Welt | Rinder | Marktprognose

Deutsche Maschinen gegen argentinische Rindersteaks?

22.02.2018 (AMI) – Der Mercosur-Verbund will für seine Agrarrohstoffe einen besseren Zugang zum EU-Markt. Im Gegenzug werden für Dienstleistungen, Maschinen und Chemikalien erleichterte EU-Zugangsmöglichkeiten angeboten. Des einen Freud ist des anderen Leid.

In Zeiten wachsender Unsicherheiten weltweit wird Lateinamerika für europäische Unternehmen wieder interessanter, wenngleich das von der Agrarbranche und der Industrie zwiespältig gesehen wird. Passend dazu hofft man aus südamerikanischer Sicht auf den Abschluss eines Freihandelsabkommens zwischen der EU und dem südamerikanischen Mercosur-Verbund, wozu Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay zählen. Argentinien hat derzeit die G20-Präsidentschaft inne, in Buenos Aires findet nach Hamburg der nächste Gipfel der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer statt.

Inhalt und Ziele

Grundsätzlich exportiert der Mercosur hauptsächlich Agrarprodukte und Rohstoffe, während die EU vor allem Maschinen und Chemikalien nach Südamerika liefert. Von einem Freihandelsabkommen erhoffen sich beide Seiten große Vorteile und Gewinne. Die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen umfassen weit mehr als den Bereich Agrarprodukte. Der geplante Abbau von Handelshemmnissen erstreckt sich auf Industriegüter und andere Waren, sowie auf Dienstleistungen. Auch geht es um die Erleichterung von Investitionen, die Angleichung von Umwelt- und Sozialstandards sowie um die Gleichbehandlung von Mercosur- und EU-Firmen bei öffentlichen Auftragsvergaben.

EU-Mercosur Handelsabkommen kontrovers diskutiert

Um deutsche Investitionen in Argentinien ging es kürzlich bei dem Gespräch, das der argentinische Präsident Mauricio Macri und Bundeskanzlerin Angela Merkel am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos führten. Nicht so viele Schnittstellen wie mit Merkel gibt es hingegen mit Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron. Macron hat Präsident Mauricio Macri darauf aufmerksam gemacht, dass das EU-Rindfleischproblem ein Hindernis für das Abkommen EU-Mercosur sei. Branchenvertreter der Landwirtschaft aus Irland, Polen und Österreich befürchten ähnlich wie Frankreich Preisdruck und sprechen sich gegen ein solches Abkommen aus, um die heimische Rinderhaltung und Branche zu schützen.

Nähere Details zum anvisierten Handelsabkommen, inklusive der aktuellen Handelsströme im globalen Rindfleischexport, zur Wirtschaft in Argentinien und Brasilien sowie zum Fleischskandal in Brasilien vom Frühjahr 2017 lesen Sie im Markt aktuell Vieh und Fleisch. Vor Ort können sie sich aus erster Hand von den AMI-Marktexperten mit Analysen dazu und anderen spannenden Themen im Markt Seminar Vieh und Fleisch „Shooting-Star Rindfleisch, kann Schweinefleisch mithalten?“ am 20. März 2018 in Bonn informieren. Als sehr wertvoll werden auch immer wieder von Teilnehmern dieser Seminare der Informationsaustauch und die Diskussionsmöglichkeiten mit Vertretern des Lebensmitteleinzelhandels gesehen. Melden Sie sich rechtzeitig an, da die Teilnehmerzahl begrenzt ist.

Beitrag von Matthias Kohlmüller
Marktexperte Fleisch- und Geflügelwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Rohmilch | Anlieferung

Milchanlieferung im ersten Halbjahr überdurchschnittlich

25.08.2023 (AMI) – Die ersten sechs Monate von 2023 waren von einem deutlich erhöhten Milchaufkommen geprägt. Auch die Bio-Milch ist weiter auf dem Vormarsch. Die höchste Milchmenge insgesamt sowie der größte Zuwachs gegenüber dem Vorjahr wurden in Bayern verzeichnet.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Marktversorgung

Das Ölsaaten Forum geht in die nächste Runde

25.08.2023 (AMI) - Erneut widmen sich Experten aktuellen Themen rund um Ölsaaten. Interessierte können vor Ort in Berlin oder digital am Ölsaaten Forum 2023 teilnehmen.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Getreidekurse knapp über Vorwoche

24.08.2023 (AMI) – Hauptaugenmerk der Marktteilnehmer sind derzeit die Entwicklungen am Schwarzen Meer sowie der Exportmarkt.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Betriebsstruktur

Strukturwandel in der Milchviehhaltung setzt sich fort

24.08.2023 (AMI) – Die Anzahl der Haltungen von Milchkühen in Deutschland verringerte sich seit Mai 2022 deutschlandweit um 3,7 %.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Index

Teuerungsrate weiter auf dem Rückmarsch

24.08.2023 (AMI) – Erneut reduziert sich der Preisabstand zum Vorjahr für frische Lebensmittel. Während höhere Kartoffelpreise die Entwicklung treiben, sind Milch und Milchprodukte günstiger erhältlich.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Anlieferung

Saisonaler Trend bei der Milchanlieferung setzt sich fort

24.08.2023 (AMI) – Der saisonal bedingte Rückgang der bundesweiten Milchmengen hat sich Anfang August weiter fortgesetzt. Die Rohstoffmärkte zeigten sich überwiegend in ruhiger Verfassung.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Schlachtschweinepreis bleibt unverändert

23.08.2023 (AMI) – Nach dem deutlichen Preisrückgang in der Vorwoche stabilisiert sich das Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Insgesamt zeigt sich der Handel mit Schlachtschweinen ausgeglichener. Dabei werden die zur Schlachtung angebotenen Tierzahlen als gering bis mittel eingestuft.   Mehr

Welt | Soja | Kursentwicklung für Soja und Raps

Chicago: Wetterkapriolen treiben Sojabohnenkurse

23.08.2023 (AMI) – Die Aussicht auf Hitze und Trockenheit treibt die US-Sojabohnenkurse. Gedämpft werden die Gewinne durch enttäuschende US-Exportdaten.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Erzeugerpreise

Erzeugerpreise für Schlacht- und Nutzvieh entwickeln sich uneinheitlich

23.08.2023 (AMI) – Im Vergleich zu den Vorjahreswerten haben sich die Erzeugerpreise für Schlacht- und Nutzvieh im ersten Halbjahr 2023 relativ unterschiedlich entwickelt.   Mehr

Welt | Rohmilch | Erzeugung

Globale Milchproduktion wächst

18.08.2023 (AMI) – Die FAO rechnet für das Jahr 2023 mit einer insgesamt steigenden Milchproduktion.   Mehr