Schlachtbeginn in kleinen Schritten
Ab dem 16.07. sollen zunächst 8.000 Schweine pro Tag geschlachtet werden. In einem Probebetrieb sollen danach maximal 10.000 Schweine geschlachtet und zerlegt werden. Peu à peu soll die Produktion dann wieder in kleinen Schritten hochgefahren werden. Aus verschärften „Covid-19 Hygieneregeln“ werden vorerst die ursprünglichen Wochenschlachtungen von rund 100.000 Tieren vermutlich unterschritten werden, zu anspruchsvoll sind die neuen Hygienevorsichtsmaßnahmen. Vorangegangen war eine rund vier Wöchige Schließung des Standortes. Ein Szenario, dass in der Branche „keiner dem schlimmsten Konkurrenten wünscht“.
Überhänge werden abgebaut, Preisdruck bald gebannt?
In den vergangenen Wochen haben sich noch nie dagewesene Überhänge an schlachtreifen Schweinen in Deutschland und Belgien aufgestaut. Die Nerven bei Mästern, Ferkelerzeugern und Viehvermarktern liegen blank. Leichte Entspannung ist sichtbar. Bis sich der Markt wieder komplett freischwimmt, wird es noch einige Wochen dauern. Damit könnte der Preisdruck bald gebannt sein. Der Fleischmarkt, sprich die Nachfrage nach Schweinefleisch, lässt noch in weiten Teilen zu wünschen übrig. Das kennt die Branche zu genüge. Die Nachricht, dass Tönnies den Schlachtbetrieb wieder hochfahren kann, ist eine marktstabilisierende Meldung. Auch deshalb, um die Verunsicherung im Fleischhandel und auch im Export wieder zu beruhigen. Der Schweinemarkt und auch der Handel mit Schweinefleisch unterliegen so starken Preisschwankungen (man spricht gerne in Fachkreisen von der Volatilität) wie in kaum einer anderen Produktgruppe. Wöchentlich gibt es eine riesige „Armada“ an Fleischverkäufern der Schlacht- und Zerlegebranche, die im Verkauf von Schweinefleisch mit den Einkäufern des Lebensmitteleinzelhandels, der Fleischverarbeitungsbetriebe sowie den Exportkunden und den Einkäufern der Großverbrauchermärkte nicht einfache (bis hin auch oft „harte“) Preisverhandlungen führen. Der Preis bleibt dabei immer noch vielmals das entscheidende Kaufkriterium. Nicht zuletzt auch deshalb, da die überwiegende Verbraucherschicht preissensibel einkauft.
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