Welt | Düngemittel | Preise

Knappes Angebot treibt Düngerpreise weiter nach oben

23.03.2021 (AMI) – Die feste Preistendenz am Düngemittelmarkt hält weiter an. Bis Anfang Mai ist kein Rückgang zu erwarten. Am internationalen Markt bleibt die Nachfrage nach Harnstoff hoch, zuletzt getrieben durch eine weitere Indien-Ausschreibung. Europa ist nahezu ausverkauft. Phosphordüngemittel sind ebenfalls knapp und teuer.

Die erste Stickstoffgabe zu Raps und Getreide ist bis auf Übergangs- und Höhenlagen vielerorts bereits erfolgt. Ende Februar begann die Düngesaison in vielen Regionen Deutschlands gleichzeitig. Durch ungewöhnlich hohe Temperaturen und Sonnenschein waren die Böden, kurz zuvor noch mit Schnee bedeckt, schnell befahrbar.

Die Verfügbarkeit der Düngemittel war und ist infolge von Lieferengpässen der Produzenten und knappen Transportkapazitäten infolge des Lockdowns nicht überall gegeben. Auslieferungen verzögern sich. Erschwerend wirken sich die in einigen Regionen langen Transportwege aus. Diverse dezentrale Lagerstätten sind im Laufe der Jahre aus Kostengründen im Rahmen des Risikomanagements geschlossen worden. Weniger Lagerraum bedeutet weniger Flexibilität. Der Sofortbedarf kann insbesondere bei Flüssigdüngern, deren Nachfrage massiv gestiegen ist, nicht gedeckt werden. Stickstoffproduzenten hierzulande arbeiten noch bestehende Aufträge ab. Die zweite Stickstoffgabe steht im Fokus der Landwirte, vereinzelt ist diese an der Küste zum Raps bereits erfolgt. Wer noch Ware braucht, kann kaum noch auf preiswerte Angebote hoffen. Es stellt sich die Frage, welcher Händler noch Ware hat und rechtzeitig liefern kann.

Sie wollen mehr erfahren? Die vollständige Marktlage mit detaillierten Preisinformationen finden Sie im AMI-Onlinedienst Markt aktuell Agribusiness. Sie sind noch kein Kunde? Hier geht es zum Shop.

Unterstützung kommt vom Weltmarkt

Am globalen Düngermarkt sind die Preise für Harnstoff weiter gestiegen. Umgerechnet 321 EUR/t fob NOLA entsprechen einem Anstieg von 15 % gegenüber Vormonatslinie. Saisonal lebhafte Nachfrage auf der Nordhalbkugel und die in mehreren Ländern bereits sehr niedrigen Lagerbestände treiben an. Noch stärker sind die Ammoniumpreise gestiegen, die mit 374 EUR/t cif Tampa einen Aufschlag von 38 % im Vergleich zum Vormonat verzeichnen, was auf steigende Inputkosten (Erdgas), Lieferengpässe aufgrund der Wartung von Produktionsanlagen und eine starke saisonale Nachfrage zurückzuführen ist. Die DAP-Preise sind um 6 % auf 439 EUR/t fob Marokko gestiegen. Die Kalipreise liegen aktuell bei 263 EUR/t cif Brasilien und damit 8 % über dem Niveau von vor vier Wochen.

Beitrag von Steffen Kemper
Produktmanager Agribusiness

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Ausgeglichener Markt bei Schlachtschweinen

28.08.2019 (AMI) – Das Angebot an schlachtreifen Schweinen fällt weiterhin überschaubar aus, allenfalls regional nehmen die Stückzahlen geringfügig zu. Entsprechend lassen sich die angebotenen Mengen problemlos vermarkten.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Kosten gesunken, Erlöse steigen

28.08.2019 (AMI) – Die aktuelle Entwicklung kommt den Schweinemäster entgegen. Auf der einen Seite sinken sowohl die Aufwendungen für den Ferkelkauf als auch für die Futtermittel. Zeitgleich steigen auf der anderen Seite die Erlöse für Schlachtschweine.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Erzeugung

In Deutschland weniger Fleisch erzeugt

28.08.2019 (AMI) – In der ersten Hälfte dieses Jahres wurde in Deutschland aus gewerblichen Schlachtungen weniger 2,6 % weniger Fleisch erzeugt als noch ein Jahr zuvor.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Außenhandel

Umfangreiche Warenströme bei loser Milch und Rahm

28.08.2019 (AMI) – Nicht nur in Deutschland verarbeitete Milcherzeugnisse werden international gehandelt. Auch beim Rohstoff Milch und dessen als Rahm separierte Fettkomponente besteht über die Grenzen hinaus ein reger Austausch, vor allem mit anderen Mitgliedstaaten der EU.   Mehr

Deutschland | Düngemittel | Erzeugerpreise

Ruhiger Düngemittelmarkt

27.08.2019 (AMI) – Am Düngemittelmarkt geht es, wie jedes Jahr zu dieser Zeit, ruhig zu, da Landwirte mit Erntearbeiten beschäftigt sind.   Mehr

Europa | Milch & Milchprodukte | Export

EU-Drittlandsexporte mit positiver Halbjahresbilanz

27.08.2019 (AMI) – In den ersten sechs Monaten von 2019 wurden mehr Milchprodukte aus der EU in Drittländer ausgeführt als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Produktübergreifend belief sich der Zuwachs in Milchäquivalent auf rund 6 %.   Mehr

Europa | Milch & Milchprodukte | Verarbeitung

Starke Verschiebungen beim Rohstoffeinsatz in der EU

27.08.2019 (AMI) – Die Herstellung von Milcherzeugnissen in der EU hat sich im ersten Halbjahr 2019 uneinheitlich entwickelt. Bei nur leicht gestiegenem Rohstoffaufkommen, aber erhöhten Fett- und Eiweißgehalten, wurden in der Gemeinschaft mehr Kondensmilch, Magermilchpulver und Butter sowie Sahneerzeugnisse produziert als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. In die Herstellung von Vollmilchpulver und Frischprodukten wurde hingegen weniger Rohstoff gelenkt.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugung

Schweinemast verspricht vorübergehend Gewinne

23.08.2019 (AMI) – Nachdem die Schweinemäster in den vergangenen Jahren oft rote Zahlen geschrieben haben, kommt ihnen die aktuelle Entwicklung entgegen. Auf der einen Seite sinken sowohl die Aufwendungen für den Ferkelkauf als auch für die Futtermittel.   Mehr

Welt | Getreide | Terminkontrakte

Chicago: Weizenkurse weiter rückläufig

22.08.2019 (AMI) – Druck erzeugen vor allem die rekordhohen globalen Vorräte sowie das steigende Angebot und damit wachsende Exportkonkurrenz vom Schwarzmeer.   Mehr

Welt | Schweine | Handel

Knappes Schweineangebot in China lässt Preise steigen

22.08.2019 (AMI) – In diesem Jahr kam es zu einer ungewöhnlichen Entwicklung der Schweinepreise nicht nur in Deutschland, sondern auch international. Der Hauptgrund dafür sind die Ausfälle in der Eigenproduktion in China durch die Verbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) dort.   Mehr