Deutschland | Schrote | Nachfrage

Sojaschrotnachfrage weiterhin abwartend

04.05.2017 (AMI) – Das Rapsschrotangebot aus der alten Ernte bleibt überschaubar, Mühlen halten sich mit Verkäufen auf Terminen ex Ernte zurück. Bärische Einflüsse aus Übersee dämpfen die Sojaschrotnachfrage hierzulande, Käufer hoffen auf weitere Preisnachlässe.

Am Rapsschrotmarkt zieht die Nachfrage in dieser Woche wieder etwas an, findet aber nach wie vor so gut wie kein Angebot, sodass die Umsätze überschaubar bleiben. Das gilt insbesondere für Rapsschrot auf den vorderen Terminen. Nach dem Wechsel des Frontmonats an der Matif werden aktuelle die Prämien neu ausgehandelt. Weiterhin große Unbekannte bleibt der Umfang des Rapsschrotangebotes aus der alten Ernte. Doch auch auf den Terminen ex Ernte passiert momentan noch nicht viel. Mühlen halten sich mit Kontraktverhandlungen vorerst zurück, denn jüngste Wettereinflüsse lassen manchen Landwirt mit Ernteeinbußen beim Raps rechnen. Die Mühlen scheuen sich, Mengen an Schrot zu verplanen solange das Rohstoffgeschäft noch nicht steht.

Zu Beginn der ersten, verkürzten Maiwoche lässt das Geschäft mit Sojaschrot in Deutschland vielfach noch auf sich warten, umgesetzt wird wenig. Das liegt aber auch vor allem daran, dass nach wie vor bärische Einflüsse den Markt diktieren. Neben einer südamerikanischen Sojabohnenrekordernte stehen die Zeichen für eine Ausdehnung der US-Anbauflächen für Soja in diesem Jahr witterungsbedingt günstig – starke Regenfälle dürften US-Farmer verstärkt von Mais- auf Sojaanbau umschwenken lassen. Bullischen Impuls gibt es eigentlich nur aus Brasilien. Hier halten die Erzeuger ihre Erntemengen weiterhin eher zurück, sodass bislang gerade einmal 50 % der brasilianischen Ernte verkauft wurden. 2016 waren zur gleichen Zeit bereits 65 % der Ernte verkauft. Insgesamt überwiegen aber die bärischen Einflüsse, die bis an den deutschen Sojaschrotmarkt reichen und hier für Zurückhaltung auf der Nachfragseite sorgen. Denn, warum jetzt kaufen, wenn bärische Signale auf weitere Preisrückgänge hindeuten? Geordert wird Sojaschrot hierzulande daher nur zur kurzfristigen Bedarfsdeckung. An dem Konsumverhalten nach dem Motto „von der Hand in den Mund“ hat sich somit nichts geändert und dürfte weiter fortbestehen, denn zu hoch ist das Preisniveau, um echtes Kaufinteresse zu wecken.

Sie möchten die Entwicklung der Ölschrotpreise weiterverfolgen? Dann ist der Onlinedienst Markt aktuell Ölsaaten genau das Richtige für Sie. Neben tagesaktuellen Preisen der verschiedenen Handelsstufen sind Sie mit der wöchentlichen Marktlage über die wichtigsten Entwicklungen am Ölschrotmarkt informiert.

Beitrag von Steffen Kemper
Produktmanager Agribusiness

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Schweine | Handel

Fleischmarkt bremst den Handel aus

12.06.2024 (AMI) – Das Angebot an Schlachtschweinen fällt in der laufenden Woche wieder etwas kleiner aus, gleichzeitig wird aber auch die Nachfrage mehrheitlich als ruhig eingestuft. Die Impulse vom Fleischmarkt fehlen, die Schlachtunternehmen ordern nur verhalten.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Rapskurse stabil

12.06.2024 (AMI) –Impulse gab es in den vorigen Handelstagen kaum. Die Pariser Rapsnotierungen wurden insbesondere von den Entwicklungen der Rohöl- und US-Sojakurse beeinflusst.   Mehr

Deutschland | Ölsaaten | Preise

Rapspreise legen zu

11.06.2024 (AMI) – Am heimischen Rapsmarkt wurden die Gebote im Zuge der festen Rapsnotierungen nach oben korrigiert.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Marktprognose

Erzeugung von Sonnenblumenkernen verfehlt Vorjahr

11.06.2024 (AMI) – Der Internationale Getreiderat (IGC) stellt für 2024/25 eine globale Ernte an Sonnenblumenkernen von 57,1 Mio. t in Aussicht.   Mehr

Welt | Getreide | Marktprognose

Reisproduktion könnte Bedarf erstmals wieder decken

11.06.2024 (AMI) – Die weltweite Reisproduktion könnte in der Saison 24/25 Prognosen zufolge ein Rekordniveau erreichen. Damit könnte das Angebot nach vier Jahren dann erstmals wieder die Nachfrage decken.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Milchpreise behaupten sich

07.06.2024 (AMI) – Die Erzeugerpreise für konventionelle Rohmilch glänzten im April vor allem mit Stabilität. Auch die im Frühjahr rückläufigen Erlöse an den Pulver- und Rohstoffmärkten konnten ihnen nichts anhaben. Mittlerweile haben bei den Verarbeitungsprodukten feste Preistendenzen eingesetzt. Sofern diese anhalten, dürften sie auch auf der Erzeugerebene für neue Impulse sorgen.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Exportgeschäft ruht

06.06.2024 (AMI) – Die Wetterkarten auf der Nordhalbkugel sorgten in den vorigen Handelstagen für keine weiteren heftigen Kursausschläge. In den Fokus rückte wieder der Exportmarkt. Die Konkurrenz aus Russland und der Ukraine dominiert zum Wirtschaftsjahresende immer noch den Markt.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Außenhandel

Heimischer Käse bleibt im Ausland gefragt

06.06.2024 (AMI) – Im ersten Quartal von 2024 prägte ein uneinheitliches Bild die Exporte von Molkereiprodukten aus Deutschland.   Mehr

Deutschland | Butter | Angebot

Notierung für Blockbutter zieht deutlich an

06.06.2024 (AMI) – Anfang Juni war Butter in allen Bereichen gefragt. Erhöhte Rohstoffpreise und eine begrenzte Verfügbarkeit machten sich in deutlich gestiegenen Notierungen für abgepackte Butter sowie für Blockbutter bemerkbar.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Erneut unveränderter Schlachtschweinepreis

05.06.2024 (AMI) – Relativ wenig Impulse gibt es im Handel mit Schlachtschweinen. Die angebotenen Stückzahlen reichen für die bestehende Nachfrage völlig aus. Bei der nun wieder kühleren Witterung wirkt sich die Grillsaison kaum aus, die entsprechenden belebenden Effekte für einen Preisanstieg fehlen.   Mehr