Welt | Düngemittel | Preise

Nur leichter Preisrückgang am deutschen Düngermarkt

29.04.2020 (AMI) – Am Weltmarkt baut sich seit zwei Wochen Druck auf die Mineraldüngerpreise auf. Auslöser sind vor allem die schwachen Energiepreise im Zuge der Covid-19-Ausbreitung. Auch in Deutschland tendieren die Preise schwächer, aber die Rückgänge fallen, zumindest bisher, überraschend moderat aus.

Druck vom Weltmarkt und schwächere Inlandsnachfrage belasten die Harnstoffpreise. Granulierte Ware hat sich im Bundesdurchschnitt um 1,7 % auf 296 EUR/t frei Hof vergünstigt. Im April hat die AMI GmbH die Preiserfassung für geprillten Harnstoff ausgesetzt und erhebt von nun an stattdessen bundesweit die Preise für granulierten Harnstoff mit Ureaseinhibitor, der in den vergangenen Monaten deutlich an Marktbedeutung gewonnen hat. Diese Ware ist entsprechend teurer als die „ungeschützte“ Variante, mit 311 EUR/t im Bundesdurchschnitt für April genießt sie immerhin einen Preisaufschlag von 15 EUR/t und findet tendenziell auch mehr Käufer. Denn vor dem Hintergrund gestiegener Ansprüche an die Düngerapplikation und den Verbleib von Nährstoffen im Boden sowie dem Verlust durch Auswaschung und/oder Ausgasung, sind die Anforderungen an eine bedarfsgerechte Bereitstellung von Pflanzennährstoffen erheblich gestiegen. Das zeigt sich auch in der Produktplatte, insbesondere bei Stickstoffdüngern, und im Einkaufsverhalten der Verwender.

Kalkammonsalpeter ist nach wie vor beim Landhandel verfügbar, teils reichlich, teils nur noch in Restmengen. Produzenten berichten von hohem Mengenabfluss im März. Im April hat sich die Nachfrage wohl etwas beruhigt, aber das Preisniveau von 196 EUR/t im Bundesdurschnitt konnte gehalten werden. Ammonnitrat-Harnstoff-Lösung liegt im Preis aktuell bei 177 EUR/t und damit 1 EUR/t unter März-Niveau.

Der Preis für Diammonphosphat hat im Vergleich zum Vormonat um 2,4 % auf 348 EUR/t frei Hof zugelegt und zeigt damit wohl die überraschendste Entwicklung, da eigentlich von mindestens leichtem Rückgang auszugehen wäre.

Sie wollen mehr erfahren?

Den vollständigen Beitrag mit detaillierten Preisdaten und Informationen zur Situation am Weltmarkt finden Sie auf den Seiten des AMI-Onlinedienstes Markt aktuell Agribusiness. Jeden Monat erwartet Sie dort eine umfassende Auswertung zu Düngemitteln sowie viele weitere regelmäßige Markt- und Preisinformationen zu Vieh & Fleisch, Getreide, Ölsaaten und Milch. Außerdem Beiträge und Marktdaten zu Futtermitteln, Zucker und Währungsrelationen. Mit diesem Informationspaket behalten Sie stets alle wichtigen Entwicklungen an den Agrarmärkten im Blick. Profitieren auch Sie vom AMI-Expertenwissen und sichern Sie sich noch heute Ihr Abonnement.

Beitrag von Steffen Kemper
Produktmanager Agribusiness

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Schweine | Handel

Angebot an Schlachtschweine wird knapper

15.05.2024 (AMI) – Der deutsche Schlachtschweinemarkt läuft in der aktuellen Woche überwiegend flott, regional wird von kleineren und teilweise sogar knappen Mengen berichtet.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Raps verharrt auf Vorwochenniveau

15.05.2024 (AMI) – Zu Beginn der laufenden Handelswoche erreichte der Pariser Rapskurs den höchsten Stand seit Mitte Juli 23. Dieser konnte allerdings nicht gehalten werden. Marktteilnehmer blicken aktuell vor allem auf die globalen Wetterkarten.   Mehr

Europa | Schweine | Erzeugung

Erzeugung von Schweinefleisch entwickelt sich in der EU stabil

15.05.2024 (AMI) – In der Schätzung für das laufende Jahr wird mit einer Stabilisierung der in der EU produzierten Menge an Schweinefleisch gerechnet. Im Außenhandel nahm Spanien weiter den ersten Platz unter den TOP-Exporteuren ein.   Mehr

Europa | Rinder | Erzeugung

Produktion von Rindfleisch in der EU sinkt

15.05.2024 (AMI) – Europaweit geht die Erzeugung von Rindfleisch immer weiter zurück. Dieser Trend dürfte sich im Jahr 2024 fortsetzen. Der Grund für diese Einschätzung liegt in den reduzierten Rinderbeständen.   Mehr

Welt | Agrarrohstoffe | Terminkontrakte

Angebotssorgen treiben Kakaopreise

15.05.2024 (AMI) – Ungünstige Vegetationsbedingungen und massiver Krankheitsdruck limitieren die Ertragserwartungen der diesjährigen Kakoernten in den wichtigsten Anbaugebieten Westafrikas. Günstige Niederschläge schwächten die Angebotssorgen zuletzt etwas ab. Das Preisniveau bleibt nichtsdestotrotz sehr hoch und deutlich über den Vorjahren.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Marktprognose

IGC: Höhere Erträge dürften Flächenrückgang ausgleichen

13.05.2024 (AMI) – Angesichts eines global üppigen Angebots sowie des aktuell niedrigen Preisniveaus dürfte das Areal für Sonnenblumenkerne im kommenden Wirtschaftsjahr, nach Angaben des Internationalen Getreiderates (IGC), leicht reduziert werden.   Mehr

Europa | Milch & Milchprodukte | Marktprognose

EU erwartet für 2024 nahezu stabile Milchmengen

10.05.2024 (AMI) – Für 2024 rechnet die EU-Kommission für die Gemeinschaft mit einer im Vergleich zum Vorjahr nur leicht erhöhten Milchanlieferung. Auf der Produktebene dürfte es zu Verschiebungen bei den Herstellungsmengen kommen.   Mehr

Deutschland | Butter | Nachfrage

Formbutter weiterhin rege nachgefragt

10.05.2024 (AMI) – Abgepackte Butter wurde in der ersten Maihälfte auf einem hohen Niveau abgerufen, die Notierung wurde leicht heraufgesetzt.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Milcherzeugerpreise legen leicht zu

08.05.2024 (AMI) – Im März erhielten die Milchviehbetriebe für ihren konventionell erzeugten Rohstoff mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß im bundesweiten Mittel rund 44,7 Ct/kg, so erste Berechnungen der AMI.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Leichte Belebung der Fleischnachfrage

08.05.2024 (AMI) – Trotz der Feiertage wird der Schlachtschweinemarkt aktuell überwiegend als ausgeglichen beschrieben. Vereinzelt dauert die Vermarktung zwar auch mal etwas länger, größere Überhänge gibt es aber nicht.   Mehr