Paris: EU-Exportgeschäft gering
Die Pariser Weizennotierungen weiten die Verluste der vorangegangenen Handelswoche aus. Am 07.09.2022 schlossen die Notierungen bei 326,25 EUR/t und damit 6 EUR/t unter Vorwochenlinie. Auslöser für das erneute Wochenminus waren insbesondere die Anzeichen einer verstärkten Konkurrenz aus der Schwarzmeerregion. Die russischen und ukrainischen Getreideausfuhren nehmen über eine sichere Schiffspassage über das Schwarze Meer zu und drücken die Getreidekurse, nachdem es zuvor zu monatelangen Exportstopps aufgrund des anhaltenden Kriegsgeschehens kam. Zudem wurde russisches und ukrainisches Getreide aufgrund aufkeimender Panikverkäufe deutlich unter den Preisen der EU verkauft, was das EU-Exportgeschäft enorm bremste. Jüngst verzeichneten die Weizenkurse jedoch einen Anstieg von 12 EUR/t. Auslöser dafür waren neueste Äußerungen des russischen Außenministers, welche die weltweiten Angebotssorgen wieder aufleben ließen. Daraufhin rückten die Risiken für ukrainische Ausfuhren wieder in den Fokus der Marktteilnehmer, da die westlichen Sanktionen gegen Russland sowie das Invasion in die Ukraine anhalten. Der internationale Wettbewerb würde somit wieder kleiner werden, was die europäischen Notierungen stützt. Auch der gegenüber dem US-Dollar äußerst schwache Euro wirkt kurstreibend, da somit europäische Ware auf dem internationalen Markt günstiger wird.
Demgegenüber verzeichnen die Maisnotierungen an der Euronext auf Wochensicht ein Plus. Am 07.09.2022 schlossen die Kurse bei 323,50 EUR/t und liegen damit 3,50 EUR/t über Vorwoche. Insbesondere Sorgen um die Ernten in den USA und Europa trieben die Notierungen. Für die kommenden Tage werden weiterhin Regenfälle für Westeuropa prognostiziert. Diese würden zwar einerseits die Aussaat von Wintergetreide begünstigen, andererseits Probleme für eine frühe Maisernte bedingen. Indes wurden im August rund 4,5 Mio. t von ukrainischem Getreide und Ölsaaten verschifft, das sind 50 % mehr als noch im Vormonat. Die Vereinbarung einer sicheren Handelsroute über das Schwarze Meer brachte die Exporte des Landes ins Rollen, allerdings stiegen die Befürchtungen erneuter Exportstopps aufgrund der Aussage des russischen Außenministers erneut.
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Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness
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