Deutschland | Rohmilch | Angebot

Anlieferung am Jahrestief angekommen

12.11.2020 (AMI) – Das Rohstoffaufkommen in Deutschland zeigt um den saisonalen Tiefpunkt einen schwankenden Verlauf. Die Rohstoffmärkte wiesen, insbesondere durch in Verbindung mit dem erneuten Lockdown verursachte, gegenläufige Nachfrageverläufe, zuletzt uneinheitliche Preisentwicklungen auf.

Der Wechsel von leichtem Auf und Ab der Milchmengen zeigt, dass sich die Anlieferung nah an ihrem saisonalen Tiefpunkt befindet. Diese Entwicklungen haben sich bis zuletzt fortgesetzt. In den ersten Novemberwochen berichteten die Molkereien, je nach Region, teils noch von rückläufigen, teils aber bereits stabilen bis wieder leicht zunehmenden Anlieferungsmengen.

In der 44. Kalenderwoche erfassten die Molkereien laut Auswertungen der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung GmbH (ZMB) deutschlandweit 0,1 % weniger Milch als in der Vorwoche. Damit lag die Rohstoffandienung erstmals seit Anfang August wieder auf dem Niveau des Vorjahres. Zwischenzeitlich wurde dieses durchgängig unterschritten.

Rahmpreise unter Druck

Rohstoffseitig waren die Entwicklungen uneinheitlich. Durch den erneuten Lockdown hat sich der Flüssighandel ab Anfang November teils beruhigt, teils ergab sich aber auch ein erhöhter Bedarf. Im Zuge dessen zeigten sich bei Rohmilch und Konzentraten zuletzt gegenläufige Preistendenzen.

Rahm wurde spürbar verhaltener nachgefragt. Insbesondere im Food-Service war der Bedarf rückläufig, in erster Linie durch die Schließungen in der Gastronomie. Auf der anderen Seite haben vor diesem Hintergrund insbesondere Käsereien teils ihre Produktion gedrosselt, was sich gleichzeitig erhöhend auf das Angebot an Rahm ausgewirkt hat. Dies hat die Sahnepreise unter Druck gesetzt und in der Berichtswoche zu weiteren Rücknahmen geführt. Bei Magermilchkonzentrat stellte sich die Lage hingegen weitgehend stabil dar. Hier hat der belebte Absatz von H-Milch im LEH in Folge des Lockdowns zu einer erhöhten Nachfrage nach Magermilch geführt. Der Markt war dadurch recht ausgeglichen. Teils stellten sich schwächere Preise ein, alles in allem wurde Magermilchkonzentrat aber zumeist auf unveränderter Preisbasis gehandelt.

Wie stellten sich die Entwicklungen an den Märkten für Butter, Käse sowie Milch- und Molkenpulver dar? Eine aktuelle Einschätzung der Marktlage für Milchprodukte finden Sie im Markt aktuell Milchwirtschaft.

Sie sind noch kein Kunde und möchten den Online-Dienst Markt aktuell Milchwirtschaft kennenlernen? Bestellen Sie jetzt Ihr Abonnement.


Beitrag von Andreas Gorn
Bereichsleiter Milchwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Getreide | Angebot

Kleinste Getreideernte seit 2018

18.12.2023 (AMI) – In Deutschland wurden zur Ernte 2023 mit 42,2 Mio. t rund 1,3 Mio. t Getreide ohne Körnermais weniger gedroschen als noch ein Jahr zuvor.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Börsennotierungen

Preise für Milchprodukte legen zu

14.12.2023 (AMI) – Nach der Preisralley im vergangenen Jahr, gaben die Preise im Jahr 2023 überwiegend nach.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

US-Weizen rutscht um 10 Euro innerhalb einer Woche ab

14.12.2023 (AMI) – Sowohl die Mais- als auch die Weizenkurse standen an der zurückliegenden Woche am Chicago Board of Trade im Fokus. Die Aussicht auf eine größere globale Erzeugung sowie die zuletzt rückläufige Nachfrage setzten die Kurse unter Druck.   Mehr

Deutschland | Milchdauerwaren | Angebot

Milchanlieferung gibt nach

14.12.2023 (AMI) – Das Milchaufkommen in Deutschland nahm Ende November witterungsbedingt leicht ab, nachdem es zuvor gestiegen war. An den Rohstoffmärkten stellte sich die Lage mit dem Herannahen der Feiertage erwartungsgemäß schwächer dar und die Preise haben nachgegeben.   Mehr

Welt | Kartoffeln | Markttrends

Warum Kartoffeln hohe Preise erzielen

14.12.2023 (AMI) – Zum zweiten Mal in Folge sind die Preise für Speise- und Verarbeitungskartoffeln während eines Wirtschaftsjahres ungewöhnlich hoch. Warum das so ist und wie der Marktverlauf bis zum Frühjahr 2024 sein wird, zeigen Fakten zu Angebots- und Nachfragetrends.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Marktversorgung

Deutschland erzeugt weniger Fleisch

13.12.2023 (AMI) – Im Jahr 2023 wird ein erneuter Rückgang des in Deutschland produzierten Fleisches erwartet. Schon seit 2016 sind sinkende Erzeugungsmengen zu beobachten. Am stärksten sinkt dabei die Produktion von Schweinefleisch, diese nahm besonders seit 2022 ab.   Mehr

Welt | Rinder | Erzeugung

Haupterzeuger von Rindfleisch in Nord- und Südamerika

13.12.2023 (AMI) – Wie in den vergangenen Jahren sind auch 2023 die größten Produzenten von Rindfleisch in Nord- und Südamerika zu finden. Mit deutlichem Abstand führt die USA die globale Hitliste an.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Ausgeglichener Handel mit Schlachtschweinen

13.12.2023 (AMI) – Der deutsche Schlachtschweinemarkt ist in der laufenden Woche ausgeglichen. Vereinzelt scheinen die angebotenen Mengen etwas zurückzugehen und die Schlachtgewichte sinken, insgesamt kann die große Nachfrage aber gedeckt werden.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Rege Nachfrage nach US-Sojabohnen stützt Kurse

13.12.2023 (AMI) – Die Sojakurse in Chicago werden derzeit von den robusten US-Exportdaten gestützt. Vor allem China hat zuletzt deutlich mehr gekauft als im Vorjahr. Zudem stützen die anhaltenden Wetterkapriolen in den brasilianischen Anbaugebieten die Kurse.   Mehr

Deutschland | Agrarrohstoffe | Index

Agrarrohstoffe unter Druck

11.12.2023 (AMI) – Nach der Preisexplosion 2022 war das Jahr 2023 von sinkenden Erzeugerpreisen für Agrarrohstoffe geprägt. Es gab allerdings auch Ausnahmen. Zudem lagen die Preise immer noch deutlich über dem Niveau der Jahre vor 2022.   Mehr