Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Mais und Weizen rutschen ab

22.02.2024 (AMI) – Sowohl die Mais- als auch die Weizenkurse an der Börse in Chicago rutschen aufgrund der Aussicht auf ein großes globales Angebot ab. Zudem erwartet das USDA deutlich steigende Vorräte in der kommenden Saison.

Die Maiskurse an der Börse in Chicago standen unter erheblichem Druck in der zurückliegenden Berichtswoche. Am 21.2.2024 fiel der Fronttermin März 2024 mit umgerechnet 149,70 EUR/t auf den niedrigsten Stand seit November 2020. Eine Woche zuvor hatte dieser noch bei 155,91 EUR/t gelegen.

Druck kam besonders von den verbesserten Vegetationsbedingungen in Südamerika. So dürften die für das Wochenende erwarteten Niederschläge in der argentinischen Pampa den Erträgen der Maisernte 2024 zugutekommen. Des Weiteren wurden die Kurse durch die Erwartung eines großen Angebotes in der laufenden Saison auf die Kurse. Weitere Teilnehmer verwiesen auf die verstärkten Verkäufe der Erzeuger am Kassamarkt im Mittleren Westen, diese halten, so der Handel, noch große Mengen Mais aus der Rekordernte 2023. Zudem erwartet das USDA, dass die Endbestände in den USA zum Ende des kommenden Wirtschaftsjahres 2024/25 um fast 10 Mio. t auf 65,9 Mio. t ansteigen dürfte, so viel wie seit 1987/88 nicht mehr.

Auch in Brasilien erwarten die Erzeugergenossenschaften einen deutlichen Anstieg der Vorräte. Ausschlaggebend sind neben der Rekordernten 2023 die nur schleppenden Verkäufe der Farmer in der laufenden Saison.

Weizenkurse erholen sich von Kontrakttief

Auch die US-Weizenkurse standen angesichts der Aussicht auf ein großes Angebot und einen harten Wettbewerb am Exportmarkt unter Druck. Zwischenzeitlich fiel der März 2024 Kontrakt auf einen neuen Tiefstand von 191,24 EUR/t. Auch die massive Eindeckung der Rohstofffonds mit Shortpositionen trug dazu bei. In der Folge konnten die Weizenkurse sich zuletzt in einer kurzen Handelswoche wieder etwas erholen und schlossen am 21.2.2024 bei 198,25 EUR/t, einem Minus von 2,55 EUR/t auf Wochensicht. Besonders das große günstigere Angebot aus der Schwarzmeerregion lastet auf den internationalen Weizenpreisen. Dies wurde auch durch die jüngste ägyptische Ausschreibung unterstrichen. Im Rahmen dieser kaufte die staatliche ägyptische Getreideagentur 180.000 t Weizen ukrainischer und rumänischer Herkunft. Des Weiteren bewerteten die Marktakteure die jüngsten Prognosen zur russischen Weizenernte 2024. Demnach erwarten mehrere auf Russland spezialisierte Agrarberatungsunternehmen, dass Russland um 93 bis 94 Mio. t Weizen ernten dürfte. Zuvor waren rund 91,3 Mio. t erwartet worden.

Wie entwickelten sich die Kursverläufe für Weizen in Paris? Und was sind die relevanten Einflussfaktoren der Getreidemärkte? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Getreide. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Eike Wagner
Produktmanager Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Mais gewinnt, Weizen verliert

24.11.2022 (AMI) – Während die Maisnotierungen aufgrund üppiger Exporte zulegen, belastet die schwindende US-Weizennachfrage die Kurse.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex: Deutsche Agrarrohstoffe mit Minus im November

24.11.2022 (AMI) – Der AMI-Rohstoffindex gab im November 2022 marginal um 0,4 % nach und erreichte 211,3 Punkte, was 33,5 Prozentpunkte mehr sind als im Vorjahresmonat. Schwächere Getreide- und Schlachtschweinpreise standen dabei festeren Preisen für Raps, Schlachtrinder und Milch gegenüber.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Außenhandel

Globale Produktion und internationaler Handel uneinheitlich

24.11.2022 (AMI) – Das Wachstum der weltweiten Milcherzeugung verläuft 2022 gedämpft. Der internationale Handel sinkt erstmals seit 20 Jahren. Ursächlich hierfür sind verringerte Importe von China. Das geht aus dem aktuellen Food-Outlook der FAO hervor.   Mehr

Deutschland | Butter | Nachfrage

Eigenmarken stützen Markt für Formbutter

24.11.2022 (AMI) – Zum Start der Adventszeit wurde abgepackte Butter rege abgerufen. Die Verbraucherpreise blieben unverändert. Der Markt für Blockbutter zeigte sich abwartend, wodurch die Preise schwächer tendierten.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Schlachtschweinepreis gestiegen

23.11.2022 (AMI) – Der Handel mit Schlachtschweinen hat sich gegenüber den Vorwochen deutlich belebt. Der Fleischmarkt liefert Impulse, die Schlachtunternehmen fragen zügiger nach.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Raps setzt Talfahrt fort

23.11.2022 (AMI) – Chinas strikte Coronapolitik sowie die Verlängerung des ukrainischen Exportkorridors drücken die Kurse.   Mehr

Welt | Rinder | Marktversorgung

Stabilisierung der globalen Rindfleischerzeugung erwartet

23.11.2022 (AMI) – Für das Jahr 2023 wird von einer relativ stabilen Entwicklung der global erzeugten Rindfleischmenge ausgegangen. So dürfte nach den aktuellen Schätzungen ein minimaler Rückgang in der Produktion von Rindfleisch um 0,2 % eintreten.   Mehr

Europa | Schweine | Tierbestand

Rückläufiger Trend bei der Schweineproduktion in der EU

23.11.2022 (AMI) – In der Prognose der Experten des EU-Prognoseausschusses dürfte sich im Jahr 2023 die Bruttoproduktion von Schweinefleisch um 4,0 % verringern. Unterschiedlich wird dabei die Entwicklung in den einzelnen Ländern eingestuft.   Mehr

Deutschland | Butter | Aktionspreise

Werbeaktionen für Butter weiterhin umfangreich

23.11.2022 (AMI) – Die starken Preissteigerungen im deutschen Lebensmitteleinzelhandel wirken sich deutlich auf das Konsumverhalten der Verbraucher aus. Dadurch kommt es, insbesondere bei Butter, zu Nachfrageverschiebungen in Richtung Alternativprodukten. Der Handel reagiert mit umfangreichen Angebotsaktionen für Butter.   Mehr

Deutschland | Kartoffeln | Verbrauch

Kartoffelverbrauch wieder rückläufig

22.11.2022 (AMI) – Der hier dargestellte Kartoffelverbrauch beziffert die von den Landwirten abgelieferten Mengen, die je nach Jahr mal mehr und mal weniger Verleseabgang enthalten.   Mehr