Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Getreidekurse drehen ins Plus

16.03.2023 (AMI) – Russland und die Ukraine finden keine Einigung über die Bedingungen der Exportverlängerung, die Frist endet jedoch zeitnah. Die europäischen Weizen- und Maiskurse profitieren von der unsicheren Lage.

In Paris beenden die Weizenkurse ihre Abwärtsbewegung und schlossen am 15.03.2023 bei 272 EUR/t und legen gegenüber Vorwoche um 6,25 EUR/t zu. Mais verzeichnet ein Wochenplus von 3,50 auf 265,50 EUR/t.

Nach neuesten Angaben der EU-Kommission verschiffte die Europäische Union im laufenden Wirtschaftsjahr bis zum 12.03.2023 rund 21,5 Mio. t an Weizen. Zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr wurden rund 8,6 % weniger exportiert. Hierbei sind die größten EU-Exporteure Frankreich, gefolgt von Rumänien und Deutschland. Größte Empfängerländer sind in den ersten, knapp acht Monaten Marokko, Algerien und Nigeria dicht gefolgt von Ägypten.

Der Konkurrenzdruck osteuropäischer Ware ist allerdings weiterhin groß. Die Nachfrage am Weltmarkt wird vorwiegend mit preisgünstigerem Weizen aus der Schwarzmeerregion, vor allem aus Russland bedient. Französische oder deutsche Ware steht nur in der zweiten Reihe. So wird befürchtet, dass Saudi-Arabien, traditioneller Abnehmer von EU-Ware, den Großteil seiner Ausschreibung von gut 1 Mio. t Weizen mit Schwarzmeerware decken dürfte.

Für große Verunsicherung und infolgedessen hohe Volatilität sorgt die Uneinigkeit über die Verlängerung des Getreideabkommens. Russland will das Abkommen nur für 60 Tage verlängern, die Hälfte der bisherigen Laufzeit. Die Ukraine hat das abgelehnt. Die Verhandlungen laufen noch. Der Ablauf der Frist bis zur Einigung über die Bedingungen der Verlängerung rückt jedoch näher, eine Einigung der Länder ist bisher nicht in Sicht, was den europäischen Getreidekursen Aufwind verleiht.

Wie entwickelten sich die Kursverläufe für Mais in Chicago? Und was sind die relevanten Einflussfaktoren der Getreidemärkte? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Getreide. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Welt | Sonnenblumen | Außenhandel

Weltweiter Sonnenblumenkernhandel dürfte wachsen

05.09.2019 (AMI) – Im Wirtschaftsjahr 2019/20 werden voraussichtlich mehr Sonnenblumenkerne am Weltmarkt gehandelt als im Vorjahr. Es wird sogar die zweitgrößte Menge in der Geschichte avisiert.   Mehr

Deutschland | Ferkel | Erzeugerpreise

Ferkelpreise 2019 im Aufwind

05.09.2019 (AMI) – Im Vergleich mit dem Vorjahr sind 2019 die Erzeugerpreise für Ferkel deutlich gestiegen. Sie erreichten mit knapp 69 EUR je Ferkel im Juni ihren bisherigen Jahreshöchstwert.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Erzeugerpreise für Bio-Milch im Juli stabilisiert

05.09.2019 (AMI) – Im Juli 2019 haben Bio-Milchbauern in Deutschland im Mittel für ihren Rohstoff in etwa so viel erhalten wie imVormonat. Durch weitere Abschläge bei konventioneller Milch vergrößerte sich die Preisschere zwischen den beiden Milcharten erneut leicht.   Mehr

Deutschland | Butter | Preise

Höhere Molkereiabgabepreise für Formbutter

05.09.2019 (AMI) –Die Molkereiabgabepreise für Formbutter sind zum Monatsbeginn erstmals seit September 2018 leicht gestiegen. Die Nachfrage verlief gleichzeitig etwas ruhiger als in den vorangegangenen Wochen. Dabei könnten sich die hohen Temperaturen Ende August dämpfend auf den Absatz ausgewirkt haben.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Nachfrage

Preisrückgänge beleben die private Nachfrage

05.09.2019 (AMI) – Im ersten Halbjahr von 2019 waren Milchprodukte für die Verbraucher wieder günstiger. Insbesondere bei Butter gingen die Preise stark zurück. Dies wirkte sich stimulierend auf die Einkäufe der privaten Haushalte aus.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Angebot an Schlachtschweinen passt zur Nachfrage

04.09.2019 (AMI) – In der laufenden Woche wird das Angebot an schlachtreifen Schweinen meist als knapp ausreichend beschrieben. Hier und da nehmen die Stückzahlen leicht zu, finden aber durchweg problemlos Abnehmer. Auch der Export scheint inzwischen wieder etwas flotter zu laufen und bietet Impulse.   Mehr

Deutschland | Schweine | Angebot

Schlachtgewichte werden immer höher

04.09.2019 (AMI) – Neben den saisonalen Schwankungen steigt das durchschnittliche Schlachtgewicht der Schweine in Deutschland in den vergangenen Jahren. Wie im Sommer fast jedes Jahr zu beobachten, haben die Schlachtgewichte ihren Tiefpunkt Mitte Juli erreicht.   Mehr

Deutschland | Rinder | Import

Deutschland führt weniger Rindfleisch ein

04.09.2019 (AMI) – Die deutschen Importe von Rindfleisch entwickeln sich rückläufig. Im Zeitraum von Januar bis Juni 2019 gingen die in unser Land eingeführten Mengen an Rindfleisch um fast 7 % zurück.   Mehr

Deutschland | Hähnchen | Erzeugung

Schlachtgewichte deutscher Hähnchen erhöht

04.09.2019 (AMI) – Die durchschnittlichen Schlachtgewichte von deutschen Hähnchen sind in den vergangenen Jahren immer weiter gestiegen. So erhöhte sich das Schlachtgewicht innerhalb von 9 Jahren von 2010 bis 2019 um 300 g je Tier oder 22 %.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Milcherzeugerpreise haben ihre Talsohle noch nicht erreicht

03.09.2019 (AMI) – Zu Beginn der zweiten Jahreshälfte haben sich die schwächeren Tendenzen bei den Preisen für konventionell erzeugte Kuhmilch fortgesetzt. Für eine rasche Trendwende gibt es derzeit keine Anzeichen.   Mehr