Deutschland | Speisekartoffeln | Preise

Schwierige Preisfindung für Kartoffeleinlagerung

17.08.2023 (AMI) – Zwar ist die Frühkartoffelsaison zu Ende, eine Preisbasis für die Haupternte ist aber nicht erkennbar. Es sind noch viele Fragen offen, die sonst Ende August schon mehr oder weniger geklärt sind. Die AMI hält die Marktteilnehmer auf dem Laufenden.

Anfang August ging eine denkwürdige Saison für Speisefrühkartoffeln zu Ende. Sie hinterließ einen gut aufgeräumten Markt mit weiter Flächenräumung in den Frühgebieten und vor allem extrem hohe Preise. Normalerweise ist Mitte August der Preis, zu dem Speisekartoffeln für den Winter eingelagert werden, vorgezeichnet. Davon kann dieses Jahr überhaupt keine Rede sein. Neben dem immer noch sehr hohen Preisniveau, das in der letzten vollen Augustwoche wohl irgendwo zwischen 55,00 und 60,00 EUR/dt liegen dürfte, prägt eine ordentliche Entwicklungsverspätung der Haupternte den Markt. Erhebliche Ertragsunterschiede mit einem Gefälle von Nord nach Süd kommen hinzu.

Im Südwesten werden erste Kartoffeln ins Lager verbracht. Dort ist die Reife weiter. Preise werden aber nicht vereinbart. Vielmehr verständigen sich die Parteien auf eine Preisfindung zum Zeitpunkt der künftigen Auslagerung. Das ist aber nicht unbedingt überall praktikabel. In Überschussgebieten werden Landwirte in den kommenden Wochen versuchen, von hohen Preisen zu profitieren, indem sie zunächst nichts einlagern, sondern möglichst viel aus dem Feld verkaufen. Das wird Angebotsdruck erzeugen. Allerdings sorgt der Reifezustand vieler Kartoffeln im Norden dafür, dass dies nicht sehr kurzfristig passieren wird. Anfang September wird es aber dann wohl sehr spannend.

Die Reise der Preise geht nach unten. Wo sie endet, ist kaum vorhersehbar. Selbst jetzt sind so viele Einflussgrößen noch nicht absehbar. Werden Zwiewuchs und Alternaria ein größeres Problem? Kommt eine verspätete Ernte rechtzeitig vor schlechtem Herbstwetter ins Lager? Haben Verkäufe in andere Regionen und Länder die Mengen, die fürs Lager bleiben, wieder so stark reduziert wie im Vorjahr? Wird die Flächenentwicklung richtig eingeschätzt? Ist also tatsächlich erneut einiges an Areal mit Speisekartoffeln verloren gegangen? Wird Frankreich beim Speisekartoffelexport wieder so wenige in den Wettbewerb mit Deutschland treten wie 2022/23?

Antworten auf die vielen Fragen werden sich nach und nach aus der Analyse des Marktes ergeben. Die wird von der AMI stetig vorgenommen und justiert. Marktprofis halten sich auf dem aktuellen Stand, indem sie die AMI - Markt aktuell Kartoffeln online verflogen.

Beitrag von Christoph Hambloch
Marktexperte Kartoffeln
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Milchdauerwaren | Preise

Magermilchpulver schwächelt erneut

06.07.2017 (AMI) – Nach der Preiserholung bei Magermilchpulver im April und Mai, beruhigte sich der Markt im Juni wieder. Zuletzt dominierten erneut schwächere Tendenzen das Bild.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis sinkt um 5 Ct.

05.07.2017 (AMI) – Dem massiven Druck auf die Schweinepreise seitens der Schlachtereien können sich die befragten Preismelder nicht entziehen.   Mehr

Deutschland | Schrote | Großhandelspreise

Sojaschrot macht Preissprung

05.07.2017 (AMI) – Die Sojaschrotpreise sind entlang deutlich festerer US-Sojakurse kräftig gestiegen. Das hat die ohnehin nicht unbedingt drängende Nachfrage spürbar abgekühlt. Rapsschrot zieht vorerst nicht mit und gewinnt damit Attraktivität.   Mehr

Deutschland | Butter | Verbraucherpreise

Butterpreis im Juli 2017 auf Rekordniveau

04.07.2017 (AMI) – Kaum hat der Preis für Deutsche Markenbutter ein neues Allzeithoch erreicht, da ist der auch schon wieder Geschichte. Bereits die Erhöhung auf 1,49 EUR für einen 250-g-Ziegel Anfang Juni bedeutete ein in Deutschland noch nie da gewesenes Preisniveau. Zu Beginn des aktuellen Monats geht es sogar noch einmal kräftig nach oben.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Erzeugerpreise

Preisauftrieb bei Agrarrohstoffen hält an

03.07.2017 (AMI) – Der Juni 2017 war durch weiter steigende Preise für Agrarrohstoffe gekennzeichnet. So stieg der von der AMI ermittelte Rohstoff-Index im Vergleich zum Vormonat um 1,9 auf 134,8 Punkte. Binnen Jahresfrist hat der Index damit um 21 % oder 24 Punkte zugelegt.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Marktprognose

Vorschau auf die Vieh- und Fleischmärkte im Juli 2017

03.07.2017 (AMI) – Die Erzeugerpreise für Jungbullen entwickelten sich Mitte Juni saisonuntypisch leicht anziehend. Obwohl die Nachfrage nach Jungbullen fast in ganz Deutschland als ruhig beschrieben wird, verhindert das weiterhin relativ kleine Angebot bislang Preisrückgänge.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Strukturdaten

Rückgang der Rinderbestände setzt sich fort

03.07.2017 (AMI) – Die Zahl der in Deutschland gehaltenen Rinder hat weiter abgenommen. Auch an Milchkühen und weiblichem Zuchtvieh wurde weniger gezählt. Zudem hat sich der Rückgang bei den Haltungen nochmals verstärkt. Somit ist kurzfristig, trotz der anziehenden Milchpreise, nicht mit einem sprunghaften Anstieg der Milchmengen zu rechnen.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Milcherzeugerpreise ziehen an

30.06.2017 (AMI) – Nach dem weitgehend stabilen Verlauf in den ersten vier Monaten von 2017 legten die Milcherzeugerpreise in Deutschland im Mai erneut zu. Damit folgten die Milchpreise den festen Tendenzen auf der Verarbeitungsstufe. In den kommenden Monaten dürften die nahezu unaufhaltsam steigenden Preise auf der Fettseite, aber auch die leichte Erholung auf der Eiweißseite, diese Entwicklung weiter antreiben.   Mehr

Deutschland | Brotgetreide | Angebot

Sinkende Temperaturen haben Markt abgekühlt

29.06.2017 (AMI) – Das Geschäft mit alterntigem Weizen ist so gut wie beendet. In der Vorwoche, während der kurzen Preishausse wurden noch Restmengen veräußert und auch Kontrakte für Teilmengen ex Ernte abgeschlossen, aber mit den rückläufigen Termin- und Kassakursen hat sich der Markt wieder beruhigt.   Mehr

Deutschland | Käse | Nachfrage

Lebhafte Käsenachfrage bei steigenden Preisen

29.06.2017 (AMI) – Die Nachfrage nach Schnittkäse verlief zum Monatsende im In- und Ausland anhaltend rege. Das Angebot fiel jedoch nach wie vor nur knapp ausreichend aus. Dadurch haben sich die Preise weiter befestigt.   Mehr