Deutschland | Zucker | Ernte

Stabile Zuckerproduktion 2019/20 erwartet

26.09.2019 (AMI) – Flächenverkleinerung, aber Ertragsplus – die Rübenernte in Deutschland dürfte ähnlich dem Vorjahr ausfallen, wahrscheinlich etwas höher, die Zuckerproduktion indes nur marginal zulegen.

Die Wirtschaftliche Vereinigung Zucker (WVZ) hat jüngst ihre erste Schätzung zur Zuckerrübenernte 2019 in Deutschland veröffentlicht. Den Zuckerrübenertrag beziffert der Verband auf 69,8 t/ha und damit 6,7 t/ha über dem schwachen Vorjahresergebnis. In der langjährigen Rückschau wäre es aber erneut ein unterdurchschnittliches Ergebnis. Das Mittel der vergangenen 5 Jahre liegt, trotz schwachem Vorjahr, bei 75,8 t/ha. Der Wetterverlauf 2019 war zwar günstiger als im Vorjahr, aber Hitzewellen und regional fortbestehender Wassermangel erneut problematisch für die Bestandsentwicklung.

Während die Erträge wieder besser ausfallen dürften, geht die WVZ von einem Flächenschwund von rund 15.000 ha auf 375.000 ha aus. Den Rückgang begründet der Verband neben witterungsbedingten Ausfällen auch mit den Folgen der fortdauernden Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten deutscher Anbauer bei Pflanzenschutzmitteln und Sonderprämien für den Rübenanbau. Appelle an die Bundesregierung und an die Europäische Kommission, zielführende Maßnahmen gegen die Benachteiligung des Zuckerrübenanbaus in Deutschland zu ergreifen, seien bislang verhallt, heißt es in der jüngsten Pressmitteilung der WVZ.

Höhere Erträge, kleinere Fläche – rein rechnerisch ergibt sich eine Rübenernte 2019 von 26,2 Mio. t, im Vorjahr waren es 24,6 Mio. t. Das Rekordjahr 2017 bleibt damit erneut unerreicht. Der durchschnittliche Zuckergehalt der deutschen Rübenernte wird etwas geringer als im Vorjahr gesehen. Am Ende dürften die Veränderungen in der Zuckerzeugung marginal ausfallen. Im Wirtschaftsjahr 2019/20 dürften rund 4,3 Mio. t Weißzucker hergestellt werden, was gerade einmal 0,1 Mio. t mehr als in der vergangenen Saison wären.

Sie wollen mehr erfahren?

Die vollständige Analyse finden Sie auf den Seiten des AMI Onlinedienstes Markt aktuell Agribusiness. Dort wird das Wissen der AMI Marktexperten aus den verschiedenen Fachbereichen gebündelt. Erfahren Sie jede Woche das Wichtigste von den Märkten für Getreide, Ölsaaten, Milch & Milchprodukte sowie Vieh & Fleisch. Außerdem finden Sie dort monatliche Auswertungen zum Dünger- und Zuckermarkt. Die Entwicklung wichtiger Rohstoffindizes, von Währungsrelationen und Energiepreisen wird ebenfalls regelmäßig kommentiert. Sichern Sie sich jetzt Ihren Informationsvorsprung.

Beitrag von Steffen Kemper
Produktmanager Agribusiness

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Milch & Milchprodukte | Export

EU-Exporte teils deutlich gestiegen

25.01.2024 (AMI) – In den ersten elf Monaten von 2023 haben die Mitgliedstaaten der EU-27 überwiegend mehr Milchprodukte in Drittländer exportiert als im Vorjahreszeitraum.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Mais und Weizen gewinnen

25.01.2024 (AMI) – Sowohl die Mais- als auch die Weizenkurse profitierten vom zuletzt schwächeren US-Dollar und der Belebung der Nachfrage an den internationalen Getreidemärkten. Zudem wurden die Maiskurse durch die Wetterrisiken in Südamerika gestützt.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Aktionspreise

Nachfrage nach Fleischalternativen steigt im Veganuary über Vorjahresniveau

25.01.2024 (AMI) – Der Veganuary steigert jedes Jahr die Einkaufsmengen von veganen und vegetarischen Produkten im Lebensmitteleinzelhandel im Januar. Laut einer AMI-Analyse auf Basis von GfK-Daten lagen die Einkaufsmengen im Januar 2023 bei Fleischalternativen 36 % und bei pflanzlichen Getränken 18 % über der durchschnittlichen monatlichen Nachfrage nach veganen und vegetarischen Produkten im Jahr 2023.   Mehr

Deutschland | Käse | Nachfrage

Markt für Schnittkäse ausgeglichen

25.01.2024 (AMI) – Die Abrufe von Schnittkäse blieben zum Ende des Monats auf einem hohen Niveau stabil. Auch aus der Industrie und dem GV-Bereich kamen keine neuen Impulse. Die Notierung zeigte sich stabil bis leicht steigend.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Überhänge sind weitestgehend abgebaut

24.01.2024 (AMI) – Nach dem deutlichen Preisrückgang in der vergangenen Woche präsentiert sich der Schlachtschweinemarkt inzwischen ausgeglichener, nur regional wird noch von Überhängen berichtet.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Erzeugerpreise

Im Jahr 2023 höhere Preise für Schweine und niedrigere für Rinder erzielt

24.01.2024 (AMI) – Im vergangenen Jahr entwickelten sich die Erzeugerpreise von Schlacht- und Nutzvieh bei den einzelnen Kategorien unterschiedlich. Dabei konnten die Abgeber von Schweinen deutlich höhere Erlöse erzielen als im Jahr zuvor.   Mehr

Deutschland | Schweine | Import

Deutschland importiert mehr Schweine

24.01.2024 (AMI) – Erstmals seit 2019 sind die deutschen Einfuhren von Schweinen im vergangenen Jahr gestiegen. Mit insgesamt knapp 11,0 Mio. Tieren wurden 2023 wieder mehr Ferkel sowie Schlacht- und Zuchtschweine nach Deutschland geliefert.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Raps verzeichnet in einem festen Umfeld Plus

24.01.2024 (AMI) – Vor allem die US-Soja- und Rohölkurse zogen EU-Raps mit nach oben. Im Fokus der Marktteilnehmer sind derzeit insbesondere die brasilianische Sojaernte sowie die Entwicklungen im Nahen Osten.   Mehr

Deutschland | Getreide | Außenhandel

Ukraine liefert zunehmend mehr

23.01.2024 (AMI) – Die Ukraine ist wichtigster Drittlandlieferant von Raps für Deutschland.   Mehr

Europa | Milch & Milchprodukte | Preise

EU: Produktpreise stark schwankend

19.01.2024 (AMI) – Die Preise für Molkereiprodukte in der EU gaben, nach den im Jahr 2022 erreichten Höchstwerten, im Verlauf von 2023 zunächst nach. Mit dem rückläufigen Rohstoffaufkommen setzte ab Herbst eine Wende ein und es herrschten erneut steigende Tendenzen vor.   Mehr