Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Konkurrenzdruck belastet

08.03.2023 (AMI) – Die EU fuhr in den gut ersten acht Monaten des laufenden Wirtschaftsjahres rund 5,7 Mio. t an Raps ein, 63 % mehr als zum Vorjahreszeitpunkt. Insbesondere die Einfuhren aus Australien laufen rege.

An der Pariser Börse setzen die Rapsnotierungen ihre Abwärtsbewegung fort. Am 07.03.2023 schloss der Fronttermin Mai 23 bei 520 EUR/t und damit 8 EUR/t unter Vorwoche. Zum Ende der vorangegangenen Handelswoche lag der Kurs noch bei 539 EUR/t.

Die immensen Einfuhren der EU bei gleichzeitig geringer Nachfrage belasten die Rapsnotierungen in Paris. Die EU-Rapsnotierungen gerieten insbesondere durch die große Konkurrenz an Ölsaaten am Weltmarkt unter Druck. Abares hob seine Rapsernteschätzung 2022 um 1 Mio. t auf Rekordhöhe von 8,3 Mio. t. Das erhöht den Konkurrenzdruck für EU-Ware, da Australien seinen immensen Überschuss am Weltmarkt platziert und traditionell die EU in der zweiten Wirtschaftsjahreshälfte beliefert. Seit dem Ukraine-Krieg hat sich dieser Warenstrom verstärkt, vor allem reicht er jetzt bis in das nächste Wirtschaftsjahr. So erreichten 2022 auch noch nach der EU-Rapsernte im Juli/August umfangeiche Mengen Australraps die EU-Häfen. Und im laufenden Wirtschaftsjahr zeichnet sich ein Rekordimport ab. Nach Angaben der EU-Kommission beliefen sich die EU-Rapsimporte im laufenden Wirtschaftsjahr bis zum 05.03.23 auf rund 5,7 Mio. t, im gleichen Zeitraum im Vorjahr wurden lediglich 3,5 Mio. t importiert. Davon kamen allein 2,3 Mio. t aus Australien, 40,9 % mehr als im Vorjahreszeitraum.

Auch die brasilianische Sojakonkurrenz erhöht den Druck auf internationaler Bühne. Die Ernte schreitet dort voran und wird verschifft, was zu Lasten der US-Exporte geht. Demgegenüber wurde die Ernteprognose in Argentinien erneut gekürzt. Das Land leidet seit Monaten unter besorgniserregender Hitze.

Für etwas Aufwind sorgten zum Ende der vorangegangenen Handelswoche die deutlich gestiegenen Rohölnotierungen. Das verbessert etwas die Wettbewerbsfähigkeit von Biodiesel, der auch aus Rapsöl hergestellt wird.

Wie entwickeln sich die Ölsaaten-Märkte und was sind die relevanten Einflussfaktoren? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Ölsaaten. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Mais gibt nach, Weizen schießt in die Höhe

20.07.2023 (AMI) – Die Aussicht auf eine größere US-Maisernte setzt die Kurse unter Druck. Weizen legt kräftig zu, da die Situation in der Schwarzmeerregion eskaliert und die ukrainischen Getreideexporte bedroht.   Mehr

Deutschland | Schweine | Tierbestand

Strukturwandel der deutschen Schweinehaltung hält an

20.07.2023 (AMI) – Die Zahl der Schweinehalter in Deutschland ist zuletzt stärker zurückgegangen als der Bestand an gehaltenen Tieren. Das ergab die aktuelle Viehbestandserhebung vom Mai 2023. Nahm der Schweinebestand gegenüber der Erfassung im Vorjahresmonat um 7,3 % ab, hat sich die Menge der Halter im gleichen Zeitraum um 11,2 % auf 15.900 reduziert.   Mehr

Deutschland | Milchdauerwaren | Angebot

Sommerdelle am Pulvermarkt

20.07.2023 (AMI) – Der Markt für Milch- und Molkenpulver trat Mitte Juli ferienbedingt weiter auf der Stelle. Ware war ausreichend am Markt vorhanden, hingegen war das Kaufinteresse verhalten. Die Preise tendierten produktübergreifend schwächer.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Ausgeglichene Verhältnisse am Schlachtschweinemarkt

19.07.2023 (AMI) – Die Lage am deutschen Schlachtschweinemarkt zeigt sich gegenüber der Vorwoche weitestgehend unverändert. Das Angebot ist nach wie vor gering, reicht für die verhaltene Nachfrage aber aus.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Rapskurse fest

19.07.2023 (AMI) – Unsicherheit über den Fortbestand des Getreideabkommens und ungünstige Vegetationsbedingungen in Amerika treiben die Kurse, nur leicht gebremst vom rasant steigenden Euro.   Mehr

Deutschland | Frische Lebensmittel | Index

Bio-Lebensmittel verteuern sich moderat

14.07.2023 (AMI) – Dem AMI-Verbraucherpreisspiegel zufolge zahlten Verbraucher im ersten Halbjahr 2023 rund 7,5 % mehr für frische Lebensmittel aus ökologischem Anbau als im Jahr 2022.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Tierbestand

Strukturwandel in der Milchviehhaltung setzt sich fort

14.07.2023 (AMI) – Im Mai 2023 wurden weniger Rinder in Deutschland gehalten. Während die Zahl der Milchkühe und Betriebe sank, stieg die durchschnittliche Herdengröße.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Anlieferung

Milchanlieferung steigt weiter

13.07.2023 (AMI) – Im Zeitraum Januar bis April 2023 erfassten die deutschen Molkereien nach Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) bundesweit rund 10,6 Mio. t Kuhmilch von den inländischen Erzeugern.   Mehr

Deutschland | Rinder | Tierbestand

Deutsche Rinderbestände entwickeln sich regional unterschiedlich

13.07.2023 (AMI) – Während in Deutschland insgesamt die Rinderherde knapp stabil blieb, sind in den einzelnen Bundesländern uneinheitliche Tendenzen bei der jüngsten Viehbestandserhebung im Mai 2023 zu beobachten.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Volatilität hält an

13.07.2023 (AMI) – Während die Maiskurse gewinnen, geben die Weizenkurse nach. Im Fokus der Marktteilnehmer sind mit dem Voranschreiten der Erntearbeiten derzeit die Witterungsbedingungen sowie die Entwicklungen am Schwarzen Meer.   Mehr