Deutschland | Rinder | Import

Trotz geringerer Erzeugung gingen die Rindfleischimporte zurück

02.03.2022 (AMI) – Im Jahr 2021 sind die Einfuhren von Rindfleisch deutlich gesunken. So wurden im Zeitraum von Januar bis Dezember des vergangenen Jahres fast 9 % weniger nach Deutschland geliefert als noch 2020.

Auffällig stark war der Rückgang der Lieferungen aus Südamerika, besonders bei den Transporten aus Brasilien und Uruguay.

Doch auch bei den innereuropäischen Ländern waren teilweise größere Abnahmeraten zu beobachten. So lieferten sowohl die Niederlande als auch Polen viel weniger Rindfleisch nach Deutschland. Der größte Anteil der eingeführten Ware kam mit mehr als einem Viertel der Gesamtmenge aus den Niederlanden zu uns. Durch die Corona-Pandemie kam es im vergangenen Jahr immer wieder zu Auflagen und Schließungen für den Außer-Haus-Verzehr. Entsprechend ging die Nachfrage nach Rindfleisch durch Restaurants und Kantinen stark zurück, dies betraf vor allem die Edelteile wie Filets und Rumpsteaks. Die Bestellungen zum Beispiel von Steakhaus-Ketten fielen sehr viel geringer aus, was sich auf die Einfuhren aus Südamerika auswirkte. Bei der Nachfrage der privaten Haushalte pendelte das Kaufinteresse bei Rindfleisch im Jahr 2021 um fast 4 % zurück. Denn die durch die Lock-Downs in 2020 stark erhöhten Absatzmengen über den Einzelhandel reduzierten sich wieder.

Für 2022 steigende Einfuhren erwartet

Im laufenden Jahr sollten die importierten Mengen wieder etwas größer ausfallen. Denn in der Prognose wird von einer leicht sinkenden Erzeugung ausgegangen, da sich die Rinderbestände verkleinern. Zusätzlich wird mit einem insgesamt steigenden Verzehr von Rindfleisch ausgegangenen. In der Schätzung dürften die Importe um etwa 3 % ausgebaut werden, denn der Selbstversorgungsgrad bei Rindfleisch sollte weiter unter 100 % bleiben, weshalb weiterhin Importe benötigt werden.

Die wirtschaftliche Lage landwirtschaftlicher Betriebe in Deutschland war noch nie so angespannt wie derzeit. Langfristige Trends zeigen eine negative Gewinn- und Eigenkapitalentwicklung. Gleichzeitig stehen die Unternehmen, insbesondere in der Tierhaltung, vor weitreichenden und kapitalintensiven Veränderungen in Richtung Umweltschutz und Tierwohl. Müssen Einkommensalternativen gesucht werden oder droht ein dramatischer Strukturwandel?

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AMI-Forum ZUKUNFT | Profitable Landwirtschaft neu gedacht am 10. März 2022.

Beitrag von Mechthild Cloppenburg
Marktexpertin Fleischwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

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