Deutschland | Schweine | Marktstruktur

Deutschland exportiert mehr Schweinefleisch in Drittländer

27.08.2020 (AMI) – Zwar sind die Ausfuhren von deutschem Schweinefleisch in der ersten Jahreshälfte 2020 etwas gesunken, aber die Lieferungen in Länder außerhalb der EU sind mit einem Plus von 14 % deutlich gestiegen. Den größten Anteil daran hat der Hauptabnehmer China.

China hat einen hohen Importbedarf

Durch Produktionseinbußen bei Schweinefleisch aufgrund des Seuchenzug der Afrikanischen Schweinepest wurde besonders der asiatische Raum betroffen. Dadurch erhöhte sich vor allem in China der Einfuhrbedarf an Schweinefleisch. Schon im vergangenen Jahr wirkte sich dies entsprechend aus. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres stiegen die Lieferungen von deutschem Schweinefleisch mit Ziel China um 57 %. Das Land der Mitte bleibt der größte Abnehmer mit einem Anteil von gut einem Viertel aller deutschen Schweinefleischexporte. Neben Spanien gehört Deutschland zu den wichtigsten Exportländern für Schweinefleisch in der EU.

Schweinefleischexporte innerhalb der EU verringert

Im ersten Halbjahr 2020 führte Deutschland weniger Schweinefleisch aus als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Grund für die insgesamt um 1 % gesunkenen Exporte liegt in den stark verringerten Lieferungen, die innerhalb der EU verblieben. Diese sanken von Januar bis Juni dieses Jahres um 8 %, dieses Minus konnte durch die Steigerung der Ausfuhren in Drittländer um 14 % nicht ausgeglichen werden. Bei den Lieferungen innerhalb der EU wirkte sich die Corona-Pandemie mit Unterbrechungen von Lieferketten sowie teils Sperrungen von Ländergrenzen im März und April aus. Davon waren besonders deutlich Dänemark, Italien und Polen mit zweistelligen Abnahmeraten betroffen.

Auswirkungen auf den Schweinemarkt

Der Schweinemarkt ist nicht nur durch den Seuchenzug der Afrikanischen Schweinepest beeinflusst. Auch die teils durch Corona bedingten eingeschränkten Schlachtungen wirken sich aus. Zusätzlich wird die Nachfrage durch den verringerten Außer-Haus-Verzehr verändert. Gerade jetzt sind Informationen zu Angebots- und Nachfrageentwicklungen wichtig, um die weitere Entwicklung des Schweinemarktes einschätzen zu können.

Nutzen Sie unser Expertenwissen und nehmen Sie teil am Web-Seminar AgrarDatenManager Schweinemarkt am 1. Oktober 2020. Das Web-Seminar ist aufgebaut. Es werden Kennzahlen und Indikatoren des Schweinemarktes erklärt sowie in drei Modulen auf preisbeeinflussende Faktoren eingegangen. Weitere Informationen zu Inhalt und Terminen finden Sie hier: www.AMI-Akademie.de.


Beitrag von Mechthild Cloppenburg
Marktexpertin Fleischwirtschaft

© Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

Deutschland | Rinder | Tierbestand

Deutsche Rinderbestände schrumpfen das sechste Jahr in Folge

04.01.2021 (AMI) – Seit inzwischen 6 Jahren in Folge schrumpft der deutsche Rinderbestand. Im November 2020 wurden dabei in Deutschland 11,3 Mio. Rinder erfasst. Damit hat sich der deutsche Rindbestand um 2,9 % gegenüber dem Vorjahr verringert.   Mehr

Deutschland | Schweine | Tierbestand

Deutscher Schweinebestand stabil, aber weniger Sauen

04.01.2021 (AMI) – Die Schweinebestände in Deutschland sind in den vergangenen Jahren fortlaufend gesunken. Bei der diesjährigen Viehbestandserhebung Anfang November wurden nahezu gleich viele Tiere festgestellt wie vor einem Jahr. Deutlich verringert hat sich aber die Zahl der gehaltenen Sauen, die im Vergleich mit dem Vorjahreswert um 5,4 % gesunken ist.   Mehr

Deutschland | Schweine | Export

Exporte von Schweinefleisch gehen deutlich zurück

04.01.2021 (AMI) – Nach dem Auftreten der Afrikanischen Schweinepest sind die Ausfuhren von Schweinefleisch aus Deutschland zuletzt deutlich gefallen. Dabei lagen die ausgeführten Mengen im Oktober rund 12 % unter dem Wert des Vorjahres.   Mehr

Deutschland | Vieh & Fleisch | Verbrauch

Deutsche verzehren immer weniger Fleisch

04.01.2021 (AMI) – Deutlich reduziert wurde im Jahr 2019 der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch in Deutschland. Auch für das laufende Jahr wird ein verringerter Fleischverzehr erwartet. Die Ursache dafür ist dabei der stark verringerte Konsum von Schweinefleisch.   Mehr

Deutschland | Betriebsmittel | Preise

Energie und Düngemittel Corona-bedingt vergünstigt

30.12.2020 (AMI) – Während die Betriebsmittelpreise in den ersten sieben Monaten von 2020 nur leicht an Wert verloren, ist der Erzeugerpreisindex stark eingebrochen.   Mehr

Deutschland | Rinder | Erzeugung

Sinkendem Tierbestand folgt geringere Produktion von deutschem Rindfleisch

29.12.2020 (AMI) – Der deutsche Rinderbestand hat sich in den vergangenen Jahren fortlaufend verringert. Gerade 2018 und 2019 führte die durch Dürreperioden herbeigeführte Futterknappheit zu einer weiteren Reduzierung der Rinderherde.   Mehr

Deutschland | Geflügel | Marktversorgung

Geflügelfleischverbrauch steigt wieder

29.12.2020 (AMI) – Nachdem der Pro-Kopf-Verbrauch von Geflügelfleisch in Deutschland im vergangenen Jahr nur geringfügig gestiegen ist, kam es 2020 wieder zu einem etwas deutlicheren Zuwachs.   Mehr

Welt | Milch & Milchprodukte | Preise

Höhere Preise für alle gehandelten Produkte

29.12.2020 (AMI) – Die letzte Auktion des GlobalDairyTrade-Tenders im Jahr 2020 endete mit einem produktübergreifenden Preisanstieg für Milchprodukte. Vor allem Butter wurde zu deutlich höheren Konditionen gehandelt.   Mehr

Deutschland | Milch & Milchprodukte | Preise

Milchmarkt 2020 im Auf und Ab

29.12.2020 (AMI) – Nach einem festen Start brachte der Ausbruch der Corona-Pandemie im Frühjahr den Milchmarkt durcheinander. Bis zur Jahresmitte kam es über die gesamte Wertschöpfungskette zu Verwerfungen. In der Jahresbetrachtung lagen die mittleren Preisniveaus daher überwiegend unter den Ergebnissen von 2019.   Mehr

Europa | Getreide | Kursentwicklung für Weizen und Mais

Paris: Weizen und Mais befestigt

23.12.2020 (AMI) – Die teilweise deutlichen Kurssteigerungen für Weizen, Mais und Sojabohnen an der Börse in Chicago erfassen auch den EU-Markt.   Mehr