Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Aufschwung der Milchpreise geht weiter

04.02.2020 (AMI) – Zum Jahresausklang sind die Erzeugerpreise für konventionell erzeugte Milch in Deutschland weiter gestiegen. Dabei fielen die Aufschläge im Dezember sogar stärker aus als in den Monaten zuvor. Auch Anfang 2020 setzen sich die festeren Tendenzen voraussichtlich weiter fort.

Im Dezember zahlten die Molkereien in Deutschland nach Schätzungen der AMI für konventionell erzeugte Kuhmilch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß im Bundesmittel 33,3 Ct/kg. Gegenüber dem Vormonat entsprach dies einem Plus von rund 0,3 Ct. Damit hat sich der Anstieg der Milchpreise zum Jahresende sogar verstärkt. In den beiden Vormonaten lagen die Zuschläge noch jeweils bei rund 0,1 Ct. Insgesamt verliefen die Entwicklungen im Dezember somit deutlich positiver als zu dieser Jahreszeit üblich, denn in der langfristigen Betrachtung stellen sich eher rückläufige Tendenzen zum Jahresende ein.

Nach ersten festeren Tendenzen im September, hatten sich bereits im Oktober und November nahezu flächendeckend höhere Preise durchgesetzt. Da aber auf Grund der unterschiedlichen Entwicklungen an den Produktmärkten nur ein Teil der Molkereien Aufschläge zahlen konnte, vollzog sich die Erholung in diesen beiden Monaten nur in kleinen Schritten. Im Dezember zeigten sich hingegen regional, vorwiegend in den nördlichen Bundesländern, stärkere Aufschläge beim Milchgeld.

Süden im Dezember stabil, höchste Zuschläge im Norden

In der regionalen Betrachtung zeigte sich zum Jahresende ein deutliches Süd-Nord-Gefälle. Die Molkereien in Bayern und Baden-Württemberg zahlten im Dezember ein nahezu unverändertes Milchgeld aus. Hier gab es nur vereinzelt und dann in geringem Umfang gegenüber dem November Aufschläge, sodass sich die Landesmittel im Süden sehr stabil darstellten. Dadurch behaupteten die beiden Südländer ihre Spitzenpositionen im Ranking, die sie bereits im gesamten Jahresverlauf innehatten.

In den übrigen Bundesländern legten die Milcherzeugerpreise hingegen im Dezember mehr oder weniger deutlich zu. Je weiter man nach Norden schaute, desto stärker erhöhten die Molkereien dabei ihre Auszahlungen. Hier kam es im Zuge der anziehenden Verwertungen für Butter und Käse, in erster Linie aber durch die starken Preisanstiege bei Magermilchpulver, zu Aufschlägen im Milchgeld.

Wie stellte sich die Entwicklung in den einzelnen Regionen im Detail dar? Was bedeutet das für das Jahresergebnis 2019 und wie sind die Aussichten in den ersten Monaten von 2020? Eine ausführliche Analyse zu den Preisen für konventionell erzeugte Milch finden Sie in unserem Online-Dienst Markt aktuell Milchwirtschaft.
Sie sind noch kein Kunde und möchten vom Expertenwissen der AMI profitieren? Dann nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten in unserem Shop, und sichern Sie sich noch heute Ihren persönlichen Zugang zum Markt aktuell Milchwirtschaft.


Beitrag von Andreas Gorn
Bereichsleiter Milchwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Schweine | Import

Deutschland führt wieder mehr Schweine ein

29.05.2024 (AMI) – Die Einfuhren von Schweinen nach Deutschland sind in diesem Jahr ausgeweitet worden. Damit setzt sich der steigende Trend bei den deutschen Schweineimporten aus dem Jahr 2023 fort.   Mehr

Deutschland | Rinder | Export

Deutsche Exporte von Rindern ausgeweitet

29.05.2024 (AMI) – Bereits im vergangenen Jahr wurden die Rinderausfuhren aus Deutschland erhöht. Dieser Trend setzte sich in den ersten vier Monaten im Jahr 2024 fort.   Mehr

Europa | Getreide | Verarbeitung

Anhaltender Druck von Politik und Marktkrisen

28.05.2024 (AMI) – Die industrielle Mischfutterproduktion in der EU-27 ging 2023 im Vergleich zum Vorjahr erneut zurück.   Mehr

Welt | Getreide | Angebot

Sehr uneinheitliche Vegetations- und Erntebedingungen

28.05.2024 (AMI) – Hinsichtlich des globalen Durchschnittsertrages für Weizen hat sich mit 35,4 dt/ha gegenüber dem Vorjahresergebnis von 35,8/ha nur geringfügig etwas verändert.   Mehr

Deutschland | Frühkartoffeln | Marktversorgung

Hochspannung am Frühkartoffelmarkt

27.05.2024 (AMI) – Die Versorgungslage mit Speisefrühkartoffeln ist erneut prekär. Wie das kam und was es für die kommenden Wochen bedeutet, beleuchtet die AMI-Chartsammlung „Fakten und Trends zum Speisefrühkartoffelmarkt“.   Mehr

Welt | Getreide | Angebot

Russlands Ernteschätzungen schrumpfen

24.05.2024 (AMI) – Auswinterungsschäden aufgrund von spätem Frost sowie unzureichende Niederschläge in wichtigen Weizenanbaugebieten drücken die Erntewartungen in Russland. Als wichtigster Anbieter am Weltmarkt führt das auf der einen Seite zur Beunruhigung, auf der anderen Seite wittern andere Exportländer wie die EU, die USA oder Kanada steigende Chancen.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Bangen um das Weizenangebot 2024/25

23.05.2024 (AMI) – An den Wettermärkten geht es aktuell richtig heiß her, so dass den bislang steigenden europäischen Weizenkursen stürmische Zeiten bevorstehen.   Mehr

Europa | Rohmilch | Erzeugerpreise

Auszahlungsleistung in der EU-27 gesunken

23.05.2024 (AMI) – Die Milcherzeugerpreise in der EU-27 gaben im ersten Quartal 2024, gegenüber dem Vorjahreszeitraum, deutlich nach.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Anlieferung

Milchanlieferung mit Schwankungen

23.05.2024 (AMI) – Die Milchanlieferung in Deutschland nahm zuletzt weiter zu. Insgesamt stand den Molkereien im ersten Quartal dieses Jahres jedoch weniger Milch zur Verfügung als im Vorjahreszeitraum.   Mehr

Deutschland | Milchdauerwaren | Nachfrage

Preise für Milchpulver legen zu

23.05.2024 (AMI) – Die Märkte für Milchpulver in Lebensmittelqualität präsentierten sich Mitte Mai in festerer Verfassung als in den Wochen zuvor. Futtermittelware wurde nach wie vor ruhig gehandelt. Die Preise legten leicht zu, unter anderem auch aufgrund der anziehenden Preise für Fett und Eiweiß.   Mehr