Deutschland | Vieh & Fleisch | Handel

Mehr Aktionen mit deftigen Teilstücken

23.11.2017 (AMI) – Mit den kühleren Temperaturen haben sich in den vergangenen Wochen auch die Aktionen des Lebensmitteleinzelhandels geändert.

So finden sich auf den Werbezetteln zunehmend deftigere Teilstücke. Auch in der laufenden Woche werden schwerpunktmäßig Braten und Steaks sowie Hackfleisch offeriert. Das günstigste erfasste Angebot für Schweineschnitzel findet sich dabei aktuell etwa bei Edeka, wo mit 3,90 EUR/kg der Tiefstpreis der vergangenen Wochen ausgewiesen wird. Am anderen Ende der Preisskala steht dagegen der Iberico-Lachsbraten, der aktuell bei REWE mit 32,90 EUR/kg beworben wird.

Damit bleibt Schweinefleisch auch in den kalten Monaten der mit großem Abstand am häufigsten beworbene Fleischartikel. Dennoch stellt sich auch der Lebensmitteleinzelhandel zunehmend auf die rückläufige Schweinefleischnachfrage ein und beschleunigt sie eventuell sogar noch. So nahm die Zahl der Werbeanstöße mit Schweinefleisch im Sommer des laufenden Jahres merklich ab. Bewarb der Lebensmitteleinzelhandel von Mai bis Oktober 2016 noch zu mehr als 47 % Schweinefleisch, lag der Anteil im laufenden Jahr unter 46 %. Zugleich rückten Rind und Geflügel in den Fokus, der Anteil der Werbeanstöße stieg.

Fleischnachfrage im Wandel

Nicht nur im Bereich der Aktionen, auch bei der privaten Nachfrage lässt sich der Trend zur rückläufigen Schweinefleischnachfrage erkennen. So erwarben die privaten Haushalte 2017 erneut weniger Schweinefleisch, während insbesondere die Nachfrage nach Rindfleisch und Geflügel kräftig angezogen ist. Bis einschließlich September ergaben die Zahlen der Gesellschaft für Konsumforschung für Schweinefleisch einen Rückgang um 7 % bezüglich der Privateinkäufe. Bei Rindfleisch steht dagegen ein Plus von 11 % zu Buche.

Zugleich ist dies keine kurzfristige Entwicklung. Vielmehr gehen die Einkaufsmengen der privaten Haushalte in Deutschland an Fleisch, Wurst und Geflügel von Jahr zu Jahr zurück. So ist die nachgefragte Menge in der Summe seit 2006 um mehr als 10 % gesunken. Auch hier stemmen sich Rind- und Hähnchenfleisch gegen die allgemeine Marktentwicklung. Schweinefleisch, aber vor allem auch Puten- bzw. Truthahnfleisch, wurden dagegen fast stetig weniger nachgefragt.

Die aktuellen Entwicklungen am Fleischmarkt behalten Sie mit dem Online-Dienst Markt aktuell Vieh & Fleisch stets im Blick. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeit im Shop. und sichern Sie sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen.

Beitrag von Dr. Tim Koch
Marktexperte Fleisch- und Geflügelwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Brotgetreide | Marktversorgung

Brotweizenpreise unter Druck

19.04.2018 (AMI) – Gute Nachfrage der Futtermittelindustrie und wegen der anstehenden Feldarbeiten geringe Geschäftstätigkeit der Erzeuger konnten die Kassapreise für Brotweizen gegen den Druck von internationalen Börsen zuletzt nicht verteidigen.   Mehr

Deutschland | Milchdauerwaren | Nachfrage

Nachfrage nach Magermilchpulver belebt

19.04.2018 (AMI) – Der Markt für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität stellte sich Mitte April nochmals lebhafter dar als in den Wochen zuvor. Die Preise konnten sich dadurch leicht befestigen, allerdings ausgehend von einem sehr niedrigen Niveau.   Mehr

Europa | Raps | Nachfrage

In Großbritannien ist Raps gesucht

18.04.2018 (AMI) – Ölmühlen in Großbritannien suchen Raps für den kurzfristigen Bedarf und haben ihre Prämien angehoben.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis auf 1,42 EUR/kg gesenkt

18.04.2018 (AMI) – Nach der Verunsicherung durch die Hauspreise in den vergangenen Wochen sind aufgrund der desolaten Fleischgeschäfte von zusätzlichen Schlachtunternehmen Hauspreise angedroht worden. Dem Druck führender Unternehmen der Schlachtbranche hat sich die Mehrzahl der Preismelder gebeugt und senkte die Preisempfehlung für den neuen Abrechenzeitraum.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Außenhandel

EU-Exporte von Milchprodukten gestiegen

17.04.2018 (AMI) – Die Exporte von Milchprodukten aus der EU in Drittstaaten haben Anfang 2018 zugelegt. Vor allem Butter wurde wieder vermehrt ausgeführt. Zurückgegangen sind hingegen besonders die Kaseinexporte.   Mehr

Europa | Getreide | Nachfrage

Futter- fast so teuer wie Brotweizen

13.04.2018 (AMI) – Mischfutterhersteller in Großbritannien haben grundsätzlich Bedarf. Gerste steht noch im Fokus, aber Weizen wird interessanter.   Mehr

Deutschland | Raps | Erzeugung

EU-Rapsfläche 2018 über Vorjahr

13.04.2018 (AMI) – In der EU-28 stehen zur Ernte 2018 auf schätzungsweise 6,8 Mio. ha Winterraps. Das sind gut 80.000 ha mehr als im Vorjahr.   Mehr

Deutschland | Butter | Preise

Überdurchschnittliche Preisanstiege bei Blockbutter

12.04.2018 (AMI) – Durch das Ausbleiben des saisonalen Anstiegs bei der Milchanlieferung ist insgesamt weniger Rohstoff am Markt verfügbar. Die Butterpreise sind dadurch, gegen die Erwartungen oder Hoffnungen der Käufer nicht gesunken, im Gegenteil. Dadurch ist kurzfristig sehr viel Kaufbereitschaft entstanden, die den Preisanstieg noch beschleunigt hat.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Schlachtschweinepreis erneut stabil

11.04.2018 (AMI) – Nach der Verunsicherung und der Überraschung durch die Hauspreise in den vergangenen Wochen ist unter den Einsendern die aktuelle Diskussion um die Preisfindung etwas kontrovers. Offenbar gibt der schwache Fleischhandel keine höheren Schweinepreise her. Somit wurde die neue Preisempfehlung auf dem bisherigen Preisniveau fortgeschrieben.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugerpreise

2017 bringt höhere Erzeugerpreise für Milch

10.04.2018 (AMI) – Im Jahr 2017 sind die Auszahlungspreise für konventionell erzeugte Kuhmilch stark gestiegen. Damit wurden die Ergebnisse der beiden schwachen Vorjahre deutlich übertroffen, die Spitzenwerte aus 2013 und 2014 aber nicht ganz erreicht. Bei biologisch erzeugter Kuhmilch setzte sich im vergangenen Jahr der Preisanstieg auf hohem Niveau fort.   Mehr