Deutschland | Rohmilch | Anlieferung

Milchaufkommen am saisonalen Tiefpunkt

18.11.2021 (AMI) – Die Milchanlieferung in Deutschland hat sich auf niedrigem Niveau stabilisiert. Damit zeichnet sich das Erreichen des saisonalen Tiefpunktes ab. Die Mengen der Vorjahre wurden dabei weiter deutlich unterschritten. Das Angebot an Rohstoff blieb dadurch knapp. Die Preise für Rohmilch und Konzentrate entwickelten sich jedoch uneinheitlich.

Anfang Oktober lieferten die deutschen Milcherzeuger weiterhin weniger Milch an die milchverarbeitenden Unternehmen. Laut Daten der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) in Berlin verfügten die Molkereien in der 40. Kalenderwoche deutschlandweit über 0,7 % weniger Milch als in der Vorwoche. Damit hat sich der Rückstand zur Vorjahreslinie geringfügig verkleinert. Das Rohstoffaufkommen des Vorjahres wurde um 2,1 % unterschritten. In der kumulierten Betrachtung von Januar bis Anfang Oktober lag dieses nach wie vor um 1,3 % unter den Mengen des entsprechenden Vorjahreszeitraumes.

Das Milchkommen in Deutschland hat sich auf dem zuvor reduzierten Niveau stabilisiert. Anfang November waren die Mengen die zweite Woche in Folge weitgehend unverändert. Dies deutet auf das Erreichen des saisonalen Tiefpunktes hin. Nach Berechnungen der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) erfassten die Molkereien in der 44. Kalenderwoche 0,1 % weniger Milch als Ende Oktober. Das Vorjahresniveau wurde dabei weiterhin um 2,9 % unterschritten. Ob der niedrigste Stand des Rohstoffaufkommens, der sich üblicherweise im Verlauf des Novembers einstellt, damit bereits erreicht wurde, bleibt abzuwarten. Regional berichteten die Molkereien bis zuletzt noch von uneinheitlichen Entwicklungen.

Milcheiweiß verteuert sich weiter, Verschnaufpause beim Fett

Rohstoffseitig war die Angebotssituation im Zuge der saisonal niedrigen Anlieferungsmengen weiterhin knapp. In den einzelnen Teilmärkten hat sich das Bild über die Monatsmitte, nach den zuvor durchgängig festeren Entwicklungen, jedoch uneinheitlich dargestellt.

Bei Magermilchkonzentrat bestand nach wie vor ein starker Nachfrageüberhang. Es war kaum Ware verfügbar. Dadurch stiegen die Preise weiter. Beim Rahm fiel die Nachfrage hingegen zuletzt etwas verhaltener aus. Teils kürzten die Hersteller eher die Lieferungen an Kunden, als dafür die teure Sahne zuzukaufen. Das hat die Angebotssituation etwas entspannt. In der dritten Novemberwoche kam es dadurch zu Preisrückgängen.

Wie stellten sich die Entwicklungen an den Märkten für Butter, Käse sowie Milch- und Molkenpulver dar? Eine aktuelle Einschätzung der Marktlage für Milchprodukte finden Sie im Markt aktuell Milchwirtschaft.

Sie sind noch kein Kunde und möchten den Online-Dienst Markt aktuell Milchwirtschaft kennenlernen? Bestellen Sie jetzt Ihr Abonnement.

Beitrag von Andreas Gorn
Bereichsleiter Milchwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Vieh & Fleisch | Erzeugung

Deutsche Fleischerzeugung stark verringert

22.02.2023 (AMI) – Die produzierte Fleischmenge ist im vergangenen Jahr in Deutschland erneut gesunken. Im Vergleich mit 2021 wurde die aus gewerblichen Schlachtungen erzeugte Fleischmenge mit insgesamt 7,0 Mio. t Fleisch um 8,1 % unterschritten.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Rapskurse schließen auf Wochensicht höher

22.02.2023 (AMI) – Die Kurse profitierten von festen malaysischen Palmöl- sowie US-Sojakursen.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Anlieferung

Angelieferte Milchmengen 2022 stabil

17.02.2023 Den Molkereien in Deutschland stand 2022 die gleiche Milchmenge zur Verfügung wie im Vorjahr. Hohe Milchpreise führten zu einer gesteigerten Milchproduktion. Das Milchaufkommen entwickelte sich in den Bundesländern uneinheitlich.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Getreidenotierungen drehen ins Plus

16.02.2023 (AMI) – Die Fortsetzung der Exporte aus der Schwarzmeerregion bleiben im Fokus des Marktgeschehens.   Mehr

Europa | Rohmilch | Erzeugerpreise

EU-Erzeugerpreise erreichten 2022 Allzeithoch

16.02.2023 (AMI) – Das Jahr 2022 war auf Ebene der Milcherzeugerpreise in der EU-27 von durchgängig festeren Tendenzen gekennzeichnet. Nach deutlichen Preisanstiegen zu Jahresbeginn, zeichneten sich ab dem vierten Quartal jedoch nur noch geringe Zuschläge ab.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Index

FAO-Milchpreisindex setzt Abwärtsbewegung fort

16.02.2023 (AMI) – Im Januar lag der Milchpreisindex der FAO bei durchschnittlich 136,2 Punkten Damit erreicht der FAO-Index den niedrigsten Stand seit zwölf Monaten und setzte die im vergangenen Monat unterbrochene Abwärtsbewegung fort.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Angebot

Von der Knappheit in den Überschuss

16.02.2023 (AMI) – Der Milchmarkt ist schwach in das neue Jahr gestartet. Ein anhaltend hohes Angebot und eine gedämpfte Nachfrage haben dies ausgelöst. Nach den Höchstständen im vergangenen Jahr haben die Preise für Molkereiprodukte auf breiter Front nachgegeben. Das schlägt sich nun auch auf der Erzeugerebene nieder.   Mehr

Deutschland | Käse | Angebot

Käsepreise geben weiter nach

16.02.2023 (AMI) – Der Lebensmitteleinzelhandel fragt weiter rege Schnittkäse nach. Der Bedarf von der Industrie und dem GV-Bereich zieht derweil weiter an. Die Lagerbestände werden langsam abgebaut, damit sinkt auch das Alter der Ware. Die Notierungen gaben weiter leicht nach.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Schlachtschweinepreis steigt weiter

15.02.2023 (AMI) – Das Angebot an Schlachtschweinen bleibt knapp und scheint regional sogar noch weiter zurückzugehen. Entsprechend flott läuft auch der Handel.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Chicago: Angebotssorgen treiben Sojabohnenkurse

15.02.2023 (AMI) – Die anhaltende Dürre in Argentinien und erneut nach unten korrigierte Ernteprognosen stützen. Auf der anderen Seite dürfte Brasilien eine Rekordernte einfahren, was etwas Druck auf die Notierungen ausübt.   Mehr