Deutschland | Frische Lebensmittel | Index

Lebensmittelteuerung auf dem Rückzug

09.06.2023 (AMI) – Lebensmittel haben sich nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Mai 2023 weiterhin überdurchschnittlich verteuert. Hat die Inflationsrate voraussichtlich 6,1 % betragen, lag der Anstieg der Nahrungsmittelpreise gegenüber dem Vorjahresmonat bei 14,9 %. Nach 22,3 % im März dieses Jahres und 17,2 % im April stellte sich damit jedoch ein Abwärtstrend ein.

Für frische Lebensmittel zahlten die Verbraucher in Deutschland noch 11,6 % mehr als im Mai 2022. Dem AMI-Frischeindex zufolge schwächte sich der Preisauftrieb in diesem Warenumfeld erneut ab. Ursächlich waren in erster Linie Basiseffekte aus den Preissteigerungen im Frühjahr des vergangenen Jahres. Gegenüber dem Vormonat wurden frische Lebensmittel in der Summe sogar etwas teurer.

Erzeuger- und Großhandelspreise geben die Richtung vor

Die Verbraucherpreise folgten damit der Entwicklung auf den vorgelagerten Stufen. So gab der monatliche AMI Agrarrohstoff-Index für Deutschland im Mai zum siebten Mal in Folge nach, da besonders die Erzeugerpreise für Getreide, Raps und Milch schwächer tendierten. Beim Schlachtvieh kompensierten steigende Forderungen für Mastschweine sinkende Notierungen für Schlachtrinder.

Die Verkaufspreise im Großhandel mit Nahrungsmitteln lagen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im April 2023 zwar höher als vor Jahresfrist. Allerdings zeigten die Veränderungsraten gegenüber dem Vorjahresmonat in den meisten Teilsegmenten eine rückläufige Tendenz.

Frische, d. h. nicht oder kaum verarbeitete Lebensmittel reagieren erfahrungsgemäß schneller auf Entwicklungen auf den vorgelagerten Stufen als verarbeitete. Daraus resultiert auch der im Vergleich zum Verbraucherpreisindex für Nahrungsmittel niedrigere Wert des AMI-Frischeindex. So verteuerten sich im April 2023 sonstige Getreideprodukte, Fisch und Fischwaren, verarbeitetes Obst und Gemüse, Zucker und andere Süßwaren sowie sonstige Nahrungsmittel, die nicht im AMI-Frischeindex berücksichtigt werden, um 21,4 % gegenüber dem Vorjahresmonat und damit deutlich stärker als Nahrungsmittel insgesamt.

Wenn Sie sich für die Entwicklung der Verbraucherpreise frischer Lebensmittel interessieren, welche Faktoren sie bestimmen und wie sie die Verbrauchernachfrage beeinflussen, dann nutzen Sie den AMI AgrarDatenManager Verbraucherforschung. In dem modular aufgebauten, dreiteiligen Web-Seminar erläutern die AMI-Marktexperten für Sie anhand von Anwendungsbeispielen aus verschiedenen Warengruppen und Segmenten relevante Einflussfaktoren. Sichern Sie sich noch heute einen der begrenzten Teilnahmeplätze unter AMI-Akademie.de. Wir freuen uns auf Sie!

Beitrag von Thomas Els
Bereichsleiter Verbraucherforschung
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Schweine | Handel

Preis für Schlachtschweine bleibt stabil

06.09.2023 (AMI) –Ähnlich wie in der Vorwoche gehen die Meinungen der Mäster und der Schlachtunternehmen immer noch auseinander. Das Angebot an Schweinen ist weiterhin klein, aufgrund von reduzierten Schlachtungen und Abbestellungen gibt es aber regional durchaus auch größere Überhänge.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Rapsangebot wächst

06.09.2023 (AMI) – Angesichts des Endes der Rapsernten in weiten Teilen der EU und dem damit verbundenen größeren Angebot geben die Rapskurse nach. Auch wenn die diesjährige Erzeugung voraussichtlich hinter der Rekordernte 2022 zurückbleibt.   Mehr

Deutschland | Butter | Aktionspreise

Handel wirbt weniger für Butter

06.09.2023 (AMI) – Die Anzahl der Werbeanstöße für Butter ist im Sommer 2023 zurückgegangen. Grund dafür waren insbesondere das vergleichsweise hohe Niveau des Vorjahres sowie die deutlich gesunkenen Verbraucherpreise im Lebensmitteleinzelhandel.   Mehr

Europa | Getreide | Angebot

Überdurchschnittliche, französische Schwergetreideernte

06.09.2023 (AMI) – Das Agrarstatistikamt Agreste schätzt erstmals die Getreideernte 2023 und zwar auf 63,37 Mio. t, rund 2,85 Mio. t über dem Ergebnis von 2022.   Mehr

Welt | Ölsaaten | Handel

Ukraine überschwemmt EU mit Raps

06.09.2023 (AMI) – Deutschland hat 2022/23 rund 5,74 Mio. t Raps eingeführt, etwa 2 % mehr als noch im Vorjahr.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Anlieferung

Milchanlieferung weltweit uneinheitlich

01.09.2023 (AMI) – Im ersten Halbjahr von 2023 war die Milchanlieferung der fünf größten Exporteure für Milcherzeugnisse leicht im Plus. Während die Produktion auf der Nordhalbkugel stieg, war sie in den Ländern der Südhalbkugel überwiegend rückläufig.   Mehr

Europa | Rohmilch | Anlieferung

Milchanlieferung in der EU flacht sich ab

31.08.2023 (AMI) – Die Milchanlieferung in der EU-27 lag im Juni weiter knapp oberhalb der Vorjahreslinie. Der Vorsprung gegenüber dem Vorjahresmonat schrumpfte jedoch auf 0,4 % und damit 12,5 Mio. t.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

US-Kurse sacken kräftig ab

31.08.2023 (AMI) – Die Notierungen schwächeln mit Blick auf das globale Angebot und die Exportchancen für US-Partien. Weizen und Mais erreichen fast 3-Jahrestief.   Mehr

Deutschland | Butter | Nachfrage

Stabile Preise am Buttermarkt

31.08.2023 (AMI) – Die Abrufe von Formbutter bewegten sich Ende August weiter auf einem erhöhten Niveau. Anhaltend ruhig zeigte sich hingegen der Markt für Blockbutter. Die Notierung blieb stabil.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Schlachtschweinepreis bleibt stabil

30.08.2023 (AMI) – Während die Schlachtunternehmen im Vorfeld der Notierung einen deutlichen Abschlag gefordert haben, um den Fleischmarkt zu beleben, führen die Mäster den weitestgehend ausgeglichenen Lebendmarkt an.   Mehr