Deutschland | Düngemittel | Preise

Düngemittelpreise bleiben volatil

26.07.2022 (AMI) – Sowohl die Forderungen für Harnstoff als auch für Phosphatdünger entwickelten sich zuletzt uneinheitlich. Die Umsätze bleiben indes gering.

Das Geschäft am Düngemittelmarkt läuft auf Sparflamme, der Fokus der Marktteilnehmer liegt auf den Erntearbeiten. In vielen Regionen überraschte die Gerstenernte hinsichtlich der erzielten Erträge und Qualitäten positiv. Der erste Raps, aber auch Weizen, Triticale, Erbsen und Roggen konnten ebenfalls bereits eingefahren werden. Düngemittelanbieter hoffen mit dem Ende des Getreidedrusches auf eine belebtere Nachfrage. Vereinzelt wird prompte Ware für Grünlandflächen gesucht. Ein Teil der Erzeuger hat für die kommende Saison Ware gebunden, nicht selten liegen die Düngemittel bereits auf dem eigenen Hof.

Die Preisfindung am Düngemittelmarkt gestaltet sich weiterhin schwierig. Angesichts der Volatilität reduziert sich die Handelsaktivität auf ein Minimum. Die hohen Gaspreise in Europa lassen hiesigen Produzenten kaum Wettbewerbschancen. Importware, dort produziert, wo die Gaskosten bis um das zehnfache niedriger sind, beherrscht den hiesigen Markt. Selbstauferlegte Sanktionen gegen Russland begrenzen nach wie vor die Düngemittelverfügbarkeit in Europa. Logistische Engpässe verschärfen die Situation.

Die Harnstoffpreise am Kassamarkt bleiben auf sehr hohem Niveau. Granulierter Harnstoff mit Ureaseinhibitor wird derzeit im Schnitt mit 916 EUR/t frei Hof bewertet und damit 19 EUR/t über dem Niveau des Vormonats. Dabei handelt es sich überwiegend um importierte Ware aus Algerien oder Ägypten. Heimische Produkte sind preislich nicht wettbewerbsfähig. Kalkammonsalpeter hat im Vormonatsvergleich 71 auf 742 EUR/t zugelegt. Der Preis für AHL liegt demgegenüber mit 687 EUR/t marginal unter dem im Juni erreichten Niveau von 689 EUR/t frei Hof.

Diammonphosphat wird im Schnitt für 1.104 EUR/t im Streckengeschäft angeboten, im Juni lagen die Forderungen noch 22 EUR/t niedriger. Sanktionen begrenzen das Angebot an Phosphor und Kalium stark. Kornkali konnte sich im Zuge dessen befestigen und liegt mit 636 rund 18 EUR/t über dem Niveau des Vormonats.

Sie wollen mehr erfahren? Die vollständige Marktlage mit detaillierten Preisinformationen finden Sie im AMI-Onlinedienst Markt aktuell Agribusiness. Sie sind noch kein Kunde? Hier geht es zum Shop.


Beitrag von Nadja Pooch
Produktmanagerin Agribusiness

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Rohmilch | Anlieferung

EU-Milchaufkommen gestiegen

28.04.2023 (AMI) – Anfang 2023 hat die Milchanlieferung in der EU-27 sowohl saisonal als auch im Vorjahresvergleich zugenommen. Der Vorsprung gegenüber 2022 hat sich dabei im Februar leicht abgeschwächt. In den Mitgliedstaaten waren die Entwicklungen dabei uneinheitlich.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Getreidekurse unter Druck

27.04.2023 (AMI) – Die Situation am Schwarzen Meer, die Erwartungen eines reichlichen Angebots sowie günstige Vegetationsbedingungen drücken die Kurse.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Betriebsstruktur

Liquidität auf Betrieben sinkt

27.04.2023 (AMI) – Die wirtschaftliche Situation der Milcherzeuger in Deutschland hat sich im ersten Quartal von 2023 eingetrübt. Im Betriebszweig Milchproduktion ist die Marge aus Erlösen und variablen Kosten, nach der Erholung im vergangenen Jahr, zurückgegangen.   Mehr

Deutschland | Milchdauerwaren | Preise

Pulvermarkt sucht seine Richtung

27.04.2023 (AMI) – Ende April schwankten die Preise für Milch- und Molkenpulver stark hin und her. Dies war abhängig von der Fristigkeit der Lieferung, der Haltbarkeit der Ware oder dem Absatzkanal. Die Nachfrage war bei ausreichendem Angebot produktübergreifend ruhig.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Schlachtschweinemarkt präsentiert sich ausgeglichen

26.04.2023 (AMI) – Im Handel mit Schlachtschweinen halten sich ein geringes Angebot und eine schwache Nachfrage in etwa die Waage. Marktteilnehmer berichten über eine stabile Marktsituation. Trotz des anstehenden Maifeiertages, der sonst zum Grillen genutzt wird, fehlen Impulse für Preisanstiege.   Mehr

Europa | Schweine | Erzeugung

Schweinefleischerzeugung entwickelt sich in der EU rückläufig

26.04.2023 (AMI) – In der Prognose für das Jahr 2023 wird mit einer Reduzierung der in der EU produzierten Menge an Schweinefleisch gerechnet. Als wichtigster Grund für diese Entwicklung sind die stark gesunkenen Schweinebestände zu nennen.   Mehr

Europa | Rinder | Erzeugung

Geringere Erzeugung von Rindfleisch in der EU erwartet

26.04.2023 (AMI) – Für das laufende Jahr wird europaweit von einer rückläufigen Entwicklung der Produktion von Rindfleisch ausgegangen. Diese Einschätzung wird mit reduzierten Rinderbeständen begründet.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Chicago: Sojabohnen rutschen ab

26.04.2023 (AMI) – Vor dem Hintergrund komfortablen Angebots bei gleichzeitig schwindender Nachfrage geben die Sojabohnennotierungen nach. Zudem schreitet die US-Aussaat überdurchschnittlich schnell voran.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Angebot

EU-Sojaareal zur Ernte 2023 dürfte schrumpfen

24.04.2023 (AMI) – Zur Ernte 2023 wird die mit Hülsenfrüchten bestellte Fläche in der EU-27 voraussichtlich um gut 1 % auf knapp 2,5 Mio. ha reduziert werden.   Mehr

Europa | Getreide | Außenhandel

An der Ostgrenze erstickt die EU an ukrainischem Getreide

24.04.2023 (AMI) – In Polen wird eine Rekordmenge an Getreide zum Ende des Wirtschaftsjahres erwartet.   Mehr