Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Raps mit großen Verlusten

04.05.2022 (AMI) – Raps verliert in einem besonders fragilen Umfeld. Rückläufige US-Sojanotierungen sowie kurzzeitig nachgebende Rohölkurse sorgten für großen Druck, den der enorm schwache Euro nicht bremsen konnte.

Mit dem Wechsel des Fronttermines von Mai 22 auf August 22 wurde ein neues, deutlich niedrigeres Niveau erreicht. Aber nichtsdestotrotz bleibt die Tendenz schwach. Am 03.05.2022 schlossen die Rapsnotierungen in Paris bei 818 EUR/t. Damit hat der August-Kontrakt in den vergangenen Handelstagen deutlich verloren, gegenüber der Vorwoche rund 62,50 EUR/t. Damit startet Raps der Saison 22/23 jetzt fast 140 EUR/t unter dem Niveau der alten, die Differenz hatte zwischenzeitlich aber auch schon mal die Linie von 200 EUR/t überschritten.

Zeitweise schwaches Rohöl sorgte für Druck. Dabei spielten die Befürchtungen um schwindende Nachfrage aufgrund der ausgeweiteten Sperrmaßnahmen in China wegen der neuen Coronawelle eine Rolle. Es wird vermutet, dass der Verbrauch des Landes deutlicher zurückgehen könnte als bislang erwartet.

Der starke Verlust des Euro konnte den Rapsnotierungen nicht helfen, und die zuletzt sogar wieder festere Tendenz der Währung verstärkte den Druck. Des Weiteren öffneten schwache Sojakurse jenseits des Atlantiks den Spielraum nach unten.

Die Angebotssituation am Weltmarkt bleibt deutlich angespannt. Zum einen aufgrund Indonesiens Exportverbot von Palmöl, was zu einer weiteren Verknappung des Speiseöls weltweit führte. Zum anderen sind die Sonnenblumenölausfuhren aus der Ukraine weiterhin stark beeinträchtigt, was ebenfalls zu erheblichen Angebotssorgen führt. Das anhaltende Kriegsgeschehen in dem Land bedroht zusätzlich die Produktion der Ukraine der kommenden Saison. Das diese Gründe am Rapsmarkt weiterhin Wirkung zeigen, beweist der jüngste Kursauftrieb, der mit einem Plus von 4 EUR/t allerdings vergleichsweise marginal aus.


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Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness

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