Chicago: Sojabohnen unter Vorwochenlinie
Die Sojabohnennotierungen an der CBoT tendierten in der zurückliegenden Berichtswoche schwächer. Am 28.03.2023 schloss der Kurs bei umgerechnet 497 EUR/t, ein Minus auf Wochensicht von 3 EUR/t. Belastet wurde die Notierung durch die Aussicht auf die brasilianische Rekordernte, welche wieder in den Fokus der Marktteilnehmer geriet. Bis zum zurückliegenden Wochenende hatten brasilianische Farmer rund 70 % der Feldbestände gedroschen, das sind 8 Prozentpunkte mehr als noch eine Woche zuvor. In der vorangegangenen Saison waren zum selben Zeitpunkt rund 75 % der Flächen geräumt. In der Folge einer größeren Verfügbarkeit dürfte sich die chinesische Nachfrage verstärkt auf Partien brasilianischer Herkunft richten.
Allerdings konnten die Kurse am zurückliegenden Freitag die Richtung wechseln und befestigten sich. Dabei profitierte die Notierung zum einen von technischen Käufen, nachdem der Fronttermin auf ein Mehrmonatstief gefallen war, sowie dem besorgniserregenden Zustand der argentinischen Sojabohnenbestände. Zwar hielt die Getreidebörse von Rosario an ihrer vorigen Schätzung von 25 Mio. t fest, allerdings fallen die Erträge der ersten Sojabohnenpartien deutlich unter den Erwartungen aus. Die zuletzt einsetzenden Niederschläge und kühleren Temperaturen in den argentinischen Anbaugebieten kommen den Feldbeständen zwar zugute, aber zu spät, um das Ertragspotential signifikant zu verbessern.
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Eike Wagner
Produktmanager Agribusiness
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