Deutschland | Düngemittel | Preise

Stickstoffdünger verteuert, Nachfrage abwartend

11.12.2018 (AMI) – Am Düngemittelmarkt herrscht große Verunsicherung. Das betrifft zum einen die weitere Entwicklung der internationalen Harnstoffkurse, aber auch die Kalkulation möglicher Düngermengen hierzulande.

Durch mangelnde Niederschläge im November fehlt vielen Feldkulturen möglicherweise die notwendige Winterhärte. Weitere Feldumbrüche drohen im Frühjahr. Wie hoch die Nmin-Gehalte ausfallen werden, ist die große Frage vieler Landwirte. Welche Mengen können im Rahmen der Düngeverordnung nach dem vielerorts ertragsschwachen Jahr 2018 im kommenden Jahr gedüngt werden? Schwache Erträge 2018 bedeuten aber auch geringere Liquidität, die sowohl Erzeuger, aber auch Handel und Produzenten zu verkraften haben.

Auch die internationalen Einflüsse gehen am deutschen Harnstoffmarkt nicht vorüber. Zwar kauft Indien im Ausschreibungsverfahren große Mengen Harnstoff am Weltmarkt ein, aber das Angebot aus China dürfte merklich steigen.


China zurück am Harnstoffmarkt

Am globalen Düngermarkt sorgt die Nachricht, dass China wieder Harnstoff am Weltmarkt anbieten könnte, für Preisdruck. Harnstoff fob Hafen in New Orleans hat sich zuletzt auf 277 USD/t (244 EUR/t) vergünstigt, das sind 11 USD/t weniger als vor einer Woche und sogar 17 USD/t weniger als noch vor einem Monat. Indiens jüngster Harnstofftender sorgte nur vorrübergehend für Preisaufschläge, da sich Anbieter im Wettbewerb um die begehrte Ausschreibung zunächst gegenseitig unterboten, die Preise dann aber anzogen, weil sich die gesamte Einkaufsmenge Indiens auf unerwartet hohe 1,8 Mio. t belief.

Die Ammoniumpreise sanken zuletzt auf 325 USD/t (286 EUR/t), womit sie Vorwoche und Vormonat um 30 USD/t verfehlen. Indes zeigen sich die Preise für Diammonphosphat relativ stabil. Mit 445 USD/t (392 EUR/t) liegen sie 1 USD/t unter Vormonat, Kali hat sich auf Monatssicht um 2 auf 358 USD/t (315 EUR/t) vergünstigt.

Stets bestens informiert – mit AMI Markt aktuell Agribusiness

Sie wollen regelmäßig über die wichtigsten Ereignisse am nationalen und internationalen Düngermerkt informiert sein? Sie benötigen detaillierte Preisinformationen nach Produkten und Regionen?

All das liefert Ihnen der AMI Onlinedienst Markt aktuell Agribusiness, der sie außerdem regelmäßig mit Analysen und Bewertungen zu Vieh & Fleisch, Getreide, Ölsaaten und Milch sowie Beiträgen zu Energie, Futtermitteln und Zucker versorgt.

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann besuchen Sie uns doch gleich im Shop.

Beitrag von Steffen Kemper
Produktmanager Agribusiness

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Brotgetreide | Marktversorgung

Gebote für Weizen ex Ernte zurückgenommen

08.06.2017 (AMI) – Sporadische Geschäfte mit alterntigen Partien kennzeichnen den Brotgetreidemarkt am Ende der Saison. Hinsichtlich der kommenden wird allerdings nicht viel getan – die Unsicherheit ist weiterhin groß, die Preisvorstellungen liegen weit auseinander.   Mehr

Deutschland | Butter | Verbraucherpreise

Deutlicher Preisanstieg bei abgepackter Butter

08.06.2017 (AMI) – Die Preise für geformte Butter haben Anfang Juni kräftig zugelegt. Bereits im Mai war es zu einer Erhöhung gekommen. Die Ladenpreise haben im Preiseinstiegssegment dadurch ein Rekordniveau erreicht.   Mehr

Deutschland | Raps | Marktversorgung

Keine Verkaufsanreize für Rapserzeuger

07.06.2017 (AMI) – Alterntiger Raps spielt am Markt praktisch keine Rolle mehr, der Fokus liegt auf der kommenden Ernte. Erzeuger zeigen sich angesichts rückläufiger Ernteprognosen und niedrigen Preisniveaus aber wenig abgabebereit.   Mehr

Deutschland | Schweine | Erzeugerpreise

Ausgeglichener Schlachtschweinemarkt

07.06.2017 (AMI) – Nachdem der Schlachtschweinepreis in der vergangenen Woche minimal nach oben korrigiert wurde, präsentiert sich der Markt nun ausgeglichen und preislich stabil. Trotz des Feiertages in der laufenden Woche lässt sich das vorhandene Angebot zügig und vollständig vermarkten.   Mehr

Deutschland | Zucker | Marktversorgung

Globaler Zuckermarkt überversorgt

07.06.2017 (AMI) – Für 2017/18 wird eine Rekordzuckerproduktion erwartet. Der Konsum wächst weltweit aber nicht entsprechend. Die EU positioniert sich neu am Markt. Die Preisentwicklung hängt von Vorratsentscheidungen ab.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Markttrends

Tierwohl, Transparenz und Zahlungbereitschaft im Fokus

BranchenDialog Fleisch + Wurst 2017

02.06.2017 (AMI) – Die Tierhaltung und die Fleischwirtschaft sind, wie kaum eine andere Branche, einer stark emotionalen Sichtweise und einem hohen Erwartungsdruck der Bevölkerung ausgesetzt. Umso wichtiger ist zu wissen wo die Stellschrauben sind, um ein positives Image beim Konsumenten zu bekommen.   Mehr

Europa | Getreide | Preise

Frankreich: Gerste der Ernte 2017 verteuert sich

01.06.2017 (AMI) – Der Getreidemarkt in Frankreich verzeichnet knappen Transportraum, der die Lieferungen verteuert. Es läuft nicht mehr viel, doch der Export und Lieferungen in die EU-Veredelungsregionen bewegen Weizen und Gerste.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Marktprognose

Vorschau auf die Vieh- und Fleischmärkte im Juni 2017

01.06.2017 (AMI) – Aufgrund zumeist eher überschaubarer Stückzahlen und der häufig recht kühlen Witterung liegen die Preise für Jungbullen, trotz der saisonüblichen Preisrückgänge, mehr oder weniger deutlich über dem Vorjahr.   Mehr

Deutschland | Schrote | Nachfrage

Rapsschrot vorne gesucht

01.06.2017 (AMI) – Reges Kaufinteresse für promptes Rapsschrot treibt die Preise, auf späteren Terminen ist es dagegen ruhig.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Preise

Fettpreise steigen scheinbar unaufhaltsam

01.06.2017 (AMI) – Trotz Saisonhoch bei den Anlieferungsmengen entwickelt sich der Milchmarkt in diesem Jahr vollkommen untypisch. Zum Zeitpunkt des höchsten Milchaufkommens ist das Angebot an frischer Ware knapp verfügbar und die Preise bewegen sich im Zuge dessen nach oben, im Fettbereich sogar im Steilflug.   Mehr