Die Milchanlieferung in der EU-27 lag im August oberhalb der Vorjahreslinie. Allerdings nähern sich die Jahreslinien langsam aneinander an. Die Entwicklung zwischen den Mitgliedstaaten war unterschiedlich.   Mehr