Welt | Verarbeitungsware | Markttrends

Pommes frites erfreuen sich global sehr guter Nachfrage

20.04.2018 (AMI) – Im Jahr 2017 legte der Frittenabsatz weltweit überdurchschnittlich stark zu. Während deutsche Hersteller beim Absatz in der EU das Nachsehen haben, gewinnen sie am Weltmarkt. Dort war der Verkauf auch Anfang 2018 sehr rege.

Im vergangenen Jahr ist der Absatz von Pommes frites sowohl am Welt- aus auch am EU-Markt kräftig gestiegen. Die mit Abstand meisten Pommes frites stammen in der EU bekanntlich aus den Niederlanden und aus Belgien. Ergänzt um die Lieferungen aus Deutschland summierten sich die Exporte im Jahr 2017 auf 4,44 Mio. t. Das waren 280.000 t mehr als im Vorjahr, womit die Steigerung deutlich kräftiger als im Schnitt der vergangenen 10 Jahre ausfiel.

Die meisten goldenen Stäbchen für den Weltmarkt stammen immer noch aus den Niederlanden – 50 %. Belgien steuerte 2017 rund 44 % bei und Deutschland 6 %. Am EU-Binnenmarkt hat Belgien mit einem Anteil am Gesamtexport von 47 % die Niederlande im vergangenen Jahr überholt. Dazu hat beispielsweise ein Zuwachs von 9 % auf 272.000 t nach Großbritannien beigetragen. Großbritannien ist der größte Einzelmarkt für Fritten aus Westeuropa. Es folgen Frankreich, Spanien und Italien. Vom wachsenden EU-Binnengeschäft hat Deutschland 2017 nicht profitiert.

Weltmarkt immer wichtiger

Am Weltmarkt legte der Frittenexport deutscher Hersteller im Vorjahr um 14 % auf 73.000 t zu, womit diese auch vom globalen Boom profitieren konnten. Den bedienen aber in der Hauptsache Verarbeiter in den Niederlanden (819.000 t) und in Belgien (557.000 t). Dort, wohin die meisten Pommes frites gehen, nämlich nach Saudi-Arabien und Brasilien, war der Absatz etwas schwächer, ansonsten floss aber oftmals deutlich mehr nach Asien, vor allem China, nach Südamerika und in arabische Staaten.

Im Fall Brasiliens mögen sich Anti-Dumping Zölle, welche die heimische Wirtschaft schützen sollen, negativ auswirken.

Die Abhängigkeit vom Weltmarkt nimmt zu. Während vor 10 Jahren der EU-Absatz dort nur 14 % der Gesamtverkäufe ausmachte, waren es zuletzt 33 %. Deutsche Hersteller kamen damals sogar nur auf 3 % Weltmarktabsatz und liegen heute bei 29 %. Mit Abstand größter Wettbewerber am globalen Markt sind die USA.

Wichtige Zahlen und Fakten kompakt aufbereitet

Das Geschäft mit Pommes frites ist ein Treiber des europäischen Kartoffelmarktes. Was mittelfristig auch noch wichtig ist, fasst die Markt Chart-Sammlung Fakten und Trends zum EU-Kartoffelmarkt 2017/18 zusammen, die jüngst erst mit den neuesten verfügbaren Daten erstellt wurde. Die vollständige Analyse zum globalen Markt für Pommes frites finden unsere Kunden online in ihrem Markt aktuell Kartoffeln oder in ihrem Bericht Markt Woche Kartoffeln.

Beitrag von Christoph Hambloch
Marktexperte Kartoffeln

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Schweine | Preise

Schlachtschweinepreis unverändert

15.03.2017 (AMI) – Der Handel mit Schlachtschweinen zeigt sich aus Sicht der Einsender fortgesetzt flott. Im Vergleich zur Nachfrage der Schlachtereien gibt es keinesfalls zu viele Schweine. Das Aufkommen an schlachtreifen Tieren wird für die neue Woche mit 95 % beziffert. Der empfohlene Vereinigungspreis wurde wiederholt auf 1,57 EUR/kg festgesetzt.   Mehr

Deutschland | Getreide | Marktversorgung

Die neue AMI Markt Bilanz Getreide, Ölsaaten, Futtermittel 2017

15.03.2017 (AMI) – Die Märkte für Getreide-, Ölsaaten-, Futtermittel- und Biokraftstoffe zeichneten sich 2016/17 durch unerwartete Engpässe aus, starke Währungsschwankungen und teils große Verunsicherung an den Rohstoffmärkten. Diese Entwicklungen werden anhand umfangreicher Daten in der AMI Markt Bilanz aufgezeigt, ausführliche Kommentare und AMI Markt Charts veranschaulichen die Zusammenhänge.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Anlieferung

Erzeugerpreise für Bio-Milch zum Jahresauftakt gestiegen

14.03.2017 (AMI) – Zu Jahresbeginn haben die Preise für ökologisch erzeugte Milch erneut zugelegt. Damit hat sich der Anstieg der Bio-Milchpreise fortgesetzt, nachdem dieser Ende des vergangenen Jahres zwischenzeitlich zum Stillstand gekommen war. Vor allem Bio-Betriebe im Nordosten sowie im Westen der Republik konnten sich über teils deutliche Aufschläge freuen.   Mehr

Deutschland | Puten | Angebot

Trotz Vogelgrippe keine Verknappung beim Putenfleisch zu erwarten

10.03.2017 (AMI/MEG) – Die anhaltenden Ausbrüche der Vogelgrippe halten die Branche in Atem. Vielfach sind Putenfarmen von den aktuellen Ausbrüchen der Tierkrankheit betroffen. Seit Beginn des Geschehens im November 2016 mussten über eine halbe Mio. Puten notgetötet werden.   Mehr

Deutschland | Futtergetreide | Marktversorgung

Feste Preistendenz bei Futtergetreide hält an

10.03.2017 (AMI) – Die Abgabebereitschaft der Landwirtschaft sinkt von Woche zu Woche in der Hoffnung höhere Preise für die Restpartien der alten Ernte zu erzielen. Die stetige Nachfrage für den Export sowie die Futtermittel- und Veredelungsbetriebe kann aber bedient werden. Die Preise ziehen zwar weiter an, aber die Käufer sind ausreichend eingedeckt.   Mehr

Welt | Öle | Terminkontrakte

Malaysische Palmölproduktion 2017 bleibt zentrales Thema

09.03.2017 (AMI) – US-Biodieselpläne könnten wieder revidiert werden. Zusätzlich belasten Prognosen über eine steigende malaysische Palmölproduktion, die jedoch kleiner ausfällt als erwartet.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Angebot

Fettmarkt zunehmend vom Eiweißmarkt abgekoppelt

09.03.2017 (AMI) – Am Milchmarkt sind die Entwicklungen Anfang März weiterhin zweigeteilt.   Mehr

Deutschland | Schweine | Preise

Schlachtschweinepreis steigt auf 1,57 EUR/kg

08.03.2017 (AMI) – Der Handel mit Schlachtschweinen zeigt sich aus Sicht der Einsender fortgesetzt flott. Im Vergleich zur Nachfrage der Schlachtereien gibt es keinesfalls zu viele Schweine. Eher im Gegenteil: Regional wird nach zusätzlichen Stückzahlen gefragt.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Erzeugerpreise

Knacken die Erzeugerpreise für Milch die 40 Cent-Marke?

08.03.2017 (AMI) – Das AMI Markt Seminar Milchwirtschaft beschäftigte sich am 7. März 2017 mit der aktuellen Situation und den Perspektiven am Milchmarkt. Dabei analysierten die AMI Marktexperten in ihren Vorträgen die Rohstoff- und Produktmärkte für konventionell und biologisch erzeugte Milch. Darüber hinaus wurde über die neuesten Trends bei der Verbrauchernachfrage berichtet.   Mehr

Welt | Vieh & Fleisch | Handel

Wirbelt die neue US-Regierung den globalen Fleischhandel durcheinander?

03.03.2017 (AMI) – Innerhalb kürzester Zeit hat der neue US-Präsident Trump viele Menschen weltweit verunsichert. Auch bei den Verantwortlichen in den Konzernspitzen wachsen Zweifel. Welche Auswirkungen können damit für den Fleischhandel Deutschlands und der EU sowie die Verschiebung der globalen Handelsströme verbunden sein?   Mehr