Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Mais profitiert von zweitgrößter Ethanolproduktion aller Zeiten

28.10.2021 (AMI) – Die Weizenkurse werden durch das anhaltend knappe globale Angebot beflügelt, die Maiskurse werden durch die rege Nachfrage der Ethanolhersteller gestützt.

Die Notierungen für Weizen in Chicago setzen den Aufwärtstrend fort und schlossen am 27.10.2021 bei umgerechnet gut 240 EUR/t, was einem Anstieg von knapp 4 EUR/t gegenüber Vorwoche entspricht und erreicht damit ein 10-Wochenhoch. Auslöser waren zum einen die weltweit lebhafte Nachfrage und zum anderen die Sorgen über die globale Verfügbarkeit von proteinreichem Weizen. In den USA verringern sich die Lagerbestände kontinuierlich. Dies hat zur Folge, dass die wöchentlichen Weizenexporte der USA das Vorwochenniveau nicht halten konnten und mit 362.400 t um 36 % niedriger ausfielen. Das hatten die Marktteilnehmer allerdings in den Rahmen erwartet, so dass sich aus den Zahlen wenig Kurswirkung entwickeln konnte. Für kurzzeitigen Kursrückgang sorgten Ende der 42. KW schwächere Rohölpreise und ein fester US-Dollar.

Auch Mais in Chicago legte in der laufenden Handelswoche weiter zu und erreichte ebenfalls ein 10-Wochenhoch. Mit einem Plus von knapp 6 EUR/t gegenüber Vorwoche schlossen sie am 27.10.2021 mit umgerechnet knapp 189 EUR/t. Die Kursbefestigung fußt vor allem auf der starken Ethanolproduktion. In der 42. KW wurde das zweitgrößte Volumen aller Zeiten registriert, was die Nachfrage nach Mais enorm beflügelt hatte. Nur in einer Dezemberwoche 2017 war mehr Ethanol hergestellt worden. Die Hoffnung liegt auf anhaltend reger Nachfrage nach Mais aus der Branche, denn der Ethanolverbrauch ist ebenfalls lebhaft. So haben die Vorräte, trotz höherer Produktion, abgenommen. Auch die Besorgnis über steigende Düngemittelpreise stützt die Kurse. Viele Farmer ziehen es in Erwägung, mehr Anbauflächen zukünftig für Sojabohnen zu nutzen, da hier die Produktionskosten erheblich niedriger sind als für Mais.


Wie entwickelten sich die Kursverläufe für Mais in Chicago? Und was sind die relevanten Einflussfaktoren der Getreidemärkte? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Getreide. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!


Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Brotgetreide | Marktversorgung

Es geht wieder aufwärts

19.03.2020 (AMI) – Der Markt ist weiterhin stark verunsichert, wobei die Auswirkungen des Coronavirus das Hauptthema sind. Erzeuger nutzen derweil die frühlingshafte Witterung für die aufgeschobenen Feldarbeiten.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Anlieferung

Anlieferungsmengen nehmen weiter zu

19.03.2020 (AMI) – In Deutschland hat die Milchanlieferung ihren Anstieg nach kurzer Pause fortgesetzt und bewegte sich dabei zunehmend über dem Vorjahresniveau. An den Rohstoffmärkten waren die Entwicklungen weiter von Auswirkungen des Coronavirus beeinträchtigt. Im Zuge dessen gaben die Preise für Rohmilch und Konzentrate nach.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis gibt deutlich nach

18.03.2020 (AMI) – Die Nachfrage nach Schlachtschweinen hat regional abgenommen, was nicht zuletzt an fehlendem osteuropäischem Personal in der Schlachtung und Zerlegung liegt. Die Verunsicherung über die weiteren Absatzmöglichkeiten im Zuge der Coronavirus-Krise bleibt groß.   Mehr

Europa | Schweine | Erzeugung

2019 weniger Schweine in der EU geschlachtet

18.03.2020 (AMI) – Nachdem 2018 die Zahl der Schweineschlachtungen in Europa leicht gestiegen war, kam es im vergangenen Jahr zu einem Rückgang. Europaweit lag das Minus im Zeitraum von Januar bis Dezember 2019 bei 1,6 %.   Mehr

Europa | Schweine | Tierbestand

Schweinebestand 2019 europaweit fast unverändert

18.03.2020 (AMI) – Nach einer wirtschaftlich schwierigen Zeit in den Jahren 2017 und 2018 reduzierte sich der europäische Schweinebestand im Jahr 2018 um 1 %. Nun hat sich die Zahl der gehaltenen Schweine im vergangenen Jahr insgesamt stabilisiert.   Mehr

Deutschland | Raps | Erzeugerpreise

Rapspreise im freien Fall

18.03.2020 (AMI) – Die Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland und Europa bringt Unsicherheit und wirtschaftliche Einschnitte mit sich. Die Rohstoffmärkte reagieren mit Preisrückgang, auch für Raps.   Mehr

Deutschland | Lebensmittel | Nachfrage

Das Coronavirus und die Auswirkungen auf den Lebensmittelmarkt

18.03.2020 (AMI) – Ende Februar haben Menschen in Deutschland begonnen, sich mit Lebensmitteln und andere Gütern des täglichen Bedarfs zu bevorraten, nachdem ein sprunghafter Anstieg der Zahl der Infizierten bekannt geworden war. Diese Hamsterkäufe waren eine Reaktion auf die Gefährdung der eigenen Gesundheit durch Corona und die Sorge vor Versorgungsengpässen.   Mehr

Europa | Rinder | Marktprognose

EU-Prognoseausschuss Rind März 2020

18.03.2020 (AMI) – Die Rinderbestände in der EU pendeln stetig zurück. Demzufolge sinkt auch die Rindfleischerzeugung. Im Verzehr von Rindfleisch gibt es meist stagnierende bis leicht rückläufige Tendenzen.   Mehr

Welt | Futtergetreide | Angebot

Anbaufläche für Mais 2020/21 wird wahrscheinlich wieder größer

16.03.2020 (AMI) – Nach der erzwungenen starken Flächenreduzierung in den USA durch den Regen, wird für das kommende Erntejahr wieder mit einem deutlichen Flächenplus weltweit gerechnet. Der Internationale Getreiderat IGC sieht im Vergleich zum Fünfjahresmittel global eine Ausdehnung von 1 % auf 195,4 Mio. ha. Das käme an die Anbaufläche 2017/18 von 196,1 Mio. ha aber nicht heran.   Mehr

Deutschland | Getreide | Ernte

Getreideernte besser als im Vorjahr, aber unter Durchschnitt

16.03.2020 (AMI) – Nach dem Dürrejahr 2018 zeichneten sich auch für die Ernte 2019 keine guten Vegetationsbedingungen ab.   Mehr