US-Weizen rutscht um 10 Euro innerhalb einer Woche ab
Die US-Maisnotierungen standen in der vergangenen Woche unter Druck. Am 13.12.2023 schloss der Fronttermin Dezember 24 bei umgerechnet 166,70 EUR/t, ein Minus von 3,10 EUR/t auf Wochensicht. Ausschlaggebend war vor allem, dass das USDA in seinem jüngsten Bericht für die laufende Saison 2023/24 ein hohes Angebot prognostizierte. Zudem hielt das USDA an seiner Schätzung für die brasilianische Maisernte von 129 Mio. t fest, obwohl Hitze und Trockenheit in Brasilien derzeit alles andere als gute Bedingungen für die Aussaat schaffen. Die Sojabohnenernte, die in vielen Anbaugebieten der Maisaussaat vorausgeht, dürfte sich aufgrund der aktuellen Situation verzögern, was sich auch auf die Maisernte auswirken dürfte. Die brasilianische Behörde Conab schätz die Lage kritischer ein und erwartet aktuell eine Ernte von rund 118,5 Mio. t.
Darüber hinaus bewerteten die Marktteilnehmer die jüngsten Nachrichten aus China. Nach Angaben des dortigen Statistikamtes konnte 2023 eine Rekordmaisernte eingefahren werden, die das Vorjahresergebnis nochmals um 4 % übertrifft. Damit würde sich die Maisernte im Reich der Mitte auf 288,8 Mio. t belaufen. Ausschlaggebend war vor allem eine deutliche Flächenausdehnung, die die Schäden durch Taifune im Laufe der Saison mehr als ausgleichen konnte. China ist neben der EU der weltweit größte Maisimporteur. Eine höhere Eigenproduktion könnte die Nachfrage auf dem Weltmarkt dämpfen.
Weizen rutscht ab
Nach der Hausse der Vorwochen gerieten die US-Weizennotierungen in den vergangenen Handelstagen unter Druck. Innerhalb einer Woche verlor der Fronttermin Dezember 23 umgerechnet 10,50 EUR/t und schloss am 13.12.2023 bei 199,33 EUR/t. Auch die Folgetermine blieben nicht verschont und gaben deutlich nach. Bereits vor dem vergangenen Wochenende hatten Spekulanten ihre Positionen glattgestellt und Gewinne eingestrichen, was die Kurse belastete. In der Vorwoche hatten noch umfangreiche US-Verkäufe nach China eine Preisrallye ausgelöst und die Notierungen nach oben getrieben.
Zudem gaben die US-Kurse im Sog der zuletzt schwächeren Pariser Notierungen deutlich nach. Diese hatten an Schwung verloren, nachdem bekannt wurde, dass bei den jüngsten großen Weizenausschreibungen Algeriens wohl der Löwenanteil aus der Schwarzmeerregion kommen wird und westeuropäische Herkünfte weniger Beachtung finden könnten.
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Eike Wagner
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