Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Wetterkapriolen in Südamerika stützen US-Sojakurse

22.05.2024 (AMI) – Die Überschwemmungen in Brasilien und die Hitze in Argentinien bleiben im Fokus und stützen den Sojamarkt. Schwache US-Verarbeitungsdaten und eine schnelle Aussaat begrenzen die Gewinne.

Die Sojabohnenkurse an der Börse in Chicago sind in den zurückliegenden 5-Sitzungen deutlich gestiegen. Am 21.05.2024 schloss der Fronttermin Juli 24 bei umgerechnet 418,10 EUR/t, ein Plus von 10,04 EUR/t auf Wochensicht.

Die ungünstigen Ernte- bzw. Vegetationsbedingungen in Brasilien und Argentinien bestimmten das Marktgeschehen. In Brasilien haben Überschwemmungen im südlichen Bundesstaat Rio Grande do Sul die Ernte verzögert bzw. Teile der Flächen zerstört. Bisher sind jedoch 85 % der Flächen vollständig geräumt. Zudem ist die Abfertigung der Verschiffungen in den dortigen Häfen weiterhin beeinträchtigt. In Argentinien leiden die Feldbestände in den nördlichen Landesteilen unter Hitze und Trockenheit. Dies dürfte sich nach Angaben der Getreidebörse in Buenos Aires negativ auf die Erträge auswirken. In der Folge hat diese ihre Prognose für die Sojabohnenernte in Argentinien um 0,5 Mio. t auf 50,5 Mio. t nach unten korrigiert. Bis März wurden noch knapp 53 Mio. t für möglich gehalten, bevor die Hitzewelle die Anbaugebiete heimsuchte.

Die Gewinne wurden durch den überraschend deutlichen Rückgang der Sojaverarbeitung der US-Mühlen begrenzt. Diese ging im April um 15,5 % zurück, nachdem im März noch eine Rekordmenge von 5,9 Mio. t Sojabohnen verarbeitet worden war. Gleichzeitig sanken die Lagerbestände auf den niedrigsten Stand seit einem halben Jahr.

Sojaaussaat schreitet voran

Die Sojabohnenaussaat kommt zudem überdurchschnittlich zügig voran. Am 19.05.2024 hatte die US-Farmer diese auf rund 52 % der avisierten Flächen abgeschlossen, 17 Prozentpunkte mehr als noch eine Woche zuvor. Der langjährige Durchschnitt wird dadurch um 3 Prozentpunkte übertroffen. Der Markt war von einem deutlich geringeren Fortschritt ausgegangen.

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Beitrag von Eike Wagner
Produktmanager Agribusiness
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