Europa | Ölsaaten | Erzeugung

Argentinische Biodieselimporte zeigen Wirkung

08.02.2018 (AMI) – Die zunehmenden Mengen an Biodiesel aus Argentinien und indonesischem Palmöl setzten Raps kräftig zu. Aber auch Sojaöl verliert vor dem Hintergrund schwächere US-Kurse und enttäuschender US-Verarbeitungszahlen.

Die jüngst von Indonesien erfolgreich bei der WTO durchgesetzten Zollsatzsenkungen auf Palmöl und die seit September reduzierten Zollsätze für Biodiesel aus Argentinien belasten zunehmend die Pflanzenöl- und Biodieselpreise in der EU-28 und in Deutschland. Rapsöl leidet als heimischer Rohstoff für Biodiesel besonders unter den Einfuhren. Die Konkurrenz am Markt ist deutlich gestiegen und die Forderungen gehen in die Knie. Fob Hamburg wurde zuletzt 670 EUR/t genannt, 5 EUR/t weniger als in der Vorwoche und damit der niedrigste Stand seit drei Jahren. Für viele Marktbeobachter kommt es jedoch überraschend, dass die Nachfrage nach Rapsöl bereits zum jetzigen Zeitpunkt und damit deutlich früher als saisonal üblich zurückgeht.

Sojaöl wurde ebenfalls schwächer gehandelt als vor sieben Tagen. Mit 680 EUR/t fob Hamburg kostete prompte Ware 13 EUR/t weniger als zuvor. Grund ist die schwache Tendenz der US-Sojaölkurse, die vier Tage im Minus schlossen und auf Wochensicht knapp 2 % nachgaben. Zudem überraschten die Dezemberzahlen zur US-Sojaölverarbeitung, nach denen der US-Sojaölbestand zuletzt über den Erwartungen und über Vorjahr lag. Da der Biodieselabzug nach Angaben der EIA und die Exporte rege waren, muss die Nachfrage auf Seiten der Nahrungsmittelhersteller eingebrochen sein.

Aktuelle Spekulationen über gestiegene Palmölendbestände in Malaysia setzten derzeit die Notierungen in Kuala Lumpur unter Druck. Das macht sich auch am Kassamarkt bemerkbar. Cif Rotterdam gaben die Forderungen um 9 EUR/t auf 530 EUR/t nach. Wobei auch das schwächere Sojaöl zusätzlichen Abwärtssog ausübt. Sonnenblumen fob Rotterdam zeigte sich hingegen stabil und fielen nur leicht um 1 EUR/t auf 643 EUR/t.

Wie geht es weiter an den internationalen Pflanzenölmärkten?

Mit dem Onlinedienst Markt aktuell Ölsaaten bleiben Sie stets bestens informiert. Noch kein Kunde? Dann gleich auf zum Shop.

Beitrag von Sebastian Kaltenecker

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Vieh & Fleisch | Marktprognose

Vorschau auf die Vieh- und Fleischmärkte im Dezember 2017

01.12.2017 (AMI) – Im November entwickeln sich die Preise für Jungbullen saisontypisch stabil bis fester. Das zuletzt häufig eher begrenzte Angebot und die saisontypisch steigende Nachfrage ermöglichen wiederholte Aufschläge, auch wenn diese zeitweise zum Erliegen kamen.   Mehr

Europa | Soja | Marktversorgung

Rapsimporte 2017/18 bisher 30 % über Vorjahr

01.12.2017 (AMI) – Die Rapsimporte nach Deutschland lagen in den ersten drei Monaten des Wirtschaftsjahres 2017/18 mit knapp 2,1 Mio. t rund 30 % über dem Niveau des Vergleichszeitraums 2016. Der Drittlandsimport über die Niederlande legte stark zu.   Mehr

Deutschland | Eier | Großhandelspreise

Rasanter Preisanstieg für Eier im Herbst 2017

30.11.2017 (AMI) – Ausbrüche der Aviären Influenza und Funde des Insektizids Fipronil in Eiern hielten die Eiermärkte Europas 2017 in Atem. Insbesondere die seit Mitte des Jahres bekannt gewordenen Fipronil-Kontaminationen führten auf Großhandelsebene zu deutlichen Preisverschiebungen.   Mehr

Deutschland | Brotgetreide | Marktversorgung

Brotgetreidepreise bröckeln

30.11.2017 (AMI) – Knapper Frachtraum ist momentan der limitierende Faktor, bei mäßiger Nachfrage und etwas lebhafterem Angebot.   Mehr

Deutschland | Butter | Preise

Butterpreise weiter auf Talfahrt

30.11.2017 (AMI) – Die Geschäfte mit Blockbutter verliefen Ende November verhalten. Kurzfristig bestand nur noch wenig Bedarf. Für Termine im kommenden Jahr agierten die Käufer vor dem Hintergrund der Preisrückgänge abwartend.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

AMI-Prognosen liefern frühzeitige Signale

29.11.2017 (AMI) – Die Milcherzeuger erleben seit Jahren heftige Preisschwankungen. Während die Hochpreisphasen willkommen sind, bringen die Preistäler viele Betriebe an ihre Liquiditätsgrenzen. Umso wichtiger ist es daher, Veränderungen am Markt möglichst früh zu erkennen.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Ausgeglichene Marktlage bei Schlachtschweinen

29.11.2017 (AMI) – Das umfangreiche Schlachtschweineangebot nimmt langsam etwas ab. Der Abverkauf von schlachtreifen Tieren verläuft flott bei minimal rückläufigen Gewichten. Angebot und Nachfrage nach Schweinen halten sich in der Summe auf hohem Niveau die Waage.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI Rohstoff-Index im November knapp behauptet

27.11.2017 (AMI) – Der Index der AMI für deutsche Agrarrohstoffe hat im November leicht um 0,2 % nachgegeben. Im Oktober hatte der Rückgang gegenüber September 1,0 % betragen. Trotzdem liegt der Index mit 135,4 Punkten um knapp 10 % über dem Vorjahreswert. Im Dezember ist mit einer abgeschwächten Preisentwicklung bei Rohmilch und Schlachtschweinen zu rechnen.   Mehr

Deutschland | Futtergetreide | Marktversorgung

Futtergetreidemarkt weiterhin mit Nachfragesog

23.11.2017 (AMI) – Gerste ist gesucht, auch über den Liefertermin Dezember hinaus. Weizen und Mais finden ebenfalls glatt Käufer, so dass Landwirte mehr für ihre Ware erhalten.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Handel

Mehr Aktionen mit deftigen Teilstücken

23.11.2017 (AMI) – Mit den kühleren Temperaturen haben sich in den vergangenen Wochen auch die Aktionen des Lebensmitteleinzelhandels geändert.   Mehr