Welt | Zucker | Marktversorgung

Zuckerangebot bleibt groß

18.06.2019 (AMI) – Die Produktionszuwächse in Brasilien und der EU werden die Rückgänge in Indien im Wirtschaftsjahr 2019/20 mehr als ausgleichen. Die globale Erzeugung dürfte mit 181 Mio. t Rohzucker leicht über Vorjahr ausfallen.

Die weltweite Produktion im Wirtschaftsjahr 2019/20 wird voraussichtlich um 2 auf 181 Mio. t Rohzuckeräquivalent steigen, da eine höhere Produktion in Brasilien und der EU den avisierten Rückgang von 8 % in Indien mehr als ausgleichen wird. Der Verbrauch dürfte aufgrund des Wachstums in Märkten wie Ägypten, Indien, Indonesien und Pakistan weiter steigen. Aufgrund der hohen Nachfrage wird ein Anstieg der Exporte prognostiziert. Die globalen Lagerbestände werden aufgrund von Rückgängen in Indien, China, Pakistan und Thailand voraussichtlich um 8 % schrumpfen.

Die US-Produktion wird voraussichtlich um 2 % auf 8,3 Mio. t steigen, da ein größerer Anteil der Flächen später geerntet wird und damit in der Berechnung in das Wirtschaftsjahr 2019/20 fällt. Die Importe dürften um 13 % auf 2,9 Mio. t zulegen. Das Bevölkerungswachstum wird einen leichten Verbrauchsanstieg sowie Lagerbestandsrückgang um 1 % nach sich ziehen.

Die brasilianische Produktion wird voraussichtlich um 2,5 auf 32 Mio. t zulegen, da die Trockenheit im Dezember und Januar durch konstante Niederschläge im Februar und März ausgeglichen und die Zuckerrohrernte damit verbessert wurde. Es wird erwartet, dass ungefähr 38 % der Ernte für Zucker verarbeitet werden, gegenüber 62 %, die in die Ethanolproduktion fließen dürften – eine bescheidene Erholung der Zuckerproduktion von den Rekordtiefständen im Vorjahr. Verbrauch, Exporte und Lagerbestände steigen mit der höheren Produktion.

Indiens Produktion wird voraussichtlich um 8,4 % auf 30,3 Mio. t zurückgehen, was auf geringere Flächen und Erträge zurückzuführen ist. Der Verbrauch wird aufgrund des Wirtschaftswachstums auf Rekordniveau prognostiziert. Die Exporte könnten 3,5 Mio. t erreichen. Sinkende Produktion und steigender Verbrauch dürfte die Lagerbestände um 4 % schrumpfen lassen.

Die EU-Produktion wird voraussichtlich um 1,3 auf 19,4 Mio. t steigen, schätzt FAS und begründet dies mit höheren Ertragserwartungen. Der Verbrauch wird voraussichtlich etwas niedriger ausfallen als im Vorjahr. Denn die Präferenz der Verbraucher für zuckerarme Diäten hat die Lebensmittelhersteller ermutigt, ihre Produkte neu zu formulieren. Bei höherem Angebot könnten die Exporte um 20 % auf 2,4 Mio. t steigen und auch die Lagerbestände leicht wachsen. Die Importe werden unverändert bei 1,5 Mio. t gesehen.

Sie wollen mehr erfahren?

Die vollständige Analyse und regelmäßige Informationen zum internationalen Zuckermarkt erhalten Sie über den AMI Onlinedienst Markt aktuell Agribusiness. Dieser versorgt Sie außerdem mit den neuesten Markt- und Preisinformationen zu Vieh & Fleisch, Getreide, Ölsaaten, Milch, Energie, Düngemittel, Futtermittel und Währungsrelationen. Behalten auch Sie die Agrarmärkte stets im Blick und sichern sich Ihren Onlinezugang noch heute.

Beitrag von Steffen Kemper
Produktmanager Agribusiness

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Weizenkurse rutschen weiter ab

18.07.2024 (AMI) – Angesichts der fortschreitenden Weizenernte auf der Nordhalbkugel geraten die Kurse zunehmend unter Druck. Die kurzfristige Belebung der internationalen Nachfrage bietet nur wenig Unterstützung, da EU-Partien gegenüber anderen Herkünften meist das Nachsehen haben.   Mehr

Deutschland | Milchdauerwaren | Angebot

Pulvermärkte im Sommermodus

18.07.2024 (AMI) – Die Nachfrage an den Pulvermärkten war Mitte Juli ferienbedingt ruhig und das Neugeschäft hielt sich in Grenzen. Dies galt vor allem für Magermilchpulver, das zu schwächeren Preisen gehandelt wurde. Vollmilchpulver tendierte im Zuge der hohen Zukaufpreise fester. Bei Molkenpulver waren die Preise zumeist unverändert.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Ausgeglichener Schlachtschweinemarkt

17.07.2024 (AMI) –Ein kleines Angebot und eine zugleich ruhige Nachfrage bestimmen aktuell den Schlachtschweinemarkt. Die Mengen scheinen dabei noch einmal geringfügig zurückzugehen, reichen für den herrschenden Bedarf aber aus. Entsprechend bleibt die Preisempfehlung bei 2,10 EUR/kg.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Chicago: Sojabohnenkurse im Sinkflug

17.07.2024 (AMI) – Die US-Sojakurse geben angesichts der schwachen Nachfrage und der Aussicht auf eine große US-Ernte weiter nach. Günstige Vegetationsbedingungen könnten den Zustand der Feldbestände in den US-Anbaugebieten weiter verbessern.   Mehr

Deutschland | Ölsaaten | Preise

Dynamische Märkte zur Rapsernte

16.07.2024 (AMI) – Die Rapsernte in Deutschland hat begonnen. Das zunehmende Angebot und die verbesserten Angebotsaussichten am Weltmarkt setzen die Preise unter Druck. Dabei sind die Ölmühlen auf umfangreiche Importe angewiesen und die Rapsernte in Deutschland und der EU fällt wesentlich kleiner aus als 2023.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Tierbestand

Sinkende Milchviehbestände in Deutschland | MI-I-190

12.07.2024 (AMI) – Der Strukturwandel in Deutschland setzt sich weiter fort. Dies ergab die jüngste Viehbestandserhebung, die das Statistische Bundesamt zum Stichtag am 03. Mai 2024 durchgeführt hat und jetzt veröffentlichte.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Tierbestand

Zahl der Milchviehbetriebe sinkt

12.07.2024 (AMI) – Im Mai 2024 sank die Zahl der Rinder in Deutschland deutlich und auch die Haltungen von Milchkühen nahmen ab. Gleichzeitig stieg die Herdengröße leicht an.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Mais und Weizen geben nach

11.07.2024 (AMI) – Günstige Vegetations- und Erntebedingungen belasten die US-Mais- und Weizennotierungen. Zudem rechnen die Marktteilnehmer mit einem größeren globalen Angebot.   Mehr

Deutschland | Käse | Angebot

Stabile Nachfrage nach Käse

11.07.2024 (AMI) – Die Abrufe von Schnittkäse bewegten sich Anfang Juli auf einem unverändert hohen Niveau. Der Lebensmitteleinzelhandel korrigierte die Preise leicht nach oben, dies machte sich in der Notierung bemerkbar. Die Situation in den Lägern ist weiter überschaubar.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Schlachtschweinepreis stabilisiert

10.07.2024 (AMI) – Nach dem deutlichen Preisrückgang in der vergangenen Woche präsentiert sich der Schlachtschweinemarkt aktuell wieder ausgeglichen. Das Angebot fällt etwas kleiner aus als zuletzt und lässt sich problemlos vermarkten.   Mehr