Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Getreidekurse übertreffen Vorwochenniveau

28.09.2023 (AMI) – Die Situation am Schwarzen Meer zeigt Kurswirkung. Die Verunsicherung über die ukrainischen Exporte über den Seeweg treibt die Kurse.

An der Börse in Paris können die Getreidenotierungen auf Wochensicht zulegen. Am 27.09.2023 schloss der Fronttermin für Weizen bei 241 EUR/t, gegenüber der Vorwoche ein Anstieg um 2,50 EUR/t. Der Maiskurs verzeichnete hingegen ein Wochenplus von rund 2,75 auf 211,75 EUR/t.

Die jüngsten Geschehnisse am Schwarzen Meer zeigten etwas Kurswirkung. Russland griff Hafenanlagen der Ukraine an. Das schürte erneut die Besorgnis darüber, ob die Ukraine tatsächlich in der Lage ist, Getreideexporte über das Schwarze Meer zu tätigen. Zuvor hatte das Land eine alternative Exportroute über das Schwarze Meer geschaffen, auch erste Schiffe mit Ladungen von Weizen verließen den Hafen von Tschornomorsk. Nun aber verschieben sich die Verladungen, um die Gefahrenzone über das Schwarze Meer so gering wie möglich zu halten. So wurde von ersten Schiffen berichtet, die den Hafen Odessa verließen, nahe der rumänischen Grenze.

Indes bleibt die Konkurrenz zu osteuropäischem Getreide groß, insbesondere Deutschland und Frankreich leiden unter dem enormen Angebotsdruck, vor allem aus Russland. Nach jüngsten Angaben der EU-Kommission exportierte die Gemeinschaft im laufenden Wirtschaftsjahr bis zum 24.09.2023 rund 6,88 Mio. t Weizen, im gleichen Zeitraum im Vorjahr wurden mit 9,42 Mio. deutlich mehr verschifft. Die größten EU-Exportländer sind hierbei neben Rumänien mit 1,78 Mio. t und Polen mit 1,35 Mio. t auch Frankreich mit 1,23 Mio. t und Bulgarien mit 0,94 Mio. t. Die größten Empfängerländer sind Marokko mit 1,29 Mio. t, Nigeria mit 725.519 t und Algerien mit 471.841 t.

In Frankreich wird auf weitere Käufe Chinas gehofft, das Land kaufte vor einigen Wochen große Mengen des französischen Getreides. Die Exportaussichten für Deutschland sind derzeit getrübt, insbesondere in Richtung Drittländer. Die russische Konkurrenz dominiert den Markt, dabei steht deutscher Weizen meist nur in der zweiten Reihe, zumal erhebliche Niederschläge in Deutschland die Qualität beeinträchtige. Marktteilnehmer hoffen auf Verkäufe von Futterweizen nach Spanien, da das Land auf große Importe angewiesen ist, nachdem eine große Dürre die heimische Ernte drastisch eindämmte.

Wie entwickelten sich die Kursverläufe für Mais in Chicago? Und was sind die relevanten Einflussfaktoren der Getreidemärkte? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Getreide. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Marktlage bei Schlachtschweinen ausgewogen

23.12.2021 (AMI) – Das zur Vermarktung anstehende Angebot an Schlachtschweinen wird recht zügig abgenommen. Die Situation wird von Marktteilnehmern mehrheitlich als ausgewogen beschrieben.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Raps erklimmt neuen Höchstwert

22.12.2021 (AMI) – Angetrieben von steigenden Energiepreisen und festen Sojanotierungen erreicht der vordere Pariser Rapskurs einen neuen Rekordwert. Auch die Folgetermine legen zu.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Preise

Milchmarkt angebotsbedingt im Aufwärtstrend

22.12.2021 (AMI) – Nach dem coronabedingt durchwachsenen Vorjahr erhielt der Milchmarkt 2021 wieder deutlichen Auftrieb. Die Nachfrage verlief insgesamt weitgehend normal. Das gedämpfte Milchaufkommen gab aber ausreichend Rückenwind für kräftige Preisanstiege, vor allem im letzten Drittel des Jahres. Auch für 2022 zeichnet sich zunächst keine Trendumkehr ab.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Preise

Knappes Angebot führt zu festen Preisen bei Milchprodukten

22.12.2021 (AMI) – Die Preise für Milchprodukte in Deutschland 2021 produktübergreifend gestiegen. Ausschlaggebend hierfür war vor allem das begrenzte Angebot.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugung

Schweinefleischerzeugung übersteigt den Verbrauch

22.12.2021 (AMI) – Die in Deutschland verbrauchte Menge Schweinefleisch sinkt seit einigen Jahren stetig. So wird geschätzt, dass sich der Verbrauch von 2012 bis 2022 um knapp 20 % verringert haben wird.   Mehr

Welt | Schweine | Preise

Schweinepreise in China stark gesunken

22.12.2021 (AMI) – Lag der Schweinepreis in China seit Mitte 2019 noch weit über dem Niveau in Deutschland und den USA, haben sich die Preise inzwischen angenähert. Die Ursache für den starken Anstieg des chinesischen Schweinepreises in den vergangenen Jahren liegt in dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP).   Mehr

Deutschland | Rinder | Marktversorgung

Sinkende Produktion von Rindfleisch prognostiziert

22.12.2021 (AMI) – Bereits in den vergangenen Jahren verringerte sich die Erzeugung von Rindfleisch in Deutschland. In der Prognose für 2022 wird von einem weiteren Rückgang der Produktion von Rindfleisch um 5 % ausgegangen.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Ernten auf der Südhalbkugel rücken in den Fokus

16.12.2021 (AMI) – Die Getreidekurse an der Pariser Börse können ihr Vorwochenniveau nicht halten. Die wohl reichlich ausfallenden Ernten auf der Südhalbkugel und die rasche Ausbreitung der Omikron-Variante belasten die Kurse.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Anlieferung

Deutschlands Milcherzeuger liefern etwas mehr Milch

16.12.2021 (AMI) – Das Rohstoffaufkommen steigt langsam, aber kontinuierlich seit Mitte November. Der saisonale Anstieg der Milchmengen hat begonnen.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Marktlage bei Schlachtschweinen ausgewogen

15.12.2021 (AMI) – Nach dem kleinen Anstieg der Preisempfehlung in der vergangenen Woche wird der Schlachtschweinemarkt nun überwiegend als ausgeglichen beschrieben. Zwar zahlen mehrere Schlachtunternehmen weiterhin Hauspreise, die vorhandenen Stückzahlen lassen sich aber zeitnah und problemlos absetzen.   Mehr