Deutschland | Schweine | Erzeugung

Schweineschlachtungen sinken erneut

17.02.2022 (AMI) – Nachdem die Zahl der deutschlandweit geschlachteten Schweine bereits 2020 deutlich gefallen ist, setzte sich dieser Trend auch 2021 fort. Mit 51,9 Mio. Tieren kamen rund 2,9 % weniger Tiere an den Haken als noch im Vorjahr.

Dabei nahm insbesondere die Zahl der Schlachtungen importierter Tiere um fast die Hälfte ab. Im Jahresverlauf kam es aufgrund der Corona-Pandemie immer wieder zu deutlichen Einschränkungen bei den Schlachtaktivitäten. Wie schon im Vorjahr reagierten viele Unternehmen darauf, indem die Lebendimporte aus dem europäischen Umland reduziert wurden. So nahm etwa die Anzahl der Schlachtschweineimporte aus Belgien um mehr als die Hälfte ab. Die Schlachtungen inländischer Tiere sanken dagegen nur minimal. Abgesehen von den ersten Wochen des Jahres 2021 kam es eher regional zu Überhängen und die insgesamt rückläufigen Mengen konnten zumeist vermarktet werden.

2022 werden weitere Rückgänge erwartet

Die Entwicklung der vergangenen Jahre dürfte sich auch 2022 fortsetzen. Das Jahr beginnt direkt mit niedrigen Schlachtzahlen, was nicht zuletzt an den starken Einschränkungen durch Corona liegt. Zugleich fällt aber auf, dass die Schlachtgewichte auf einem relativ normalen Niveau liegen. Gab es Anfang 2021 noch extreme Überhänge, ist davon aktuell kaum etwas zu spüren. Einerseits lagen die Schlachtaktivitäten Ende Dezember auf hohem Niveau, andererseits dürfte sich der Rückgang der Bestände zunehmend bemerkbar machen. So ergab die Viehzählung vom November einen Rückgang der Ferkel- und Jungsauenbestände um mehr als 10 %. Entsprechend stehen nun deutlich weniger Tiere für die Schlachtung zur Verfügung. Eine ähnliche Situation ist für die kommenden Monate zu erwarten. Der stetige Rückgang der deutschlandweit gehaltenen Sauen verknappt das Ferkelangebot, zugleich werden weniger Tiere eingeführt. Sollte sich die Nachfrage nach Schweinen im Frühjahr zusätzlich beleben, ist in dieser Zeit von knappen Stückzahlen und damit auch wieder steigenden Preisen auszugehen.


Aktuelle Nachrichten und Analysen zu den Entwicklungen der deutschen Vieh- und Fleischmärkte finden Sie in unserem Online-Dienst Markt aktuell Vieh und Fleisch. Nutzen Sie unser Angebot.




Beitrag von Dr. Tim Koch
Marktexperte Fleisch- und Geflügelwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Käse | Nachfrage

Schnittkäse rege nachgefragt

15.11.2018 (AMI) – Der Markt für Schnittkäse war im Verlauf der ersten Novemberhälfte anhaltend von einer regen Nachfrage und einem knapp ausreichenden Angebot gekennzeichnet. Die Preise entwickelten sich dabei weiter uneinheitlich.   Mehr

Deutschland | Rinder | Verarbeitung

Trotz sinkenden Bestandes steigt die Produktion von deutschem Rindfleisch

15.11.2018 (AMI) – Für das Jahr 2018 wird mit einer leicht gestiegenen Produktion von Rindfleisch gerechnet, obwohl sich der Rinderbestand weiter rückläufig entwickelt hat.   Mehr

Deutschland | Schrote | Handel

Rapsschrot ohne Nachfrage deutlich teurer

14.11.2018 (AMI) – Die Sojaschrotpreise tendieren fester, Rapsschrot hat sich sogar sprunghaft verteuert. Ausschlaggebend ist die fortwährende Kleinwasserproblematik.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis weiter unverändert

14.11.2018 (AMI) – In den Diskussionen über die Preisfindung am Schweinemarkt bestimmen unveränderte Forderungen und keine nennenswerten Veränderungen der Marktlagen die Gespräche. Dies trifft sowohl auf der Seite der Einsender zu, als auch auf der Seite der Fleischvermarkter.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Erzeugung

Globales Mengenwachstum setzt sich fort

14.11.2018 (AMI) – Im Jahr 2018 war die weltweite Milcherzeugung weiter auf Wachstumskurs. Auch der internationale Handel mit Milchprodukten legte mengenmäßig zu. Das geht aus dem aktuellen Food Outlook der FAO hervor. Asien hatte daran durch überdurchschnittliche Zuwächse bei beiden Entwicklungen einen maßgeblichen Anteil.   Mehr

Deutschland | Rinder | Verarbeitung

Deutsche Rinderschlachtungen fallen geringer aus

14.11.2018 (AMI) – Im bisher ausgewerteten Zeitraum von Januar bis September dieses Jahres wurden 1,3 % weniger Rinder geschlachtet. Dabei entwickelten sich die Schlachtzahlen bei den Kühen und den Jungbullen gegenläufig.   Mehr

Deutschland | Schweine | Verarbeitung

2018 weniger Schweine in Deutschland geschlachtet

14.11.2018 (AMI) – In den bisher ausgewerteten Monaten dieses Jahres wurden weniger Schweine der Schlachtung zugeführt als noch ein Jahr zuvor. Mit 42,4 Mio. Tieren waren dies im Zeitraum von Januar bis September 2,4 % weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.   Mehr

Welt | Getreide | Lagerbestand

Überraschend mehr Mais

14.11.2018 (AMI) – China unterzog seinen Versorgungsbilanzen deutlichen Korrekturen, was sich jetzt auch in den USDA-Prognosen widerspiegelt.   Mehr

Europa | Schweine | Erzeugung

Gibt es neue Impulse für gesättigte Märkte?

12.11.2018 (AMI) – Der Wettbewerbsdruck im Handel mit Schlachtschweinen ist in Deutschland und der EU so groß wie schon lange nicht mehr, die gesamte Wertschöpfungskette steht vor immensen Aufgaben. Eine rückläufige Fleischnachfrage, Schwierigkeiten im Export und nicht zuletzt die Afrikanische Schweinepest belasten den Markt. Anders bei den Schlachtrindern. Rindfleisch steigt in der Gunst der Verbraucher während das Angebot zuletzt mehrfach zurückging. Den dürrebedingt steigenden Futtermittelpreisen zum Trotz konnten die Erzeuger für Schlachttiere teilweise sogar Erlöse über dem Vorjahr erzielen.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Erzeugerpreise

Anstieg der Erzeugerpreise schwächer als im Vorjahr

12.11.2018 (AMI) – Die deutschen Molkereien haben im September ihre Auszahlungsleistungen weiter angehoben.   Mehr