Deutschland | Käse | Nachfrage

Verschiebungen im Käseabsatz

30.04.2020 (AMI) – Der Markt für Schnittkäse wurde zum Monatsende weiter vom Coronavirus durcheinandergewirbelt. Die Verschiebungen beim Absatz halten an, worauf die Hersteller mit Anpassungen in der Produktion reagierten. Bei einer reduzierten Nachfrage tendierten die Preise erneut schwächer.

Am Markt für Schnittkäse bestimmen nach wie vor die Auswirkungen des Coronavirus das Bild. Auf die daraus resultierenden Verschiebungen zwischen den verschiedenen Absatzkanälen haben sich die Hersteller jedoch mittlerweile durch produktionsseitige Anpassungen eingestellt. Im Zuge des insgesamt geringeren Absatzes wurde zudem die Käseherstellung in den vergangenen Wochen reduziert.

Mit dem Absatz im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) waren die Hersteller nach wie vor zufrieden. Der Warenausgang erreichte hier nicht mehr den Umfang der Vorosterwochen, fiel aber bei einzelnen Produkten, wie beispielsweise Reibekäse, weiter überdurchschnittlich aus. Bei Scheibenware hat sich die Nachfrage hingegen wieder weitgehend normalisiert. Die Nachfrage aus dem GV-Bereich hat sich etwas belebt und verlief damit zuletzt besser als von den Marktbeteiligten erwartet. Der Außer-Haus-Verkauf sowie der Bringservice der Restaurants und Pizzerien wird anscheinend von den Kunden gut angenommen. Aus dem Food Service war die Nachfrage hingegen nach wie vor sehr ruhig. Die Abrufe der Industrie stellten sich anhaltend, je nach Produktausrichtung der Kunden, unterschiedlich dar. In der Summe war die Nachfrage recht stabil, insbesondere durch lebhaftere Bestellungen der Hersteller von Tiefkühlpizza und anderen Fertigprodukten.

In der Summe bewegte sich der Absatz auf reduziertem Niveau. Aber auch die Produktion wurde einschränkt, damit nicht zu hohe Bestände aufgebaut werden. Die Preise standen jedoch Ende April im kurzfristigen Geschäft, durch günstige Partien, die angeboten wurden, weiter unter Druck. Bei den längerfristigen Kontrakten mit dem Handel, die derzeit für den Beginn ab Anfang Mai verhandelt werden, fordern die Hersteller jedoch höhere Abgabepreise.

Wie geht es am Käsemarkt weiter und wie stellen sich die Entwicklungen an den Teilmärkten für Rohstoffe, Butter und Pulverprodukte im Detail dar? Eine umfangreiche Einschätzung der Lage finden Sie im Markt aktuell Milchwirtschaft.

Sie sind noch kein Kunde und möchten den Online-Dienst Markt aktuell Milchwirtschaft kennenlernen? Bestellen Sie jetzt Ihr Abonnement.

Beitrag von Andreas Gorn
Bereichsleiter Milchwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Welt | Schweine | Marktprognose

Rückgang der globalen Produktion von Schweinefleisch erwartet

26.06.2024 (AMI) – Weltweit dürfte die Erzeugung von Schweinefleisch im laufenden Jahr um knapp 1 % zurückgehen. Dabei werden für die einzelnen Regionen unterschiedliche Entwicklungen prognostiziert.   Mehr

Europa | Rinder | Erzeugung

Rinderschlachtungen 2024 in der EU ausgeweitet

26.06.2024 (AMI) – In den ersten drei Monaten dieses Jahres wurden in der EU mehr Rinder der Fleischerzeugung zugeführt. Mit 5,6 Mio. Tieren stiegen die Schlachtzahlen gegenüber den Vorjahreswerten um 3,8 %.   Mehr

Deutschland | Futtermittel | Preise

Mitte Juni noch Preisauftrieb

24.06.2024 (AMI) – Die seit Anfang Juni einbrechenden Getreide- und Ölsaatenpreise zeigen nur regional Wirkung bei den Mischfutterpreisen.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Marktprognose

2024/25 mehr Sojabohnen aus Brasilien

24.06.2024 (AMI) – Global dürften nach aktuellen Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums in der kommenden Saison 2024/25 rund 422,26 Mio. t Sojabohnen zusammenkommen.   Mehr

Europa | Vieh & Fleisch | Marktprognose

Stabile Erzeugung von Fleisch in der EU erwartet

21.06.2024 (AMI) – Für 2024 geht die EU-Kommission von einer im Vergleich zum Jahr 2023 fast unveränderten Fleischproduktion aus. Dabei dürften sich die erzeugten Mengen bei den einzelnen Fleischarten unterschiedlich entwickeln.   Mehr

Welt | Rohmilch | Erzeugung

Weltweite Milcherzeugung nimmt zu

20.06.2024 (AMI) – In ihrem aktuellen Food Outlook für das Jahr 2024 prognostiziert die FAO für das Jahr 2024 eine weltweite Milchproduktion von 979 Mio. t.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Auf der Nordhalbkugel beginnt Weizenernte

20.06.2024 (AMI) – In viele Regionen der nördlichen Hemisphäre ertönte jüngst der Startschuss der Erntearbeiten von Weichweizen. Das drückte die Pariser Getreidekurse.   Mehr

Deutschland | Milchdauerwaren | Angebot

Preisrücknahmen bei Magermilch- und Molkenpulver

20.06.2024 (AMI) – An den Pulvermärkten fehlte es zu Beginn der zweiten Junihälfte an Impulsen. Infolge der ruhigen Nachfrage notierte die Börse sowohl für Magermilch- als auch für Molkenpulver im Vergleich zur Vorwoche niedrigere Preisspannen. Die Notierung für Vollmilchpulver tendierte bei einem ruhige Marktverlauf stabil.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Kennzahlen

Globale Handelsaktivitäten nehmen zu

20.06.2024 (AMI) – Für das Jahr 2024 prognostiziert die FAO eine global steigende Milchmenge. Auch der weltweite Handel dürfte im laufenden Jahr leicht zulegen und somit zu steigenden Absätzen und festeren Preisen bei den einzelnen Molkereiprodukten führen.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Angebot an Schweinen geht zurück

19.06.2024 (AMI) – In der laufenden Woche nimmt das Angebot an Schlachtschweinen weiter ab, nicht immer kann der herrschende Bedarf ohne Probleme gedeckt werden. Gleichzeig sorgen die neuen ASP-Fälle für Verunsicherung, von Seiten der Schlachtunternehmen werden teilweise sogar Abschläge gefordert.   Mehr