Deutschland | Schrote | Preise

Sojaschrotpreise geben entlang schwächerer US-Notierungen nach

01.03.2017 (AMI) – Bei ruhigem Handelsverlauf orientierten sich die Sojaschrotpreise in Deutschland vor allem an den Entwicklungen an der Chicagoer Börse. Hier gaben die Sojanotierungen im Wochenverlauf deutlich nach, belastet durch Rekordernteaussichten in Südamerika, und erzeugten Preisdruck.

Am Sojaschrotmarkt hat sich gegenüber der Vorwoche nur wenig verändert, auf den vorderen Terminen wurden die Preise etwas, um 1-2 EUR/t, angehoben, ansonsten haben sie sich aber kaum bewegt. Eine leichte Anhebung der Prämien geht in erster Linie auf logistische Probleme beim Verladen und dem Transport von Sojabohnen in Brasilien zurück. Starke Regenfälle behindern die Verladung, weichen aber auch unbefestigte Straßen auf, sodass viele LKW ihre Fahrt in Richtung der Häfen vorerst nicht fortsetzen konnten. Von diesem Ereignis abgesehen, blicken Ölsaaten- und Schrotmärkte jedoch einem deutlich steigenden Sojaangebot in 2017 entgegen. Nimmt man einen Ertrag in Höhe der Vorjahre als gegeben an, dürfte die erheblich vergrößerte Anbaufläche für Sojabohnen in Rekorderntemengen münden. Zunehmende Gewissheit, dass die globale Sojabohnenernte und damit die weltweite Versorgung 2017 tatsächlich überreichlich ausfallen wird – jüngste Zahlen des US-Landwirtschaftsministeriums weisen darauf hin –, setzen die Notierungen für Sojabohnen an der Börse in Chicago unter Druck. So haben die Kurse gerade seit Mitte Februar deutlich nachgegeben.

Die Sojaschrotpreise in Deutschland dürften durch die Aussicht auf eine global überreichliche Versorgung ebenfalls unter Druck geraten. Während das Sojaschrotangebot reichlich ist und absehbar steigen wird, setzt sich auf der Nachfrageseite Zurückhaltung fort. Unterschiedliche Preisvorstellungen sind dafür verantwortlich. Denn natürlich wissen auch die Käufer um die Aussicht auf umfangreiche Erntemengen in Südamerika. Sofern der Bedarf nicht drängend ist, warten viele Marktteilnehmer daher den weiteren Verlauf ab und spekulieren auf Preissenkungen. Fob Ölmühle lag der Durchschnittspreis für 44er Sojaschrot am 28.02.17 bei 341 EUR/t und damit 7 EUR/t unter Vorwoche. 49er Ware wird mit 368 EUR/t um 6 EUR/t schwächer bewertet.

Sie möchten wissen, die sich die Preise für Rapsschrot entwickeln? Dann ist der Onlinedienst Markt aktuell Ölsaaten genau das Richtige für Sie. Neben tagesaktuellen Preisen der verschiedenen Handelsstufen sind Sie mit der wöchentlichen Marktlage über die wichtigsten Entwicklungen an den Ölschrotmärkten informiert.

Beitrag von Steffen Kemper
Produktmanager Agribusiness

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Rinder | Erzeugung

Rinderschlachtungen 2024 in der EU ausgeweitet

26.06.2024 (AMI) – In den ersten drei Monaten dieses Jahres wurden in der EU mehr Rinder der Fleischerzeugung zugeführt. Mit 5,6 Mio. Tieren stiegen die Schlachtzahlen gegenüber den Vorjahreswerten um 3,8 %.   Mehr

Deutschland | Futtermittel | Preise

Mitte Juni noch Preisauftrieb

24.06.2024 (AMI) – Die seit Anfang Juni einbrechenden Getreide- und Ölsaatenpreise zeigen nur regional Wirkung bei den Mischfutterpreisen.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Marktprognose

2024/25 mehr Sojabohnen aus Brasilien

24.06.2024 (AMI) – Global dürften nach aktuellen Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums in der kommenden Saison 2024/25 rund 422,26 Mio. t Sojabohnen zusammenkommen.   Mehr

Europa | Vieh & Fleisch | Marktprognose

Stabile Erzeugung von Fleisch in der EU erwartet

21.06.2024 (AMI) – Für 2024 geht die EU-Kommission von einer im Vergleich zum Jahr 2023 fast unveränderten Fleischproduktion aus. Dabei dürften sich die erzeugten Mengen bei den einzelnen Fleischarten unterschiedlich entwickeln.   Mehr

Welt | Rohmilch | Erzeugung

Weltweite Milcherzeugung nimmt zu

20.06.2024 (AMI) – In ihrem aktuellen Food Outlook für das Jahr 2024 prognostiziert die FAO für das Jahr 2024 eine weltweite Milchproduktion von 979 Mio. t.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Auf der Nordhalbkugel beginnt Weizenernte

20.06.2024 (AMI) – In viele Regionen der nördlichen Hemisphäre ertönte jüngst der Startschuss der Erntearbeiten von Weichweizen. Das drückte die Pariser Getreidekurse.   Mehr

Deutschland | Milchdauerwaren | Angebot

Preisrücknahmen bei Magermilch- und Molkenpulver

20.06.2024 (AMI) – An den Pulvermärkten fehlte es zu Beginn der zweiten Junihälfte an Impulsen. Infolge der ruhigen Nachfrage notierte die Börse sowohl für Magermilch- als auch für Molkenpulver im Vergleich zur Vorwoche niedrigere Preisspannen. Die Notierung für Vollmilchpulver tendierte bei einem ruhige Marktverlauf stabil.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Kennzahlen

Globale Handelsaktivitäten nehmen zu

20.06.2024 (AMI) – Für das Jahr 2024 prognostiziert die FAO eine global steigende Milchmenge. Auch der weltweite Handel dürfte im laufenden Jahr leicht zulegen und somit zu steigenden Absätzen und festeren Preisen bei den einzelnen Molkereiprodukten führen.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Angebot an Schweinen geht zurück

19.06.2024 (AMI) – In der laufenden Woche nimmt das Angebot an Schlachtschweinen weiter ab, nicht immer kann der herrschende Bedarf ohne Probleme gedeckt werden. Gleichzeig sorgen die neuen ASP-Fälle für Verunsicherung, von Seiten der Schlachtunternehmen werden teilweise sogar Abschläge gefordert.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Chicago: Sojakurse im Griff der Wettermärkte

19.06.2024 (AMI) – Die Vegetationsbedingungen in den US-Anbaugebieten geben den Takt an den Sojamärkten vor. Die aktuelle Hitzewelle zeigt bislang wenig Wirkung in den Feldbestände.   Mehr