Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

AMI-Rohstoffindex im Juli unter Vormonatsergebnis

29.07.2022 (AMI) – Nach einem zehnmonatigen Aufwärtstrend ist der deutsche Index für Agrarrohstoffe im Juli den zweiten Monat in Folge rückläufig gewesen. Der Index lag mit 203,2 Punkten 3,2 % niedriger als noch einen Monat zuvor. Das Minus der Getreide- und Rapspreise konnte durch fester Fleisch- und Milchpreise nicht ausgeglichen werden.

Mit Beginn der Ernte geben die Halmgetreidepreise spürbar nach, da das Angebot langsam zunimmt. Allerdings ist weiterhin unklar wie viel Weizen, Gerste und Mais aus der Ukraine am Weltmarkt angeboten werden kann. Mais wird ebenfalls schwächer bewertet, weil zum einen kaum noch inländische Ware gehandelt wird, zum anderen Mais aus der Ukraine und aus Brasilien das inländische Angebot erweitert. Vor allem aus der Ukraine kommt bedeutend mehr als im Vorjahreszeitraum. Den stärksten Preisverlust verzeichnet Raps, weil die enormen Aufgelder, die in der vergangenen Saison aufgrund der katastrophalen Ernte in Kanada aktuell nicht mehr gehalten werden können. Pauschal lässt sich aber sowohl für Ölsaaten als auch für Getreide feststellen, dass die Erzeugerpreise noch deutlich, teils 85 % über Vorjahreslinie liegen.

Der Markt für Milch und Molkereiprodukte war zu Beginn der zweiten Jahreshälfte ferienbedingt von einem ruhigen Geschäftsverlauf geprägt. Ab Mitte des Monats ging es dann aufwärts. Den größten Sprung nach oben machte Konsummilch. Im Frischebereich hatten die Molkereien lange auf eine Erhöhung der Molkereiabgabepreise an den Lebensmitteleinzelhandel gewartet.

Die Preise für Schlachtschweine sind im Juli zunehmend unter Druck geraten, aufgrund des kleinen Angebotes blieben Abschläge aber aus. Das ebenfalls kleine Angebot an Schlachtrindern ermöglichte auch im Juni höhere Preise. Aufgrund des vergleichsweise hohen Preisniveaus dürfte die Luft für Anstiege im August aber begrenzt sein, dennoch ist auch weiterhin von einem eher knappen Angebot auszugehen.

Natürlich informiert – Preisindex sorgt für mehr Transparenz

Die AMI hat den Index für die Preisentwicklung bei den wichtigsten Agrar- und Nahrungsmittelrohstoffen in Deutschland entwickelt, um für mehr Transparenz an den landwirtschaftlichen Rohstoffmärkten zu sorgen. Dieser Index umfasst die wichtigsten landwirtschaftlichen Produkte und ist dadurch ein wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Dynamik in der deutschen Landwirtschaft. Der Index wird monatlich veröffentlicht.

Möchten Sie mehr wissen? – Dann nutzen Sie unseren Online-Dienst Markt aktuell Agribusiness, der Ihnen eine aktuelle Analyse mit allen Daten der Teil-Indizes zu Getreide/Ölsaaten, Fleisch und Rohmilch liefert.


Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Agrarwirtschaft | Markttrends

Aus der Krise in die Zukunft

04.03.2021 (AMI) – Handel ist Wandel – selten hat sich diese "alte" Weisheit so bewahrheitet wie in diesen Zeiten. Am 18. März 2021 beleuchten wir im digitalen AMI-Forum Zukunft | Produktion, Handel, Konsum – Aus der Krise in die Zukunft mögliche Szenarien.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis erneut deutlich erhöht

03.03.2021 (AMI) – Fast flächendeckend wird inzwischen von einem kleinen Angebot an Schlachtschweinen berichtet, der herrschende Bedarf kann häufig nicht gedeckt werden. Nur regional wird noch von eher ausgeglichenen Marktverhältnissen gesprochen.   Mehr

Welt | Sonnenblumen | Außenhandel

Sonnenblumenimporte verringert

03.03.2021 (AMI) – Der globale Importrückgang von 15 % ist die Folge von Missernten in der Schwarzmeerregion, die die exportierbaren Überschüsse in Russland erheblich einschränken und das Rohstoffangebot von dort nahezu halbieren.   Mehr

Europa | Milch & Milchprodukte | Erzeugung

EU: Mehr Milchprodukte hergestellt

03.03.2021 (AMI) –Im Zuge der gestiegenen Milchanlieferung in der EU wurden auch mehr Milcherzeugnisse hergestellt. In nahezu alle Produktbereiche wurde mehr Rohstoff gelenkt. Besonders deutlich fiel der Zuwachs bei Konsummilch aus.   Mehr

Deutschland | Schweine | Export

Corona-Pandemie und ASP drücken deutsche Schweinefleischexporte 2020

03.03.2021 (AMI) – Die deutschen Exporte von Schweinefleisch sind im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr um 5,6 % gesunken. Insbesondere die Ausfuhren in nicht EU-Länder entwickelten sich 2020 rückläufig, im Vergleich zum vorangegangenen Jahr wurde seitens Drittländer 15,0 % weniger Schweinefleisch nachgefragt.   Mehr

Deutschland | Rinder | Import

2020 wurde weniger Rindfleisch nach Deutschland importiert

03.03.2021 (AMI) – Im Jahr 2020 hat Deutschland 9,2 % weniger Rindfleisch importiert als noch im Jahr zuvor. Der größte Teil des eingeführten Rindfleisches kommt nach wie vor aus den Niederlanden. Diese lieferten Deutschland gut ein Drittel der gesamten eingeführten Menge.   Mehr

Deutschland | Konsummilch | Aktionspreise

Handel bietet eine Vielfalt an Trinkmilchprodukten

02.03.2021 (AMI) – Milchprodukte sind beim Verbraucher gefragt und landen entsprechend häufig im Einkaufswagen. Aus diesem Grund ist insbesondere Werbung rund um die Konsummilch ein fester Bestandteil sowohl in den Werbespots im Fernsehen als auch in den zahlreichen Handzetteln des Lebensmitteleinzelhandels.   Mehr

Deutschland | Getreide | Außenhandel

Außenhandel mit Getreide hat zugenommen

02.03.2021 (AMI) – Im Juli/Dezember 2020 hat Deutschland nicht nur mehr Getreide eingeführt, sondern auch deutlich mehr exportiert, dennoch bleibt es Netto-Importland.   Mehr

Deutschland | Getreide | Bodennutzung

Etwas mehr Wintergetreide zur Ernte 2021

02.03.2021 (AMI) – Bessere Aussaatbedingungen als im Vorjahr lassen Raps- und Weizenfläche wieder wachsen.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Marktprognose

Vorschau auf die Vieh- und Fleischmärkte im März 2021

26.02.2021 Entgegen der saisonal üblichen Entwicklung stiegen die Preise für Jungbullen im Februar deutlich an. Dabei wirkte sich insbesondere das kleine Angebot preissteigernd aus. Teilweise konnte die Nachfrage der Schlachtunternehmen nur knapp gedeckt werden.   Mehr