Deutschland | Agrarwirtschaft | Index

AMI Rohstoff-Index bleibt fest gestimmt

31.03.2017 (AMI) – Deutsche Agrarrohstoffe haben sich im März 2017 nochmals etwas verteuert. Vor allem die Preise für Schlachtschweine zogen kräftig an. Im Vergleich zur regen Nachfrage der Schlachtereien war das Angebot knapp. Auch das Milchaufkommen in den Molkereien ist kleiner als vor einem Jahr. Die Preise für Rohmilch dürften um gut ein Viertel höher gelegen haben als im März 2016.

Schweine: Nachfrage übersteigt Angebot

Im Vergleich zum Februar ist der AMI-Index um 0,8 auf 128,4 Punkte gestiegen. Damit liegt der Index auf einem deutlich höheren Stand als 12 Monate zuvor. Im Vorjahresvergleich ergibt sich für den März ein Plus von 18 % oder 19 Punkten.

Die Preise für Rohmilch lagen um 27 %, die für Schlachtschweine um 23 % höher als im März 2016. Brot- und Futterweizen sowie Raps verteuerten sich zwischen15 und 18 %. Demgegenüber wurden Jungbullen und Färsen in etwa zu Vorjahrespreisen gehandelt.

Im Zuge der wärmeren Temperaturen hat sich der Handel mit Schweinefleisch in der zweiten Märzhälfte spürbar belebt. Zugleich zog auch die Nachfrage nach Schlachtschweinen an. Der Preis stieg wiederholt an. Daran dürfte sich auch in den kommenden Wochen wenig ändern, auch wenn die Schlachtaktivitäten um Ostern herum etwas gedrosselt werden.

Auch im Handel mit Rindfleisch und Schlachtrindern machen sich höheren Temperaturen bemerkbar. Insbesondere das Interesse an Jungbullenfleisch ist deutlich gesunken. Die Preise für Schlachttiere stehen daher unter Druck. Auch in den kommenden Wochen ist mit weiteren Preisabschlägen zu rechnen.

Milchmarkt entwickelt sich zweigeteilt

Das deutlich unter dem Vorjahresniveau liegende Rohstoffaufkommen wirkt sich weiterhin stabilisierend auf den Milchmarkt aus. Hiervon hat vor allem die Fettseite profitiert, was im März zu steigenden Erlösen für Industrierahm und Blockbutter geführt hat. Die Eiweißseite hat sich hingegen weiter abgeschwächt und allmählich dem Interventionsniveau angenähert.

Die sich damit immer weiter öffnende Schere zwischen den Verwertungen dürfte auch auf der Erzeugerseite zu unterschiedlichen Preisverläufen führen. Insbesondere in Regionen, in denen die Produktion von Magermilchpulver und das Versenden der Milch eine hohe Bedeutung haben, sind Korrekturen nicht auszuschließen.

Alles in allem dürften sich die gegenläufigen Tendenzen jedoch ausgleichen, so dass bundesweit gesehen in den kommenden Monaten eine weitgehend stabile Entwicklung bei den Rohmilchpreisen zu erwarten ist.

Raps tendiert schwächer

Die Rapspreise sind von Schwäche gekennzeichnet. Unter dem Druck rückläufiger Soja- und Pflanzenölnotierungen am Weltmarkt und einem reichlichen Rapsangebot aus Importen, nehmen Ölmühlen ihre Gebote zurück. Die Hoffnung auf steigende Rapspreise sind aufgrund des derzeitigen Angebotes eher getrübt, zumal auch die Nachprodukte wenig preissteigernde Impulse bieten.

Demgegenüber liegen die Getreidepreise teils noch deutlich über Vormonat, obgleich auch hier zuletzt Preisrückgang dominierte. Während Futtergetreide noch stetig umgesetzt wird, gibt es für Brot- und Industriegetreide kaum noch einen Markt. Hier stößt rückläufiges Kaufinteresse auf ein schwindendes Angebot. Vor allem der Export schwächelt vor dem Hintergrund eines steigenden Euro-Kurses.

Für Getreide wird sich die Teilung des Marktes wohl fortsetzen: Geringe Nachfrage nach Brotgetreide und stetige nach Futtergetreide. Dabei wird das Angebot aus Erzeugerhand zusehends knapper.

Natürlich informiert – Preisindex sorgt für mehr Transparenz

Die AMI hat den Index für die Preisentwicklung bei den wichtigsten Agrar- und Nahrungsmittelrohstoffen in Deutschland entwickelt, um für mehr Transparenz an den landwirtschaftlichen Rohstoffmärkten zu sorgen. Dieser Index umfasst die wichtigsten landwirtschaftlichen Produkte und ist dadurch ein wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Dynamik in der deutschen Landwirtschaft. Der Index wird monatlich veröffentlicht.

Möchten Sie mehr wissen? – Rufen Sie mich unter der nebenstehenden Telefonnummer persönlich an oder nutzen Sie unsere Onlinedienste mit ausführlichen Analysen und Prognosen zur Markt- und Preisentwicklung für Ihre Einkaufs- und Verkaufsentscheidung:

Beitrag von Christian Alter
Geschäftsführer AMI

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Tierbestand

Mehr Milchkühe geschlachtet

21.09.2023 (AMI) – Laut aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) stieg die Zahl der geschlachteten Kühe im Juli auf 76.209 Stück. Gegenüber dem Vorjahresmonat war dies ein Plus von 3,1 %.   Mehr

Welt | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Chicago: Nach 3-Jahrestief lebhafte Kontraktkäufe

21.09.2023 (AMI) – Angebotssorgen und ungünstige Vegetationsbedingungen auf der Südhalbkugel treiben Weizenkurse. Mais profitiert von verstärktem Kontraktinteresse und legt trotz voranschreitender US-Ernte zu.   Mehr

Europa | Schweine | Erzeugung

Rückgang der EU-Schweineschlachtungen verstärkt

21.09.2023 (AMI) – Die Schlachtungen von Schweinen in der EU entwickeln sich seit einiger Zeit rückläufig. Besonders ausgeprägt war die Abnahme der Zahl der geschlachteten Schweine in den vergangenen beiden Jahren. Von Januar bis Juni 2023 wurden in der EU rund 109,2 Mio. Tiere der Fleischerzeugung zugeführt. Das waren 8,9 % oder 10,6 Mio. Schweine weniger als im ersten Halbjahr des Vorjahres.   Mehr

Deutschland | Rohmilch | Erzeugung

Milchanlieferung im Plus

21.09.2023 (AMI) – Das Rohstoffaufkommen ist Anfang September weiter leicht gestiegen. Der saisonale Rückgang hat damit eine Pause eingelegt.   Mehr

Deutschland | Schweine | Handel

Schlachtschweinepreis gibt nach

20.09.2023 (AMI) – Nachdem der Druck auf den Schweinepreis bereits in den vergangenen Wochen stetig zugenommen hat, reagiert die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften nun mit einem Rückgang.   Mehr

Europa | Ölsaaten | Kursentwicklung für Soja und Raps

Paris: Rapskurse im Auf und Ab

20.09.2023 (AMI) – Die Notierungen können über Vorwoche schließen, Tagesänderungen von bis zu 15 EUR/t waren allerdings die Regel.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugung

Stark rückläufige Entwicklung der Schweineschlachtungen

20.09.2023 (AMI) – Der Rückgang bei den Schlachtungen von Schweinen in Deutschland hält an. Kamen in den ersten sieben Monaten des Vorjahres noch gut 27,5 Mio. Tiere an den Haken, waren es im gleichen Zeitraum 2023 nur noch 25,1 Mio. Schweine.   Mehr

Deutschland | Ölsaaten | Außenhandel

Deutschland lieferte wieder mehr Rapsöl ins Ausland

18.09.2023 (AMI) – Die deutschen Rapsölexporte sind im Wirtschaftsjahr 2022/23 wieder gestiegen, nachdem sie das Jahr zuvor deutlich zurückgegangen waren.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Erzeugung

USA: Mehr Butter, weniger Milchpulver hergestellt

15.09.2023 (AMI) – In den USA lag die Milchanlieferung im Juli erstmals seit Jahresbeginn unter dem Vorjahresniveau. Dies machte sich in einer leicht rückläufigen Käseproduktion zu Beginn der zweiten Jahreshälfte bemerkbar.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: EU-Exporthoffnung getrübt

14.09.2023 (AMI) – Der jüngste Bericht des USDA unterstreicht erneut die große Konkurrenz Russlands und der Ukraine am Getreideexportmarkt.   Mehr