Europa | Sonnenblumen | Ernte

EU-Sonnenblumenernte auf Vorjahresniveau

10.10.2019 (AMI) – Erhöhtes Flächenangebot und attraktive Preise hatten zu Ausweitungen der EU-Sonnenblumenflächen geführt. Hitze und Trockenheit im Sommer beeinträchtigten die Erträge. Trotzdem dürfte die Vorjahresmenge knapp erreicht werden.

Die ungünstige Vegetationsbedingungen, die in diesem Jahr vor allem für die Winterfrüchte herrschten, haben den Sonnenblumenanbau weniger beeinträchtigt. Zur Aussaat im Frühjahr waren die Böden zwar trocken und die Bodenfeuchtigkeit für die Keimung nicht optimal, ermöglichte dafür aber gute Fortschritte bei der Bestellung. So wurden EU-weit nach Angaben der EU-Kommission 4,4 Mio. ha Sonnenblumen gesät und damit 5,5 % mehr als 2018. Das Fünfjahresmittel wurde damit ebenfalls um 3 % übertroffen. Die größten Sonnenblumenflächen sind mit 1,3 Mio. ha in Rumänien, mit 0,8 Mio. ha in Bulgarien und 0,7 Mio. ha in Spanien zu finden. Im Vegetationsverlauf regnete es dann in den meisten Regionen ungenügend, sodass mit den Hitzewellen im Sommer die Ernteprognosen für viele Teile Europas gekürzt wurden. Die Ertragsprognose für die EU-28 liegt bei durchschnittlich 22,9 dt/ha, 1,3 dt/ha unter Vorjahr. Nach Angaben der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH) werden in Slowenien, Rumänien und Spanien die deutlichsten Ertragsrückgänge mit durchschnittlich 12 % prognostiziert. In Rumänien dürfte aber dennoch die größte Menge geerntet werden. Mit 3,2 Mio. t wird dort die Erzeugung voraussichtlich das Vorjahr sogar noch um 0,2 Mio. t übertreffen. In Bulgarien hingegen wird die Erntemenge mit 1,9 Mio. t fast unverändert zum Vorjahr bleiben. Obwohl Spanien flächenmäßig den dritten Platz im Sonnenblumenanbau einnimmt, liegt das Land aufgrund der unterdurchschnittlichen Ertragsergebnisse mit 0,8 Mio. t nur auf Platz 5 der EU-weit größten Produzenten. Ungarn und Frankreich liegen mit 1,8 bzw. 1,3 Mio. t noch davor. Insgesamt kommt die EU damit auf eine Ernte 2019 von 9,95 Mio. t. Das sind marginal 0,2 % weniger als 2018.

In Deutschland werden nur in einigen wenigen Bundesländern Sonnenblumen angebaut, das größte Areal befindet sich in Brandenburg. Das Statistische Bundesamt beziffert die deutsche Gesamtfläche 2019 auf 22.500 ha, das wäre ein Plus von 15 % zum Vorjahr, allein 10.500 ha davon stehen in Brandenburg. Auch die Erträge dürften mit 20,6 dt/ha rund 2,4 dt/ha höher ausfallen als 2018. Aufgrund der Flächenausdehnung und Ertragssteigerung dürfte die deutsche Sonnenblumenerzeugung 46.300 t erreichen, 30 % mehr als im Vorjahr und die größte Ernte seit 2012.

Die Ernteergebnisse in der Schwarzmeerregion und in der EU werden in den kommenden Wochen den Sonnenblumenmarkt beschäftigen. Da heißt es abwarten und den Markt stets im Auge behalten, am besten mit dem AMI Onlinedienst Markt aktuell Ölsaaten und Bioenergie. Damit sind Sie stets bestens über die aktuellen Entwicklungen am deutschen und internationalen Markt für Ölsaaten und Nachprodukte informiert. Sie sind noch kein Kunde? Hier geht es zum Shop.

Im Getreide-, Ölsaaten- und Kartoffelmarkt- Seminar für Spezialisten am 29.10.2019 haben Sie zudem die Möglichkeit eine ausführliche Marktanalyse mit den AMI Marktexperten und anderen Marktteilnehmern zu diskutieren.

Beitrag von Inger Mertens

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

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