Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Weizenexporte nach China überraschen

19.10.2023 (AMI) – Die Weizenkurse profitierten jüngst vor allem von den unerwarteten Käufen Chinas. Auch die Maiskurse können über Vorwoche schließen, dabei begrenzt der saisonale Erntedruck allerdings die Gewinne.

In Chicago haben die Maisnotierungen etwas zugelegt. Am 18.10.2023 lag der Schlusskurs bei umgerechnet gut 183,30 EUR/t, rund 2 EUR/t über Vorwoche. Der saisonale Erntedruck begrenzte allerdings den Kursanstieg. Dank trockener Bedingungen im Corn Belt konnten die Erntearbeiten nach Niederschlägen in der vorangegangenen Handelswoche wieder rasch vonstattengehen, nicht nur bei der Mais-, sondern auch bei der Sojaernte. So lag der Erntefortschritt von Mais zum 15.10.2023 bei 45 % und damit 11 Prozentpunkte über Vorwoche. Zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr waren 43 % der Flächen geräumt, auch das 5-Jahresmittel (2018-2022) von 42 % konnte übertroffen werden. Allerdings erwartet das US-Landwirtschaftsministerium aufgrund heißer und trockener Bedingungen in der entscheidenden Entwicklungsphase etwas geringere Erträge.

Auch die Weizenkurse können auf Wochensicht höher schließen. Am 18.10.2023 lag der Schlusskurs bei umgerechnet rund 201,80 EUR/t, gut 9,10 EUR/t über dem Vorwochenniveau. Vor allem die überraschend regen Exporte nach China trieben die Notierungen nach oben. Nach monatelanger Pause orderte der große Importeur jüngst US-Weizen. Nach Angaben des USDA wurden etwa 181.000 t Weizen nach China verkauft, die zweite größere Menge innerhalb von 2 Wochen. Auch die Spekulationen einer größeren Importnachfrage Indiens wirkte unterstützend. Das Land hatte seinen Inlandsweizenpreis um 7 % erhöht, um die heimischen Farmer zu einer Flächenausweitung zu ermutigen. Nun erwarten Marktteilnehmer, dass mehr Weizen am Weltmarkt geordert wird. Für Druck sorgte der anhaltende Nahostkonflikt. Viele Marktteilnehmer zogen sich aufgrund der Unsicherheiten von den Märkten zurück.

Wie entwickelten sich die Kursverläufe für Weizen in Paris? Und was sind die relevanten Einflussfaktoren der Getreidemärkte? Aktuelle Marktlagen, Hintergrundwissen und detaillierte Analysen finden Sie unter Markt aktuell Getreide. Nutzen Sie die Bestellmöglichkeiten im Shop und sichern sich noch heute Ihren Zugang zum Expertenwissen!

Beitrag von Svenja Herrmann
Produktmanagerin Agribusiness
Druckversion als PDF öffnen

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Europa | Rinder | Erzeugung

Erzeugung von Rindfleisch in der EU sinkt

21.03.2024 (AMI) – Die Schlachtungen von Rindern sowie die Produktion von Rindfleisch entwickelten sich 2023 in der EU rückläufig. Von Januar bis Dezember nahm die Zahl der geschlachteten Rinder um 3,4 % ab.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Ausgeglichener Schlachtschweinemarkt

20.03.2024 (AMI) – Der deutsche Schlachtschweinemarkt präsentiert sich aktuell durchweg ausgeglichen. Die Tiere werden teilweise etwas zügiger abgeliefert, lassen sich aber problemlos vermarkten.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Raps im festen Umfeld über Vorwoche

20.03.2024 (AMI) – Die Notierungen weiten die Gewinne der vorigen zwei Wochen aus. Treibende Faktoren waren dabei feste US-Soja- sowie Rohölkurse.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Marktprognose

Rapsproduktion in der EU geht zurück

18.03.2024 (AMI) – Die Rapsproduktion in der EU dürfte nach Schätzung der Analysten von Tallage um fast 8 % auf 18,3 Mio. t zurückgehen.   Mehr

Europa | Milch & Milchprodukte | Erzeugung

Produktion in der EU gestiegen

15.03.2024 (AMI) – Mit einer geringfügig zunehmenden Milcherzeugung stieg auch die Produktion von Molkereiprodukten in der EU im Jahr 2023. Magermilchpulver war das einzige Erzeugnis mit einem Rückgang.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Kurzzeitige Exporthoffnung stützte Kurse

14.03.2024 (AMI) – Die Hoffnung auf höhere Preise stieg mit der Veröffentlichung von Weizenausschreibungen aus Ägypten, Jordanien und Algerien. Die Konkurrenz aus Russland und auch der Ukraine ist derzeit jedoch zu groß. Weizen aus der Schwarzmeerregion wird oftmals aufgrund der deutlich günstigeren Preise präferiert.   Mehr

Deutschland | Kartoffeln | Marktversorgung

Große Herausforderungen am Kartoffelmarkt

14.03.2024 (AMI) – Die Entwicklungen am Kartoffelmarkt sind bisher schon sehr dynamisch. Rekordpreise bezogen auf die Jahreszeit wurden längst erreicht. Christoph Hambloch erklärt in einem Web-Seminar wie prekär die Voraussetzungen für die weitere Entwicklung sind.   Mehr

Europa | Milch & Milchprodukte | Tierbestand

Strukturwandel setzt sich fort

14.03.2024 (AMI) – Im vergangenen Jahr hat sich der Bestandsrückgang bei den Milchkühen in der EU-27 weiter fortgesetzt. Bereits seit 2016 sinkt die Tierzahl stetig.   Mehr

Deutschland | Butter | Angebot

Butter uneinheitlich notiert

14.03.2024 (AMI) – Die erhöhte Nachfrage nach abgepackter Butter hielt Mitte März weiter an. Auch Blockbutter wurde umfangreich abgerufen. Die Notierung entwickelte sich uneinheitlich.   Mehr

Europa | Schweine | Tierbestand

Etwas weniger Schweine in der EU gehalten

13.03.2024 (AMI) – Nachdem die Schweinebestände in der EU in den vergangenen Jahren stark eingebrochen waren, konnte diese Entwicklung 2023 verlangsamt werden. Mit 133,6 Mio. Schweinen wurden im November/Dezember nur 0,6 % weniger Tiere erfasst als bei der Erhebung im Jahr zuvor.   Mehr