Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

Corona belastet auch Milchpreise

30.07.2021 (AMI) – Die Pandemie hat auch die Erzeugerpreise für Milch einbrechen lassen. Nur wenige Molkereien konnten sich dem rückläufigen Trend im Krisenjahr entziehen. Zulieferer des Food-Services waren besonders betroffen. Im laufenden Jahr legen die Preise wieder zu.

Die Milcherzeugerpreise sind vielversprechend in das Jahr 2020 gestartet, wurden dann aber von der Corona-Pandemie ausgebremst. Der AMI-Vergleichspreis für gentechnikfrei erzeugte Milch sank im bundesweiten Mittel um 0,7 Ct auf 34,06 Ct/kg. Das ist der dritte Rückgang in Folge, den die Milcherzeuger zu verkraften hatten. Bei gleichzeitig gestiegenen Kosten hat sich dadurch die wirtschaftliche Situation auf den Höfen zugespitzt.

Am Anfang des Jahres 2020 lagen die Milcherzeugerpreise zwar niedriger als zwölf Monate zuvor. Sie konnten sich im Zuge der zunächst noch stabilen Tendenzen am Milchmarkt jedoch gegen den rückläufigen Trend der Vorjahre behaupten. Dies ließ auf höhere Preise hoffen, auch wenn die Meldungen uns dem chinesischen Wuhan, dem Ausgangsort der Pandemie, schon über die Nachrichtenticker liefen. Der Exporteinbruch nach China, Probleme in der Lieferkette und die weltweit verhängten Restriktionen zwangen im weiteren Jahresverlauf auch den Milchmarkt temporär in die Knie. Von diesen Verwerfungen blieben die Erzeugerpreise für Milch nicht verschont und gaben im zweiten Quartal deutlich nach. Auf Ebene der Grundpreise konnte die 30-Cent-Marke teils nicht mehr gehalten werden und etliche Molkereien rutschten darunter. Mit den wärmeren Temperaturen und den teilweise erfolgten Lockerungen setzte ab Sommer am Milchmarkt die Trendwende ein, zumal dieser als systemrelevanter Grundversorger der Bevölkerung weniger betroffen war als andere Branchen. Zwar konnte der vermehrte Absatz im heimischen Lebensmitteleinzelhandel die Einbrüche im Food-Service nicht vollständig kompensieren, er stabilisierte aber dennoch den Markt. Mit dem Beginn der zweiten Jahreshälfte erfolgte dann ein kontinuierlicher Preisanstieg. Die Verluste aus dem ersten Halbjahr konnten zwar nicht aufgeholt, aber zumindest ein noch größerer Einbruch verhindert werden.

Wer machte im Krisenjahr das Rennen und wen hat diese besonders hart getroffen? Können die Verluste aus dem Pandemiejahr aufgeholt werden?

Antworten auf diese Fragen gibt Ihnen AMI Marktexpertin Dr. Kerstin Keunecke im AMI Web-Seminar „ Milchpreise im Spannungsfeld zwischen Pandemie und Gesellschaft “ am 05. August 2021. Melden Sie sich noch heute an!


Beitrag von Dr. Kerstin Keunecke
Marktexpertin Milch und Milchprodukte

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

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