Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Weizenkurse im Griff der Wettermärkte

16.05.2024 (AMI) – Die US-Weizennotierungen steigen aufgrund von Frost und Trockenheit, die die russische Weizenernte gefährden. Mais schließt über Vorwochenniveau, Endbestände in den USA niedriger als erwartet.

Die US-Weizenkurse stiegen in den vergangenen Handelstagen deutlich. Am 15.5.2024 schloss der neue Fronttermin Juli 24 bei umgerechnet 225,81 EUR/t und damit 15,14 EUR/t über Vorwochenlinie.

Dabei wurden die Kurse besonders durch die ungünstigen Vegetationsbedingungen in den Anbaugebieten Südrusslands getrieben. Späte Fröste sowie eine anhaltende Dürre haben dort das Ertragspotenzial beeinträchtigt. Als Folge dessen wird erwartet das Russland 2024 knapp 86 Mio. t Weizen ernten dürfte, zuvor waren zwischen 90 und 91 Mio. t prognostiziert wurden.

Das US-Landwirtschaftsministerium teilte am Montag mit, dass sich knapp 50 % der US-Winterweizenfeldbestände in einem guten bis ausgezeichneten Zustand befinden, der höchste Wert für diese Jahreszeit seit 2020. Im Vorjahr waren es noch 29 %, als eine anhaltende Trockenheit den Feldbestände zusetzte.

Die Maisnotierungen an der Börde in Chicago schlossen am 15.5.2024 bei umgerechnet 168,10 EUR/t und damit knapp 4,84 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche. Wobei der Wechsel des Fronttermins am 15.5.2024 von Mai 24 auf Juli 24 zu berücksichtigen ist. Besonders die unter den Erwartungen der Marktteilnehmer liegenden US-Vorräte stützten die Kurse. Zudem wird weiterhin abgewogen, in welchem Umfang die Überschwemmungen im südlich gelegenen brasilianischen Bundesstaat Rio Grande do Sul Schäden an den Feldbeständen verursacht haben könnten. Andererseits erhöhten die brasilianischen Statistiker von CONAB jüngst ihre Ernteprognose. Demnach dürfte in der laufenden Saison 111,6 Mio. t zusammenkommen. Im April waren noch 110,9 Mio. t avisiert gewesen.

Ansonsten lag der Fokus des Marktes auf den aktuellen Aussaatbedingungen in den US-Anbaugebieten. Niederschläge hatten zuletzt Tempo aus der Aussaat genommen, welche am zurückliegenden Wochenende zu 49 % abgeschlossen sei und damit unter dem langjährigen Durchschnitt von 54 %.

Wie entwickelten sich die Kursverläufe für Weizen in Paris? Und was sind die relevanten Einflussfaktoren der Getreidemärkte? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Getreide. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Eike Wagner
Produktmanager Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Agrarwirtschaft | Strukturdaten

Rohstoffpreise überwiegend fester

10.12.2018 (AMI) – Die Preise für Agrarrohstoffe in Deutschland zeigten 2018 überwiegend nach oben. Die Getreidepreise haben ab der Jahresmitte, aufgrund schlechter Ernteerwartungen, deutlich zugelegt. Auch die Erzeugerpreise für Rohmilch konnten sich, nach rückläufigen Tendenzen in der ersten Jahreshälfte, wieder erholen.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Bio-Milchpreise im Oktober weiter in der Aufwärtsbewegung

10.12.2018 (AMI) – Im Oktober sind die Erzeugerpreise für ökologisch erzeugte Milch in Deutschland erneut gestiegen. Im Vergleich zu den Vormonaten hat sich der Anstieg zuletzt leicht verstärkt. Davon profitierten vor allem Milcherzeuger im Westen der Republik, im Osten blieben die Preise stabil.   Mehr

Deutschland | Getreide | Erzeugerpreise

Kleine Ernte lässt Preise steigen

10.12.2018 (AMI) – Schon frühzeitig verlieh die Aussicht auf eine, sowohl in Menge als auch Qualität, unterdurchschnittliche Ernte den Preisen Auftrieb.   Mehr

Welt | Zucker | Erzeugung

Globale Produktion dürfte sinken

10.12.2018 Die weltweite Zuckerproduktion im Wirtschaftsjahr 2018/19 wird nach Angaben des USDA um 9 auf 186 Mio. t sinken. Ausschlaggebend sind Produktionsrückgänge in Brasilien.   Mehr

Europa | Rinder | Marktprognose

EU-Prognoseausschuss Rind November 2018

07.12.2018 (AMI) – Die Rindfleischproduktion in der EU hat sich im Jahr 2018 auf dem zuvor leicht eingeknickten Niveau entgegen den Erwartungen stärker als gedacht erhöht. Mit geschätzten 8,3 Mio. t produziertem Rindfleisch dürfte das Vorjahresergebnis um 2,3 % übertroffen werden.   Mehr

Deutschland | Agrarwirtschaft | Außenhandel

Deutscher Agrarhandel überwiegend innerhalb der EU

07.12.2018 (AMI) – Für die deutsche Land- und Ernährungswirtschaft sind die Länder der EU die wichtigsten Partner im internationalen Handel.   Mehr

Welt | Getreide | Export

Russland bleibt größter Weizenexporteur

06.12.2018 (AMI) – Bereits im zweiten Jahr in Folge kann sich Russland als weltweit größter Weizenexporteur behaupten und die USA auf Platz 2 verweisen.   Mehr

Deutschland | Butter | Preise

Ruhiger Marktverlauf bei Blockbutter

06.12.2018 (AMI) – Mit dem Näherrücken der Weihnachtstage hat sich am Markt für Blockbutter wieder eine abwartende Haltung eingestellt. Neue Abschlüsse für Liefertermine bis zum Jahresende kamen nur noch vereinzelt zustande. Die Preise haben sich dabei auf dem reduzierten Niveau stabilisiert.   Mehr

Deutschland | Öle | Großhandelspreise

Palmöl im Plus

06.12.2018 (AMI) – Raps-, Soja- und Sonnenblumenöl tendieren stabil bis leicht fester, während Palmöl kräftig um 6,3 % gegenüber der Vorwoche zulegt.   Mehr

Deutschland | Schweine | Export

Ausfuhren von Schweinefleisch nach China steigen

06.12.2018 (AMI) – Knapp unter der Vorjahreslinie liegen im Zeitraum von Januar bis September 2018 die Ausfuhren von deutschem Schweinefleisch mit einem Minus von 3,4 %. Jedoch steigen die Schweinefleischexporte mit Lieferziel China wieder deutlich an.   Mehr