Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweine schwierig zu vermarkten

07.10.2020 (AMI) – Die Lage am deutschen Schlachtschweinemarkt spitzt sich immer weiter zu, die Überhänge werden von Woche zu Woche größer. Die Schlachtkapazitäten waren dabei bereits in den vergangenen Wochen gering, nun scheinen weitere Schlachtunternehmen von Corona betroffen. Gleichzeitig berichten die Erzeuger teilweise schon von Schlachtgewichten um oder sogar leicht über 100 kg.

Über den Preis wird dennoch nicht gesprochen, auch eine deutliche Senkung würde nichts an den fehlenden Schlachtmöglichkeiten ändern. Entsprechend liegt die Preisempfehlung weiter bei 1,27 EUR/kg.

Der nationale Handel mit Schweinefleisch hat zuletzt zwar ein wenig an Schwung verloren, läuft aber insgesamt weiterhin stetig. Dabei rücken inzwischen die deftigeren Teilstücke in den Fokus, gestützt wird diese Entwicklung durch Werbeaktionen im Lebensmitteleinzelhandel. Gefragt sind dabei Produkte zur Kasseler-Produktion, während die Nachfrage nach Nacken stetig nachlässt. Preislich kommt es nur vereinzelt zu Abschlägen, mehrheitlich herrschen stabile Entwicklungen vor. Schwierig läuft dagegen weiterhin der Export. Für den Drittlandshandel wurden noch immer keine Alternativen gefunden, im Handel mit den europäischen Nachbarländern kommt es zu Preisdruck bei den Teilstücken.

In den meisten europäischen Ländern nimmt das Angebot an Schlachtschweinen weiter zu, gleichzeitig ist die Nachfrage mehrheitlich flott. Schwieriger gestaltet sich dagegen der Fleischhandel. Da zunehmend deutsche Ware auf den europäischen Markt drängt, geraten die Teilstückpreise in einigen Ländern stärker unter Druck.


Haben Sie auch Interesse an dem europäische Schlachtschweinemarkt? Informationen dazu finden Sie in unserem Online-Dienst Markt aktuell Vieh und Fleisch. Bitte loggen Sie sich ein.

Sie kennen unsere Angebote noch nicht und möchten unseren Online-Dienst kennenlernen? Dann besuchen Sie unseren Shop.


Beitrag von Dr. Tim Koch
Marktexperte Fleisch- und Geflügelwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Rohmilch | Anlieferung

EU-Milchanlieferung mit steigenden Tendenzen

26.11.2020 (AMI) – Im September haben die Molkereien EU-weit mehr Milch erfasst als ein Jahr zuvor. Auch im weiteren Verlauf dürfte die Milchanlieferung in der EU das Vorjahresniveau übertreffen.   Mehr

Welt | Vieh & Fleisch | Erzeugung

2020 geringere Fleischerzeugung erwartet

26.11.2020 (AMI) – Nach der jüngsten Prognose der FAO wird für 2020 ein Rückgang in der globalen Fleischerzeugung erwartet.   Mehr

Welt | Schweine | Marktprognose

Anstieg der globalen Schweinefleischerzeugung erwartet

26.11.2020 (AMI) – In den aktuellen Schätzungen wird für die weitere Entwicklung der weltweiten Schweinefleischproduktion für 2021 ein deutlicher Anstieg von 4,4 % prognostiziert.   Mehr

Europa | Schweine | Handel

Sinkende Schweinefleischexporte der EU erwartet

26.11.2020 (AMI) – In der aktuellen Prognose der EU-Kommission für die Schweinefleischproduktion im Jahr 2021 wird von einer rückläufigen Entwicklung ausgegangen.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Tierbestand

Anzahl der Kuhschlachtungen rückläufig

26.11.2020 (AMI) – Im September 2020 wurden deutschlandweit mehr Kühe geschlachtet als im Vorjahresmonat. In der Summe der ersten neun Monate gingen die Zahlen jedoch zurück.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis stabilisiert

26.11.2020 (AMI) – Das Angebot an schlachtreifen Schweinen bleibt auch weiterhin sehr groß, die Vermarktung ist entsprechend schwierig. Gleichzeitig gibt es inzwischen aber auch Regionen, die von eher stabilen Mengen berichten.   Mehr

Europa | Raps | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Rapskurse bleiben auf hohem Niveau

25.11.2020 (AMI) – Lebhafte Biodieselnachfrage und schwache Rapsimporte stützten die Rapsnotierungen an der Börse in Paris. Zuletzt korrigierten sie zwar nach unten, blieben aber auf hohem Niveau und beendeten den Handelstag über Vorwochenlinie.   Mehr

Deutschland | Kraftstoffe | Nachfrage

Rekordbeimischung mit Biodiesel im Juli 2020

25.11.2020 (AMI) – Der Biodieselverbrauch ist im Juli 2020 auf Rekordniveau gestiegen. Das konnte zwar im Jahresverlauf nicht gehalten werden, dennoch ist der Biodieselverbrauch 2020 stark angeschwollen. Immerhin wurde im August mit 9,6 % ein Spitzenwert in der Beimischung erzielt. Der Bioethanolverbrauch kam an das Vorjahresvolumen hingegen nicht heran.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Index

Höhere Schweinefleischpreise treiben Lebensmittelteuerung

25.11.2020 (AMI) – Während im Frühjahr 2020 die Lebensmittelpreise deutlich angezogen hatten, fällt die Teuerungsrate im Vergleich dazu aktuell relativ moderat aus. Im Oktober verringerte sich der Preisabstand zum Vorjahr bei frischen Lebensmitteln weiter.   Mehr

Europa | Getreide | Preise für Getreide in Frankreich

Frankreich: Schwindendes Angebot bei stetiger Nachfrage

19.11.2020 (AMI) – Die Weichweizenvorräte 2020/21 dürften noch stärker zurückgehen als bislang prognostiziert, das stützt die Preise.   Mehr