Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Bio-Milchpreise klettern immer höher

04.01.2022 (AMI) – Im November haben die Preise für ökologisch erzeugte Kuhmilch ihren Höhenflug fortgesetzt. Auftrieb erhielten sie durch das saisonal bedingt reduzierte Angebot und eine sich teils belebende Nachfrage. Auch über den Jahreswechsel zeichnen sich weitere Preisaufschläge auf Erzeugerebene ab.

Nahezu jede dritte Molkerei in Deutschland hat ihre Auszahlungsleistung für Bio-Milch im November 2021 angehoben. Nach ersten Schätzungen der AMI stieg damit das Bundesmittel für ökologisch erzeugte Milch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß um gut 0,5 Ct auf 51,3 Ct/kg. Damit fiel das Plus zwar niedriger aus als im Oktober, stand aber dennoch für den zweithöchsten Zuwachs im vergangenen Jahr. Der Vorsprung gegenüber 2020 ist im Berichtsmonat leicht auf 2,6 Ct gestiegen.

Dass die Preise für Bio-Milch nochmals so deutlich zulegen werden, war nicht unbedingt zu erwarten. In der Regel fallen die Änderungsraten, abgesehen von Monaten mit saisonalen Effekten, im Vergleich zur Entwicklung im konventionellen Bereich moderat aus. Zudem fehlte in den zurückliegenden Monaten in einigen Segmenten die gewohnte Dynamik in der Nachfrage nach ökologisch erzeugten Molkereiprodukten und die Absätze waren pandemiebedingt hinter denen des Vorjahres zurückgeblieben. Auch der Export nach Südostasien verlief phasenweise impulslos. Hiervon waren vor allem Trockenmilcherzeugnisse betroffen. Hingegen hat sich die Nachfrage nach Trinkmilch und Butter aus ökologischer Produktion, nach der teils leichten Schwäche in den Sommermonaten und zu Herbstbeginn, wieder belebt. Mit den höheren Absatzmengen stiegen auch die Erlöse und bereiteten damit den Weg für die erfolgten Preisanhebungen. Daneben dürfte auch der Wettbewerb um den Rohstoff eine Rolle gespielt haben, zumal sich die Anlieferung an ihrem saisonalen Tiefpunkt befindet und erst allmählich wieder steigt

Wie stellte sich die Entwicklung in den einzelnen Regionen im Detail dar und wie sind die Aussichten für die kommenden Monate? Eine ausführliche Analyse zu den Preisen für ökologisch erzeugte Milch finden Sie in unserem Online-Dienst Markt aktuell Milchwirtschaft.

Sie sind noch kein Kunde und möchten vom Expertenwissen der AMI profitieren? Dann nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten in unserem Shop und sichern Sie sich noch heute Ihren persönlichen Zugang zum Markt aktuell Milchwirtschaft.

Beitrag von Dr. Kerstin Keunecke
Marktexpertin Milch und Milchprodukte

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Rohmilch | Anlieferung

EU-Milchanlieferung: Zeichen stehen auf Wachstum

19.10.2017 (AMI) – EU-weit lieferten die Milcherzeuger auch im August mehr Milch an als im Vorjahresmonat. Das Plus verstärkte sich dabei gegenüber Juli nochmals deutlich, sodass zuletzt in Summe der ersten acht Monate die Milchmenge des Vorjahres überschritten wurde. Produktionsanreize kamen dabei vor allem durch die gestiegenen Milcherzeugerpreise.   Mehr

Deutschland | Brotgetreide | Nachfrage

Getreidemarkt: Warten auf…, was eigentlich?

19.10.2017 (AMI) – Mühlen zeigen keinen Bedarf, der Export dümpelt vor sich hin, die Mischfutterindustrie winkt auch langsam ab, also wohin mit dem deutschen Getreide? Das übrigens derzeit gar nicht offeriert wird. Was fehlt? Mehr Angebot, mehr Nachfrage? Bewegung wird erst in 2018 erwartet.   Mehr

Deutschland | Leguminosen | Marktversorgung

Ernte an Hülsenfrüchten zufriedenstellend

19.10.2017 (AMI) – Bereits im Frühjahr wurden die Weichen für eine größere Hülsenfruchternte gestellt, da die Anbaufläche insgesamt ausgedehnt wurde. Und auch die Erträge fielen durchweg höher aus als 2016.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Anlieferung

Rohstoffaufkommen stagniert auf Vorwochenniveau

19.10.2017 (AMI) – Anfang Oktober hat der saisonale Rückgang der Milchanlieferung in Deutschland ein weiteres Mal pausiert. Der plateauähnliche Verlauf der Vorwochen setzte sich damit fort.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis bleibt auf 1,50 EUR/kg

18.10.2017 (AMI) – Die Marktlage im Handel mit Schlachtschweinen entspannt sich aus Sicht der Einsender zusehends. Regional gibt es noch leichte Überhänge, die aber vermutlich zunehmend abgebaut werden können.   Mehr

Welt | Industriegetreide | Angebot

Mehr Mais als im Vorjahr

17.10.2017 (AMI) – Die Körnermaisernte in Deutschland fällt zwar größer aus als im Vorjahr. Von einer komfortablen Versorgung kann dennoch nicht gesprochen werden, da auch bei den europäischen Nachbarn das Angebot unter dem langjährigen Mittel bleibt. Den Preisen bietet das vorerst wenig Unterstützung, denn der Druck kommt von den laufenden Ernten auf der Nordhalbkugel. Da aber weltweit 2017/18 die Nachfrage das Angebot übersteigen soll, dürfte es in der zweiten Wirtschaftsjahreshälfte wieder mehr Preisspielraum nach oben geben.   Mehr

Europa | Getreide | Angebot

Vereinigtes Königreich: Exportmengen 2016/17 fehlen nun dem Markt

13.10.2017 (AMI) – Die Versorgung mit Weichweizen dürfte nach ersten Berechnungen sehr knapp werden, obgleich die Ernte größer ausfiel, fehlt es an Anfangsbeständen, die zu einer ausgeglichenen Marktversorgung beigetragen hätten.   Mehr

Deutschland | Kraftstoffe | Preise

Kraftstoff-Preise tendieren uneinheitlich

12.10.2017 (AMI) – Die Großhandelspreise für Agrardiesel und Biodiesel sind seit August deutlich gestiegen; Rapsöl tendiert hingegen schwächer. Damit bleibt Agrardiesel bleibt weiterhin die preisgünstigste Alternative.   Mehr

Europa | Schweine | Marktstruktur

Preisdruck und große Risiken im Jahr 2018

12.10.2017 (AMI) – Der starke Euro, der intensive Wettbewerbs- und Preisdruck im globalen Handel und das hohe Aufkommen von Schlachtschweinen geben zudem wenig Hoffnung auf aus Erzeugersicht auskömmliche Preise.   Mehr

Deutschland | Butter | Preise

Preise für Blockbutter erfahren weitere Korrektur

12.10.2017 (AMI) – Am Markt für Blockbutter ist die Preisspitze überschritten. Nach einem langen und rasanten Anstieg gipfelten die Erlöse für die Hersteller im September auf einem bis dahin noch nicht erreichten Niveau. In den vergangenen Wochen erfolgten zwar deutliche Korrekturen, dennoch sind die Preise für Blockware im langjährigen Vergleich ungewöhnlich hoch.   Mehr