Deutschland | Frühkartoffeln | Marktprognose

Frühkartoffelmarkt unter anderen Vorzeichen

03.06.2022 (AMI) – Während sich die Vermarktung von Mittelmeerware etwas verspätet hat, ist die neue Ernte aus Deutschland zeitig am Markt. Die Marktchartsammlung „Fakten und Trends zum Speisefrühkartoffelmarkt“ beleuchtet alle Einflussfaktoren auf den weiteren Marktverlauf.

Schon seit Mitte Mai ernten erste Landwirte in Deutschland erste Frühkartoffeln der Saison 2022. Inzwischen kommen immer mehr hinzu. Es gibt kaum einen zeitlichen Unterschied zwischen den Regionen im Norden, Westen oder Südwesten. Überall wird bereits einiges gerodet und verkauft. Auch die Unterschiede zwischen den Kulturen mit ihren verschiedenen Verfrühungsmaßnahmen von vorgekeimt mit Doppelfolie bis zu vorgekeimter Freilandware sind längst nicht so groß wie im Vorjahr. Neben den hiesigen Verhältnissen hat die Vermarktung von Speisefrühkartoffeln in diesem Jahr noch eine ganze Reihe anderer Vorzeichen als 2021. Um diese allesamt zu beleuchten, bietet die Agrarmarkt Informations GmbH wieder eine ausführlichen Chartsammlung mit dem Titel „ Fakten und Trends zum Speisefrühkartoffelmarkt “ an. Diese beinhaltet neben den Charts auch eine Reihe von Folien, die wesentliche Aspekte erklären.

Zunächst ist ein Blick auf die Vorjahresernte wichtig, die mit Lagerkartoffeln immer noch zur Versorgung beiträgt – länger als vielleicht zunächst erwartet. Bei den beiden wichtigsten Lieferländern der frühen Vermarktungsperiode, Israel und Ägypten, manifestiert sich ein späterer Marktauftritt als früher gewohnt. Der Witterungsverlauf im südöstlichen Mittelmeerraum hat aber auch das seine dazu beigetragen. Nun sind deshalb die Läger noch ziemlich voll. Im Fall Spanien ist keine Verspätung auszumachen. Das aktuelle Lieferpotential wird aber durch lokal etwas geringere Erträge, vor allem aber durch Ernteverluste im Raum Murcia, beeinflusst.

Preislich startete die Saison viel höher als in den Vorjahren. Bisher gaben Ägypter die Pace vor. Die mussten sich mit dem Monatswechsel Mai Juni plötzlich mit etwas weniger zufrieden geben als zuvor. Die Anbieter von Frühkartoffeln aus Israel fordern deutlich mehr und zeigen sich widerstandsfähiger gegen Preisdruck. Deutsche Frühkartoffeln finden bisher nur an Groß- und Wochenmärkten Platz. Dort ist es mit verspäteten Zyprioten und Italienern eng, was die Preise im Mai von über 120,00 EUR/dt, Ende Mai dann auf 100,00 EUR/dt, und Anfang Juni in Richtung 80,00 EUR/dt, gebracht hat.

Reifefördernde Maßnahmen zur Vorbereitung von festschaliger Packware stehen schon an. Kaufinteresse des LEHs wird im Südwesten schon für die KW 25 und im Norden für die KW 26 angemeldet.


Beitrag von Christoph Hambloch
Marktexperte Kartoffeln

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Schweine | Handel

Knappes Angebot lässt Schweinepreis steigen

24.05.2023 (AMI) – Die zur Vermarktung anstehenden Schlachtschweine werden in dieser Woche recht flott abgenommen. Die Angebotsmengen entwickeln sich leicht rückläufig und reichen nicht immer für die Nachfrage aus.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Chicago: Sojabohnenaussaat schreitet zügig voran

24.05.2023 (AMI) – Die günstigen Aussaatbedingungen in den US-Anbaugebieten sowie die schwindende Nachfrage nach US-Partien am Weltmarkt setzen die Kurse unter Druck.   Mehr

Deutschland | Futtermittel | Preise

Alles billiger – außer Grassilage

22.05.2023 (AMI) – Im Mai 23 setzt sich der Preisrückgang für Mischfutter fort und spiegelt so die sinkenden Rohstoffkosten wider.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Kaum Spielraum für Preisbewegungen

19.05.2023 (AMI) – Das Angebot an Schlachtschweinen ist weiterhin klein, reicht für den herrschenden Bedarf aber zumeist aus. Mit dem Feiertag in der laufenden Woche gibt es zwar kleinere Impulse vom Fleischmarkt, zugleich fehlt aber auch ein Schlachttag.   Mehr

Deutschland | Käse | Verbrauch

Verbrauch von Käse rückläufig

19.05.2023 (AMI) – Der Pro-Kopf-Verbrauch von Käse in Deutschland hat 2022 wieder abgenommen, nachdem er im Jahr zuvor ein Allzeithoch erreicht hatte. Insbesondere der Konsum von Frischkäse ist deutlich zurückgegangen.   Mehr

Deutschland | Käse | Angebot

Käsemarkt stabil

17.05.2023 (AMI) – Am Markt für Schnittkäse haben sich in der aktuellen Berichtswoche die stabilen Tendenzen fortgesetzt. Der Lebensmitteleinzelhandel fragte umfangreich Ware ab, zusätzliche Nachfrage bestand jedoch kaum. Die Notierung blieb weiter unverändert.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Mais rutscht ab, Weizen legt zu

17.05.2023 (AMI) – Vor dem Hintergrund einer schnellen US-Maisaussaat geraten die Notierungen unter Druck, während die Angebotssorgen aufgrund der ungewissen Situation in der Schwarzmeerregion die Weizennotierungen treiben.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Raps fällt im schwachen Umfeld auf 29-Monatstief

17.05.2023 (AMI) – Rückläufige US-Soja- und Rohölkurse ziehen die europäischen Rapsnotierungen nach unten. Die weiterhin regen EU-Rapsimporte erhöhen den Druck zusätzlich.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Marktprognose

Frankreich bleibt wichtigster Rapserzeuger der EU-27

15.05.2023 (AMI) – Sowohl in Frankreich als auch in Deutschland dürfte 2023 mehr Raps geerntet werden als im Vorjahr.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Börsennotierungen

Preise für Milchprodukte bilden Boden

15.05.2023 (AMI) – Im Herbst 2022 erreichten die Preise für Milchprodukte ihren Höhepunkt. Hierfür ausschlaggebend war eine geringe Rohstoffverfügbarkeit bei einer hohen Nachfrage.   Mehr